Abraxas
Mit Abraxas bezeichnete der ägyptische Häretiker / Gnostiker Basilides um das 2. Jahrhundert das Symbol des höchsten Urwesens, aus dem die fünf Urkräfte Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht hervorgingen. Der Kult um Abraxas ist bis ins Mittelalter lebendig geblieben und fand in der Renaissance wieder viele Anhänger. Heute noch gibt es viele Künstler die sich durch den avatistischen Charakter des Abraxaskultes inspirieren lassen. Abraxas wird heute aufgrund seiner blasphemischen Prägung von vielen Leuten mit satanistischen Strömungen in Verbindung gebracht.
Das Wort ist wahrscheinlich eine Zusammenstellung griechischer Buchstaben nach ihrem Zahlenwert: griech. Αβραξας ergibt
- α = 1 + β = 2 + ρ = 100 + α = 1 + ξ = 60 + α = 1 + σ = 200
zusammen 365, d.h. die Anzahl der Tage im Sonnenjahr.
Andere Auslegung führen den Namen auf die ägyptischen Wörter abrac und sax zurück (siehe Bellermann, Johann Joachhim).
Die Erscheinung dieses Wesens ist von mannigfachen Tierbildern geprägt. Einem menschlichen Rumpf, einem Hahnenkopf und Schlangenfüßen. Bei sich trägt er eine Peitsche und einen Kranz, welchen ein, wie ein Doppelkreuz gestalteter Zweig umgibt. Diese Bilder sind repräsentativ für die oben genannten Urkräfte.
- Schlangenfüsse : Geist / Wort
- Hahnenkopf : Vorsehung
- Peitsche : Macht
- Kranz: Weisheit
Die Abraxassteine mit diesem Wort oder auch mit dem Abbild des Wesens dienten als Amulette zum Schutz gegen negative Kräfte.
In Otfried Preußlers Kinderbuch Die kleine Hexe (1957) heißt der weise Rabe der kleinen Hexe ebenfalls Abraxas.
Zitate
"...unser Gott heißt Abraxas, und er ist Gott und ist Satan, er hat die lichte und die dunkle Welt in sich.(...) Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören. Der Vogel fliegt zu Gott. Der Gott heißt Abraxas." (Hermann Hesse)
In Hermann Hesses Roman 'Demian' findet ein Abraxas-Amulett Erwähnung