Sphäre

Bezeichnung im Altertum für das Himmelsgewölbe
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. November 2006 um 19:11 Uhr durch 137.193.11.27 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Sphäre (griechisch σφαίρα, sphaira - die Hülle, der Ball) ist eine Bezeichnung, die im Altertum für das Himmelsgewölbe verwendet wurde, das als Kugeloberfläche gedacht war. Der Bezeichnung Sphären (Mehrzahl) lag die geozentrische Vorstellung zugrunde, dass das Himmelsgewölbe aus konzentrischen durchsichtigen (kristallenen) Kugelschalen in verschiedenem Abstand besteht, die sich unterschiedlich drehen und an die die Sterne angeheftet sind.

Pythagoras war der erste, der diese Theorie entwickelte und postulierte, dass durch diese Bewegung eine himmlische Musik entstände (Sphärenmusik). Daher stammt die Bezeichnung „sphärische Klänge“ für seltsam ätherische, geisterhafte Musik, die Goethe am Anfang des Faust aufnimmt: „Die Sonne tönt nach alter Weise | in Brudersphären Wettgesang | und ihre vorgeschriebne Reise | vollendet sie mit Donnergang,“.

Schließlich bauten Aristoteles und besonders Ptolemäus in der Lehre von der Sphärik diese Theorie aus. Mit ihr versuchte man zu erklären, warum Planeten und bestimmte Sterngruppen offenbar eine gemeinsame Eigenbewegung am Himmel haben. Der Begriff wurde dann in der Mathematik (Oberfläche einer Kugel, siehe Sphäre in der Mathematik), sowie in der Astronomie und den Geowissenschaften als Himmelskugel weiterverwendet und auch in der Landvermessung übernommen; man spricht auch von sphärischen Polarkoordinaten oder Kugelkoordinaten.

Im übertragenen Sinn wird der Begriff verwendet, um einen Wirkungskreis oder Geschäftskreis zu bezeichnen, in dem sich jemand befindet, auch generell eine Stellung im gesellschaftlichen Leben (Einflusssphäre).

Sphären in der Planetologie

Andere Sphärenbegriffe


Wiktionary: Sphäre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen