Allerseelen

katholischer Feiertag
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Allerseelen (lat.: In Commemoratione Omnium Fidelium Defunctorum) (2. November) ist im Festjahr der römisch-katholischen Kirche der Tag, der dazu gedacht ist, durch Gebet, Almosen und Fürbitte die Leiden der Armen Seelen (der Verstorbenen im Fegefeuer) zu erleichtern, und der heute auch zum Gedächtnis der Verstorbenen dient. Das Fest wurde im 9. Jahrhundert zum offiziellen Feiertag erhoben. Es wird vor allem in den Alpenländern mit zahlreichen Volksbräuchen verbunden.

William Adolphe Bouguereau: Le Jour des morts (1859)

Allerseelen folgt auf den Festtag Allerheiligen am 1. November. In der evangelischen Kirche wird der Verstorbenen am Ewigkeitssonntag gedacht.

In der katholischen Kirche hat der Allerseelenablass eine besondere Bedeutung.

In Österreich ist der Allerseelentag zwar kein gesetzlicher Feiertag, aber am Allerseelentag findet an den öffentlichen Schulen kein Unterricht statt und an den Universitäten ist der Tag vorlesungsfrei.

Ursprung

Der Termin beider Feste, Allerheiligen und Allerseelen, geht möglicherweise auf Samhain (Sommers Ende), ein vor-christliches Fest am Ende des Herbstes zurück, das im keltischen Kulturkreis das Jahresende bedeutete. Eine andere Theorie führt das Datum auf die am 1. November 609 erfolgte Um-Weihe des römischen Pantheon zur christlichen Kirche zurück.

Die Festlegung des Allerseelentages auf den 2. November ging - vermutlich zwischen 1024 und 1033 - vom Kloster Cluny und seinem damaligen Abt Odilo aus. Von Cluny aus verbreitete sich der Gedenktag in der ganzen katholischen Kirche. Er steht theologisch in enger Verbindung mit der Lehre vom Fegefeuer (Reinigunsort, Purgatorium) als Läuterungsmöglichkeit der Verstorbenen, die Hilfe von den Lebenden durch Gebet, Fasten und Almosen erhalten.

Mit Ende der landwirtschaftlichen Tätigkeiten wandten die Menschen sich mehr häuslichen Fragen zu; Entscheidungen und auch Heiraten wurden oft durch Wahrsagungen entschieden.

Daneben trat das Element von der Rückkehr der Toten; am Jahresende durften die Verstorbenen ihre ehemalige Heimat wieder aufsuchen. Diesem Besuch sahen die Lebenden mit Ehrfurcht entgegen und stellten Essen für die nächtlichen Gäste bereit.

Wenn man der oben erwähnten Theorie folgt, wurde, um einen Übergang zur christlichen Religion zu erleichtern, im Jahre 837 das keltische Fest unter Papst Gregor IV. in einen christlichen Feiertag umgewandelt, wobei insbesondere der Bezug zu den Toten aufrechterhalten wurde.

Das mexikanische Totenfest Día de los Muertos geht auf eine Vermischung des christlichen Allerseelen und indigener Traditionen zurück.

Siehe auch