Mosbach

Stadt in Deutschland, Kreisstadt des Neckar-Odenwald-Kreis
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Wappen Karte
Wappen Mosbachs Deutschlandkarte, Position von Mosbach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Regionalverband: Rhein-Neckar
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 156 m ü. NN
Fläche: 62,23 km²
Einwohner: 25.102 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 403 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 11,6 %
Postleitzahlen: 74801-74821
(alt: 6950)
Vorwahl: 06261
Kfz-Kennzeichen: MOS
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 058
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 29
74821 Mosbach
Website: www.mosbach.de
E-Mail-Adresse: info@mosbach.de
Politik
Oberbürgermeister: Michael Jann
Das Palmsche Haus am Marktplatz

Mosbach ist eine Stadt im Norden Baden-Württembergs, etwa 34 km nördlich von Heilbronn und 58 km östlich von Heidelberg. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Große Kreisstadt.

Geografie

Mosbach liegt an den südlichen Ausläufern des baden-württembergischen Odenwaldes an der Grenze zum Bauland im Tal der Elz, einem rechten Nebenfluss des Neckars, kurz vor deren Mündung im Stadtteil Neckarelz. Die Stadt gehört zum Naturpark Neckartal-Odenwald und zum UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald. Die Höhenzüge um die Kernstadt sind der Hardberg und der Henschelberg.

 
Mosbachs Rathaus
Datei:Mosbach - Fachwerkhäuser Hauptstrasse.jpg
Fachwerkhäuser Hauptstrasse
 
Mosbach auf einer Karte des Bistums Konstanz
 
Das Tempelhaus in Neckarelz
 
Altstadt-Überblick, rechts Turm der Simultankirche
 
Fachwerk-Impression Hauptstr.
 
Fachwerk-Impression Hauptstr.
 
Fachwerk Kulturzentrum

Nachbargemeinden

Folgende, alle zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mosbach: Fahrenbach, Elztal, Billigheim, Neckarzimmern, Hüffenhardt, Binau, Neckargerach und Waldbrunn. Mit den Gemeinden Elztal, Neckarzimmern und Obrigheim hat die Stadt Mosbach eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Raumplanung

Mosbach bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Heidelberg. Zum Mittelbereich Mosbach gehören neben Mosbach die Städte und Gemeinden Aglasterhausen, Billigheim, Elztal, Fahrenbach, Haßmersheim, Hüffenhardt, Limbach, Neckarzimmern, Neunkirchen, Obrigheim, Schefflenz und Schwarzach. Darüber hinaus gibt es Verflechtungen mit dem benachbarten Mittelzentrum Eberbach hinsichtlich der Gemeinden Binau, Neckargerach, Waldbrunn und Zwingenberg.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Mosbachs besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Diedesheim, Lohrbach, Neckarelz, Reichenbuch und Sattelbach. In den etwas weiter von der Kernstadt entfernten Stadtteilen Lohrbach, Reichenbuch und Sattelbach gibt es jeweils einen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung der Ortschaft gewählt und sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Neben den genannten Stadtteilen gibt es weitere separat gelegene Orte (wie Nüstenbach und Waldstadt) und Wohnplätze oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen oftmals nicht festgelegt sind. Hierunter fallen zum Beispiel Schreckhof, Tannhof, Hammerweg, Hardhof und Masseldorn.


Geschichte

Antike

In antiker Zeit verlief der Neckar-Odenwald-Limes in unmittelbarer Nähe des heutigen Stadtgebietes durch das heutige Neckarburken. Auf dem Stadtgebiet Mosbachs im Stadtteil Diedesheim hinterließ diese Zeit Spuren in Form einer 1986 entdeckten Jupiter-Gigantensäule

8. bis 19. Jhdt.

Die Siedlung Mosbach entstand um das Benediktinerkloster Monasterium Mosabach herum. Einer nicht unwahrscheinlichen, jedoch historisch auch nicht gesicherten These zufolge wurde das Monasterium Mosabach 736 vom Heiligen Pirminius als Teil des Bistums Konstanz gegründet.

Die Siedlung selbst wurde im 9. Jahrhundert (825 oder 826]) erstmals urkundlich erwähnt. Aus ihr wuchs nach und nach ein Gemeinwesen, dem 1241 die Rechte als Reichsstadt verliehen wurde. Doch konnte die Stadt diese Rechte nur bis 1362 behaupten, dann wurde sie kurpfälzisch. Aus dieser Zeit stammt das älteste heute noch erhaltene Gebäude Mosbachs, das Tempelhaus in Neckarelz.

Im 15. Jahrhundert war Mosbach Residenz der Pfalzgrafen Otto I. und Otto II.. Zur Pfalzgrafschaft Mosbach gehörten unter anderem Güter am Neckar, im Kraichgau, an der Bergstraße sowie um Neumarkt in der Oberpfalz. Nach Auflösung des Mosbacher Fürstentums 1499 wurde die Stadt Sitz des Oberamtes Mosbach, das bis zum 18. Jahrhundert zum bedeutendsten rechtsrheinischen Oberamt der Kurpfalz heranwuchs.

1806 kam die Stadt an das Großherzogtum Baden und wurde auch hier Sitz eines Amtes. Zunächst gab es ein Stadtamt sowie ein Erstes und ein Zweites Landamt. Diese wurden 1822 zum Bezirksamt Mosbach vereinigt. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm Mosbach durch die Anbindung an die Eisenbahnlinie Heidelberg-Meckesheim-Obrigheim und die Entstehung von Eisengießereien einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ferner wurde Mosbach Ausgangspunkt der Schmalspurbahn Odenwaldexpress

20. Jahrhundert

NS-Herrschaft
Aus dem Bezirksamt Mosbach wurde 1939 der Landkreis Mosbach.

In Neckarelz war von 1944 bis 1945 das Außenlager Neckarelz des KZ Natzweiler-Struthof. Die Häftlinge sollten in die Gipsstollen Fabrikationsräume hauen. Gefangen waren sie zunächst in der Schule im Ortsteil Neckarelz. In der unterirdischen Bomberflugzeugmotorenfabrik in Obrigheim arbeiteten schließlich fast 10.000 Menschen, viele von ihnen Gefangene verschiedener Art. Unter ihnen bildeten die 5.000 KZ-Häftlinge die Hauptgruppe. 900 konnten im April 1945 noch befreit werden.

Patienten der Johannes-Anstalten fielen der Euthanasie in Grafeneck zum Opfer.

Nachkriegszeit und Moderne
Der Stadtteil Waldstadt wurde in der Wirtschaftswunderzeit als Bundesdemonstrationsbauvorhaben "aus dem Nichts" errichtet.

Der Landkreis Mosbach wurde im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit dem Landkreis Buchen und einigen Gemeinden anderer Landkreise zum neuen Neckar-Odenwald-Kreis vereinigt. Mosbach wurde Kreisstadt des neuen Landkreises.

Die Einwohnerzahl der Stadt Mosbach überschritt 1975 im Rahmen der Gebietsreform die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Juli 1976 beschloss. Bis heute ist Mosbach die einzige Große Kreisstadt des Neckar-Odenwald-Kreises.

1997 war Mosbach Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg.

Im Jahre 2001 fand sich "Das Syndikat" zur Criminale in Mosbach ein.

2002 richtete Mosbach die Heimattage Baden-Württemberg aus.


Religionen

Mosbach gehörte spätestens seit 1261 zum Bistum Würzburg und war dem Archidiakonat Weinsberg-Buchen, Landeskapitell Buchen, zugeordnet. Ab 1520 war ein evangelischer Prediger in Mosbach, doch wurde erst 1546 der römisch-katholische Gottesdienst abgeschafft. Die Reformation wurde dann offiziell 1556 zunächst nach lutherischem Bekenntnis eingeführt. 1559 wechselte man zum reformierten Bekenntnis. Ab 1576 war die Stadt nochmals vorübergehend (bis 1583) lutherisch. Im 30-jährigen Krieg war Mosbach vorübergehend wieder katholisch. Ab 1680 gab es lutherische Gemeindeglieder, die von Neckarzimmern aus versorgt wurden. Ab 1685 waren dann erstmals alle drei Bekenntnisse wieder zugelassen und 1696 wurde eine eigene lutherische Gemeinde gegründet. Ab 1698 wurde die Kirche der Stadt von den Reformierten und den Katholiken simultan genutzt. 1708 wurde die Kirche durch eine Scheidemauer getrennt, den Katholiken wurde der Chorraum, den Protestanten das Schiff zugewiesen. Diese Aufteilung besteht heute noch.

Nach dem Übergang an das Großherzogtum Baden 1806 erfolgte 1821 die Vereinigung beider protestantischen Gemeinden zu einer unierten Gemeinde. Mosbach wurde Sitz eines Dekanats. Der zugehörige Kirchenbezirk der Evangelischen Landeskirche in Baden umfasst heute alle Kirchengemeinden der Stadt und des gesamten Umlands. Im Stadtgebiet Mosbachs gibt es folgende evangelischen Kirchengemeinden: Kirchengemeinde Mosbach mit der Stiftskirche und dem Gemeindehaus Bergfeld, Luthergemeinde Waldstadt mit Gemeindehaus, Christuskirchengemeinde mit der Christuskirche und der Dorfkirche Nüstenbach, Kirchengemeinde Lohrbach mit den Kirchen in Lohrbach und Reichenbuch sowie Kirchengemeinde Neckarelz-Diedesheim mit der Martinskirche und dem Ökumenischen Zentrum Neckarelz.

Die Katholiken Gemeinde Mosbach gehörte zunächst weiterhin zum Bistum Würzburg, nach dessen Auflösung zum Generalvikariat Bruchsal, bevor sie 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurde. Mosbach wurde Sitz eines Dekanats. Im Stadtgebiet Mosbachs gibt es heute folgende Kirchengemeinden: St. Cäcilia und St. Josef in der Kernstadt mit den Kirchen St. Cäcilia, St. Juliana, Maria Königin, St. Josef und St. Bruder Klaus in der Waldstadt, St. Maria Neckarelz-Diedesheim mit der Marienkirche, dem Tempelhaus und dem Ökumenischen Zentrum in Neckarelz sowie Lohrbach-Sattelbach-Reichenbuch mit den Kirchen St. Paulus Lohrbach, St. Josef Sattelbach und Herz Jesu Reichenbuch.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Mosbach auch Freikirchen und Gemeinden, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die Reformationsbewegung Missionshaus "Salem" und die Gemeinde Gottes KdöR Neckarelz. Mosbach ist auch Sitz des Missionswerks Operation Mobilisation e.V. (OM).

Auch die Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche sind in Mosbach vertreten.


Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Mosbach eingegliedert bzw. mit Mosbach zusammengeschlossen:

  • am 1. April 1935: Nüstenbach
  • am 1. Dezember 1972: Lohrbach, Reichenbuch, Sattelbach
  • am 1. Mai 1973: Diedesheim
  • am 15. April 1975: Vereinigung mit der Gemeinde Neckarelz


Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (zwischen 1871 und 1933 jedoch bereits inklusiv Nüstenbach, obwohl dieser Ort erst 1935 eingegliedert wurde). Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

 
Bevölkerungsentwicklung
 
Das Rathaus am Marktplatz
 
Stiftskirche / Sankt Juliana
 
Fachwerkhäuser am Marktplatz
 
Alter Wachturm
 
Der Kiwwelschisserbrunnen oberhalb des Marktplatzes
 
Am Marktplatz
 
Das Salzhaus
 
Spitzgiebeliger Fachwerkbau
Jahr Einwohnerzahlen
1774 1.443
1800 2.062
1852 2.732
1. Dezember 1871 3.360
1. Dezember 1880 ¹ 3.807
1. Dezember 1890 ¹ 3.729
1. Dezember 1900 ¹ 3.943
1. Dezember 1910 ¹ 4.494
8. Oktober 1919 ¹ 4.290
16. Juni 1925 ¹ 4.912
16. Juni 1933 ¹ 5.079
17. Mai 1939 ¹ 5.480
Jahr Einwohnerzahlen
Dezember 1945 ¹ 6.140
13. September 1950 ¹ 8.994
6. Juni 1961 ¹ 11.343
27. Mai 1970 ¹ 13.674
31. Dezember 1975 23.663
31. Dezember 1980 23.224
27. Mai 1987 ¹ 23.568
31. Dezember 1990 24.650
31. Dezember 1995 24.968
31. Dezember 2000 25.045
31. Dezember 2005 25.102

¹ Volkszählungsergebnis


Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Mosbach hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 33 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:

CDU 15 Sitze
SPD 9 Sitze
FWV 5 Sitze
Alternative Liste 3 Sitze
F.D.P. 1 Sitz

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt steht der Bürgermeister, seit 1. Juli 1976 Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf 8 Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der "Erste Beigeordnete" mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".

Bürgermeister bzw. (ab 1976) Oberbürgermeister

  • 1866-1882: Georg Adam Wolf
  • 1882-1889: August Strauß
  • 1890-1891: Ludwig Lempp
  • 1892-1901: August Strauß
  • 1902-1924: Jakob Renz
  • 1924-1933: Dr. Eugen Boulanger
  • 1933-1938: Dr. Theophil Lang
  • 1938-1941: Dr. Fred Himmel
  • 1941-1942: Anton Rheindl
  • 1942-1945: Arthur Muser
  • 1945-1954: Wilhelm Schwarz
  • 1954-1974: Werner Tarun
  • 1974-1985: Fritz Baier, (CDU)
  • 1985-1990: Fritz Raff
  • 1990-2006: Gerhard Lauth
  • 2006-heute: Michael Jann Als bisheriger Beigeordneter am 23. Juli 2006 gewählt.

Wappen

Das Wappen der Stadt Mosbach zeigt in Gold einen rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Adler, belegt mit einem silbernen Brustschild mit übereinander stehenden schwarzen Großbuchstaben OM.

Der Adler symbolisiert das Reich und verweist somit auf die Geschichte Mosbachs als einstige Freie Reichsstadt. Die Buchstaben OM bedeuten wohl Oppidum Mosbacense und wurden als Unterscheidung zu ähnlichen reichsstädtischen Wappen aufgenommen.

Städtepartnerschaften

Mosbach unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sehenswert in Mosbach ist vor allem der Marktplatz. Hier steht u.a. das Palm'sche Haus, ein 1610 erbautes Fachwerkhaus, das als Wahrzeichen der Stadt gilt und eines der schönsten Fachwerkhäuser Süddeutschlands ist. Besonders erwähnenswert ist der „Neidkopf“ am Eckpfeiler des Hauses. Das älteste Fachwerkhaus ist das Salzhaus. Ferner steht am Marktplatz das Rathaus mit Rathausturm und die Stiftskirche, eine Simultankirche, deren Kirchenschiff als evangelische Kirche genutzt wird. Der Chorraum ist durch eine Mauer getrennt und dient als katholische Kirche St. Juliana.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Gutleuthaus und das Elendhaus, sowie die Gutleut-Kapelle, das Alte Hospital, Haus Kickelhain und der Klostergarten.

Das 700 Jahre alte Tempelhaus im Stadtteil Neckarelz hat Burg- und Kirchencharakter mit barocken Heiligenfiguren neben mittelalterlichen Schießscharten.

Mit dem Kiwwelschisserbrunnen wurde dem früheren Spitznamen der Mosbacher bei den Bewohnern der benachbarten Dörfern ein Denkmal gesetzt. Der 1987 errichtete Brunnen ist eine Stiftung.

Der „Alte Bahnhof“ der Badischen Bahn wurde 2002 abgerissen. Die Bürgerinitiative "Rettet den Bahnhof" setzte sich 6 Jahre vergeblich für den Erhalt der denkmalgeschützten Bebauung ein. An seiner Stelle führt jetzt die B27 vierspurig durch Mosbach.

Eine positive Veränderung war der Rückbau des Bachlaufs - siehe Gartenschaugelände.

Parks

Der Landesgartenschau-Park war Veranstaltungsort der 15. baden-württembergischen Landesgartenschau im Jahre 1997. Sein Kern ist der zu Beginn des 20. Jahrhunderts. angelegte Stadtgarten. Er liegt beiderseits der Elz und grenzt direkt an die Altstadt. Neben dem Stadtgarten enthält der LGS-Park den Loretto-Park, sowie den Kleinen und den Großen Elzpark.

Theater

In Mosbach gastiert - zumeist in der Alten Mälzerei - regelmäßig die Badische Landesbühne. Die mit standortfesten Theatern, Opern und Musicals ausgestatteten Oberzentren Heidelberg, Mannheim und Heilbronn zählen Mosbach in dieser Hinsicht zu ihrem Einzugsbereich.

Museen

Das Stadtmuseum zeigt eine Dauerausstellung über Stadt-, Regional- und Kulturgeschichte. Es befindet sich in mehreren historischen Gebäuden rund um den Innenhof des Alten Hospitals, inmitten der malerischen Altstadt. Nach dem Motto „Geschichte erleben“ erwartet den Besucher eine spannende Begegnung mit der Kultur-, Kunst- und Wirtschaftsgeschichte Mosbachs und der Region. Seltene und aussagekräftige Exponate zu einer breiten Themenpalette lassen vergangene Zeiten lebendig werden. Die Themen der Dauerausstellungen sind vielfältig: Mosbacher Fayencen und Majolika, Stadtgeschichte mit Handwerks- und Zunftwesen sowie Fachwerkbau, Alte Odenwälder Wohnkultur im Haus Kickelhain – das 1788 erbaut wurde und mit 26 m² Grundfläche eines der kleinsten freistehenden Fachwerkhäuser Deutschlands ist. Weitere Ausstellungen: Streiflichter der Geschichte (u.a. Religiöse Kunst, Geologie und Urgeschichte), Volkskunde der Heimatvertriebenen nach 1946 sowie die lebendige Ausstellung „Schwarze Kunst – Geschichte des Druckgewerbes“ mit funktionsfähigen Maschinen. Angeboten werden – neben regelmäßigen Sonderausstellungen - spannende Themenführungen für alle Altersgruppen sowie Kinder-Mitmach-Aktionen, z.B. farbenfrohes „Drucken, dass sich die Balken biegen“ in der angegliederten "Druckwerkstatt".

Die KZ-Gedenkstätte in Neckarelz in der Clemens-Brentano-Grundschule betreibt ein Museum mit Informationen zu den KZ-Außenlagern und Gipsstollen der Rüstungsfabrik "Goldfisch" bei Obrigheim.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Mai: Frühlingsfest, größtes Mosbacher Stadtfest (Freitag vor bis Montag nach Muttertag)
  • Juli bis September: Mosbacher Sommer
  • September: Internationales Straßentheater
  • Oktober: Kurpfälzer Erntefest (2. Sonntag)


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schienenverkehr und ÖPNV

 
Netzplan der S-Bahn RheinNeckar
 
Palm`sches Haus
Datei:Mosbach - Palm`sches Haus 2.jpg
Palm`sches Haus - Detail
 
Palm`sches Haus - Detail
 
Markanter Fachwerkbau
 
Fachwerkhaus Hauptstrasse

Der Bahnhof Mosbach-Neckarelz hat Bahnanschluss an der Strecke Heilbronn - Eberbach - Heidelberg („Neckartalbahn“). Durch die S-Bahn RheinNeckar ist Mosbach auch sehr gut in Richtung Mannheim und Würzburg angebunden. Die Linie S 1 beginnt am Bahnhof Mosbach (Baden) und fährt gemeinsam mit der S 2 halbstündlich über Mosbach West und Mosbach-Neckarelz in Richtung Heidelberg und Mannheim. Das Mannheimer Maimarkt-Gelände und die SAP-Arena werden direkt angefahren. In Gegenrichtung nach Osterburken werden alle drei Haltepunkte stündlich von der S2 bedient, dort besteht Anschluss nach Würzburg. Trotz der nur geringen Fahrplanänderung durch die Einführung der beiden S-Bahnlinien, ist seit dieser bei der Oberzentren-Orientierung der Mosbacher Bevölkerung eine Tendenz in Richtung Rhein-Neckar-Dreieck (Heidelberg und Mannheim) und weg vom Unterland (Heilbronn) zu erkennen.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen darüber hinaus mehrere Buslinien. Über diese sind nicht nur die einzelnen Stadtteile, sondern auch Mosbach mit seinen Nachbarstädten (z.B. Buchen, Eberbach, Aglasterhausen und Gundelsheim) verbunden.

Autobahn

Einen direkten Autobahnanschluss hat Mosbach nicht. Die nächsten Autobahnen sind die A 6 (Mannheim - Heilbronn) und die A 81 (Heilbronn - Würzburg). Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 27, B 37 und B 292.

Behörden, Gerichte und Einrichtungen

Mosbach ist Sitz des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis. Ferner gibt es hier ein Amtsgericht, das zum Landgericht Mosbach gehört, ein Finanzamt und ein Notariat.

In Mosbach sind die Johannes-Anstalten ansässig, ein soziales Dienstleistungsunternehmen der Diakonie. Sie unterhalten an 33 Standorten in ganz Baden Wohnstätten, Behindertenwerkstätten, Kliniken, Schulen und ein Berufsbildungswerk für insgesamt 3.100 Menschen mit Behinderungen. Am Hauptstandort Mosbach und ihren Außenstellen beschäftigen die Johannes-Anstalten rund 2.500 Mitarbeiter.

Medien

In Mosbach erscheint als Tageszeitung eine Lokalausgabe der in Heidelberg erscheinenden Rhein-Neckar-Zeitung. Kostenlos verteilt wird wöchentlich der Stadtanzeiger.


Bildung

In Mosbach gibt es eine Berufsakademie mit einer Außenstelle in Bad Mergentheim.

Mosbach hat zwei allgemeinbildende Gymnasien (Auguste-Pattberg-Gymnasium und Nicolaus-Kistner-Gymnasium), ein Technisches Gymnasium und ein Wirtschaftliches Gymnasium, eine Realschule (Pestalozzi-Realschule), zwei Förderschulen (Comenius-Schule Neckarelz und Hardberg-Schule) sowie mehrere Grundschulen, Hauptschulen bzw. Grund- und Hauptschulen (Auguste-Pattberg-Hauptschule Neckarelz, Clemens-Brentano-Grundschule Neckarelz, Grundschule Diedesheim, Grundschule Lohrbach, Lohrtal-Schule Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Müller-Guttenbrunn-Schule Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Waldstadt-Grundschule, Waldsteige Grundschule, und Wilhelm-Stern-Grundschule).

Der Neckar-Odenwald-Kreis ist Träger der Augusta-Bender-Schule (Berufsschule für Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Altenpflege, Berufsvorbereitungsjahr und Sozialpflege; 2-jährige Teilzeit-Weiterbildungen Gerontopsychiatrie und zur geprüften Fachkraft zur Leitung einer Funktionseinheit (alte Bezeichnung für Stationsleitung), der Gewerbeschule Mosbach und der Ludwig-Erhard-Schule (Kaufmännische Schulen).

Die Abendrealschule der Volkshochschule Mosbach, Berufsfachschule für Altenpflege der Johannes Seniorendienste e.V., Schule für Geistigbehinderte der Johannes-Anstalten Mosbach und Sonderberufsschule am Berufsbildungswerk ergänzen das schulische Angebot in Mosbach.

Wirtschaft und Arbeit

Die Wirtschaft ist geprägt durch Mittelstand und Einzelhandel. Es gibt kein privates Unternehmen mit überragender Bedeutung, das eine dominierende Rolle einnimmt. Wichtige Arbeitgeber sind der Bundeswehrstandort Neckarzimmern, die Johannes-Anstalten und die Firma Honeywell. Auch die vielen Schulen mit zum Teil Bedeutung für den gesamten Landkreis bieten eine Reihe Arbeitsplätze. Zudem gehört Mosbach zum Pendlereinzugsbereich des Audi-Werks in Neckarsulm. Sowohl als Schul- wie auch als Einkaufsstadt ist Mosbach von großer Bedeutung für die umliegenden ländlich geprägten Gemeinden des Odenwaldes und des Bauland]es. Das Einzugsgebiet erstreckt sich teilweise über den kompletten Landkreis. Auch wenn dieses - für baden-württembergische Verhältnisse dünn besiedelte - Einzugsgebiet mehr nach Fläche denn nach Einwohnern groß ist, garantiert diese Tatsache Mosbach doch eine Reihe Arbeitsplätze in Handel und Schulwesen.

Die Arbeitslosenquote liegt stabil im baden-württembergischen Mittel (2005: 6,5% bis 7,5%).

Industriegeschichte

Industriegeschichtlich gibt es einige Unternehmen, die entweder von überregionaler Bekanntheit waren oder - obwohl nicht mehr existent - im Stadtbild oder in Straßennamen Spuren hinterlassen haben:

  • Durch Ernst Brüche, der in Mosbach die Süddeutschen Laboratorien und das Physikalische Laboratorium Mosbach gründete, war Mosbach neben Berlin und Düsseldorf einer von drei Standorten weltweit, an denen die Entwicklung des Elektronenmikroskopes entscheidend vorangetrieben wurde. Alle Forschungseinrichtungen dieser Fachrichtung sind mittlerweile verlegt oder geschlossen.
  • Die Privatbrauerei Hübner musste 1980 schließen. Firmengelände und Wohnhaus (Villa Hübner) sind heute das Kultur- und Tagungszentrum rund um die Alte Mälzerei.
  • Die 1913 gegründete und seit 1921 in Mosbach ansässige Maschinen- und Lokomotivenfabrik Gmeinder, das 1976 mit dem Nutzfahrzeug-Hersteller Kaelble fusionierte, musste 1996 auf Grund des Libyen-Embargos Konkurs anmelden. Die nach 1996 entstandene Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik wurde im Jahr 2004 in die Gmeinder Lokomotivenfabrik und die Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik aufgespaltet. Nach wie vor werden in Mosbach Diesellokomotiven gebaut und gewartet. [1]
  • Das Kernkraftwerk im benachbarten Obrigheim war bis zu seiner Stilllegung im Jahre 2005 als Arbeitgeber auch für Mosbach von einiger wirtschaftlicher Bedeutung. Die Abschaltung dieses einen Kernkraftwerkes war für die zu dieser Zeit im Bund regierende rot-grüne Koalition von erheblicher symbolischer Bedeutung.

Tourismus - Ausflüge

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Mosbach bzw. die heute zu Mosbach gehörigen Gemeinden haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

 
Das Haus Kickelhain
 
Im Malerwinkel
 
Kirchturm des Simultaneums
 
Fachwerk-Impression
 
Pfalzgrafenstift
  • 1909: Eduard Schifferdecker
  • 1909: Friedrich Lück
  • 1923: Dr. Leopold Löwenstein
  • 1923: Christoph Gänzler
  • 1931: Jakob Renz, Bürgermeister
  • 1931: Peter Fiedler
  • 1945: Dr. Eugen Boulanger, Bürgermeister
  • 1953: Wilhelm Kapferer
  • 1957: Wilhelm Schwarz, Bürgermeister
  • 1960: Albert Schneider (Sattelbach)
  • 1965: Leonhard Mezler (Lohrbach)
  • 1972: Josef Krämer, kath. Priester, Dekan
  • 1972: Dr. Ernst Brüche, Physiker
  • 1973: Prof. Friedrich Liebig (Neckarelz)
  • 1975: Heinrich Weber (Neckarelz)
  • 1975: Wilhelm Weißbrod (Neckarelz)
  • 1980: Curt W. Baumann
  • 1983: Dr. Erich Weiler, Gründungs- und Ehrenvorsitzender der Freien Wähler Deutschland
  • 1991: Dr. Franz-Heinrich Dörzenbach
  • 1992: Hermann Backfisch, Bürgermeister von Reichenbuch
  • 1993: Fritz Baier, Oberbürgermeister

Söhne und Töchter der Stadt

Bekannte Einwohner

aktuell

ehemalige

Literatur

  • Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Keyser, Stuttgart 1959.
  • Bender Augusta: Gesammelte Werke. Fischer, Schefflenz 1996. ISBN 3-929295-21-0.
  • Ernst und Dorothee Brüche: Das Mosbach-Buch. Studie über die Entwicklung der alten Reichsstadt und Pfalzgrafenresidenz am Rande des Odenwalds zur grossen Kreisstadt unter Bevorzugung der Renaissance- und Barockzeit Laub, Elztal-Dallau 1983. ISBN 3-88260-014-4.

Zur Euthanasie in den Johannesanstalten:

  • Blesch, Werner; Kaiser, Konrad u. a. : Uns wollen sie auf die Seite schaffen. Deportation und Ermordung von 262 behinderten Menschen der Johannesanstalten Mosbach und Schwarzach in den Jahren 1940 und 1944 (aus der Reihe Mosbach im Dritten Reich, 2. Heft, Mosbach, 1993. Im Selbstverlag zu beziehen bei der Stadtverwaltung, Rathaus, 74821 Mosbach)
  • Hans-Werner Scheuing: „ ... als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden.“ Die Anstalt Mosbach im Dritten Reich und die Euthanasie-Diskussion heute. Universitätsverlag Winter, Heidelberg. 1997 und 2. Auflage 2004. 543 Seiten. ISBN 3825316076


Commons: Mosbach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. http://www.werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/gmeinder.htm