Kloster Tennenbach

ehemalige Zisterzienserabtei (circa 1158–1806), gelegen bei Freiamt und Emmendingen in Baden-Württemberg
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Das Kloster Tennenbach ist eine ehemalige Zisterzienserabtei, gelegen bei Freiamt und Emmendingen, Baden-Württemberg (ca.1160-1807).

Geschichte

Das Zisterzienserkloster Tennenbach - oder wie es zunächst hieß: Porta Coeli („Himmelspforte“) - wurde wahrscheinlich 1158 gegründet. Zwölf Mönche unter ihrem Abt Hesso übersiedelten damals vom burgundischen Kloster Frienisberg - ob auf Veranlassung Herzog Bertholds IV. von Zähringen (1152-1186), ist zweifelhaft. Eine in der Mitte des 13. Jahrhunderts gefälschte Gründungsnotiz, die angeblich 1161 auf der Hochburg abgeschlossen wurde, nennt den Besitz bestimmter Güter und Rechte in der Nachbarschaft Tennenbachs und führt eine Zeugenliste an, zu der auch Herzog Berthold und Markgraf Hermann III. oder IV. von Baden (1130-1160 oder 1160-1190) gehören. Rechte und Güter der Zisterzienserabtei am Westabhang des Schwarzwalds sind aber schon in dem Privileg Papst Alexanders III. vom 5. August 1178 aufgeführt worden. Von weltlicher Seite her soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) für Tennenbach geurkundet haben, während die Wegnahme von Klostergut in Neuenburg zwecks Gründung der gleichnamigen Stadt durch Herzog Berthold IV. (zwischen 1170 und 1180) auch noch im Tennenbacher Güterbuch des 14. Jahrhunderts Protest hervorrief.

Tennenbach unterstand ab Ende des 12. Jahrhunderts der Reichsabtei Salem. Grangien, also vom Kloster in Eigenbewirtschaftung betriebene Ländereien, waren wesentlich für das Gefüge des Grundbesitzes, der sich in der Oberrheinebene und im westlichen Schwarzwald konzentrierte, während der Tennenbacher Besitz in der Baar weitgehend davon isoliert war. Die Klostervogtei hatten im 13. und 14. Jahrhundert die Markgrafen von Hachberg inne, ab 1373 beanspruchten sie die Habsburger. 1444 wurde Tennenbach von den Armagnaken verwüstet - das Kloster war über 30 Jahre unbewohnt -, 1525 im Bauernkrieg verbrannt und 1807 schließlich säkularisiert. Von der alten Klosteranlage existiert heute nur noch die Krankenkapelle.

Der Tennenbacher Güterstreit

Irgendwann vor 1180 schenkte Werner von Roggenbach, Dienstmann des Herzogs Berthold IV. von Zähringen (1152-1186), dem Zisterzienserkloster Tennenbach Güter in Roggenbach (Unterkirnach), Villingen, Aasen und Dauchingen. Da auch der Herzog über diese Güter zu Gunsten des Benediktinerklosters St. Georgen im Schwarzwald verfügt hatte, kam es nach dem Tod Werners zwischen den beiden Mönchsgemeinschaften zum sog. Tennenbacher Güterstreit, der in den 1180er-Jahren Äbte, Bischöfe, Kardinäle und Päpste beschäftigte. Der Kompromiss von 1187 sah dann für St. Georgen den Besitz, für Tennenbach die Nutzung Roggenbachs vor, während die Güter in Villingen und Aasen bei den Zisterziensern verblieben, das herzogliche Allod in Klengen bei St. Georgen.

Der letzte Tennenbacher Klosterhof in Endingen am Kaiserstuhl

Endingen immer noch „im Banne“ Tennenbachs - Der letzte Klosterhof von Tennenbach in Endingen und seine Anfänge.Von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl.

Wie jüngst mehrfach berichtet, wurde Tennenbachs Stadthof, Markgrafenstraße 1, im 16. Jh. erbaut - und so steht es tatsächlich auch am Haus zu lesen. Doch ist dem wirklich so, oder ist er womöglich älter, steht er gar auf Teilen eines Vorgängerbaus, ist der Hof unser neuerbauetes Haus, wie wir in einer Urkunde jener Zeit lesen? Und wie wirklichkeitsnah ist eine Zeichnung von 1879 zu bewerten, die eine ganz andere Sprache spricht? Unumstritten ist, dass die Abtei bereits 1320 drei Stadthäuser hatte, alle im Bereich des Marktplatzes. Eines, sogar Abt Zenlins privates Haus, welcher das kostbare Güterbuch von 1341 verfassen ließ, das heute in Karlsruhe, fern der Heimat verwahrt wird, hatte doch Großherzog Karl-Friedrich den Mönchen gesagt, er wolle es nur kopieren lassen und wiederbringen. Der Maler Franz Josef Lederle, wohl Endinger Abstammung, zeichnete das Haus (vermutlich) nach älteren Vorlagen, (nach) seinen Nachforschungen entsprechend u. so wie er es sah. Er galt als renommierter Maler des Breisgauer Geschichtsvereins Schau-ins-Land, mit Sachverstand. Und nach seiner Zeichnung könnte der Hof durchaus älter bewertet werden, wohl deutlichster Hinweis dafür dürfte der schlichte, gotische Hauseingang sein, dessen Türgewand mit schlichter Kehle und Rippenband verziert, nur zur Tür hin behauen ist, (welcher wohl) kaum in die Zeit von 1550 passt und keinesfalls nur versetzt wurde, wie 1994 zu lesen war, auch der Staffelgiebel ist ein sicheres Indiz.

Tennenbachs Äbte waren für ihre rege Bautätigkeit bekannt, und stets wurden Neubauten, dem jeweiligen Baustil u. Zeitgeist entsprechend, errichtet. Könner wie Peter Thumb bauten für das reiche Kloster. Und so ist schwer vorstellbar, dass der stattliche Hof in einem veralteten Stil erbaut wurde, wo doch auf der anderen Seite des Marktplatzes schon 1527 ein Rathaus mit repräsentativer Barockfassade errichtet wurde. Sicher wollte man hinter der Stadt nicht zurückstehen, welche nach erbittertem Kampf 1307-1310, strittiger Einnahmen wegen, auf Drängen der Abtei mit dem Interdikt, dem Kirchenbann durch päpstliche Bulle, belegt wurde. Das Glockengeläut wurde verboten, und bei Androhung der Exkommunikation, war es untersagt, einem Bürger unserer Stadt Gastrecht, also Speise und Nachtlager zu gewähren. Und am schlimmsten war, dass grundsätzlich alle gottesdienstlichen Handlungen eingestellt waren, sogar Sakramente wie die letzte Ölung und kirchliche Begräbnisse verweigert wurden. Kein gläubiger Christ konnte dem widerstehen, nach einem halben Jahr waren die Bürger in die Knie gezwungen. Für Endingen, welches 3 von 41 Äbten des Klosters stellte, war Tennenbach jetzt zum Canossa geworden, der Schultheiß stellvertretend für den Rat und die Stadt musste sich auf den Stufen des Münsters „Unserer lieben Frau zu Tennibach“ vor Abt Johannes I. von Todtnau (1310 - 1336) niederknien und um Vergebung bitten. Die Abtei hatte einen vollständigen Sieg errungen, und die Stadt musste sich unterwerfen. Die Blütezeit der Abtei war angebrochen, Tennenbach hatte zeitweise in über 300 Dörfern Besitzungen. Während des Basler Konzils 1431-1449 wurde der 18. Abt Burkard II. Iselin von Tennenbach (nach Köllhofer: vermutl. einem Basler Geschlechte entstammend) für seine Verdienste um das Konzil sogar mit der Inful, also der Bischofswürde und ihren Insignien, Ring, Stab und Mitra ausgezeichnet. Sicher waren während dieser 18 Jahre zahlreiche Vertreter der röm. Kurie in Tennenbach zu Besuch. Aber warum fällt unser Klosterhof so schlicht aus? Vielleicht weil das Kloster im Bauernkrieg 1525 geplündert u. durch den Bahlinger Bauern Hans Wirth in Brand gesteckt wurde, wofür dieser in Freiburg am 10. Juni 1525 hingerichtet wurde. Ähnlich erging es der Statthalterei mit Prälatur in Kiechlinsbergen, wo die letzten 10 Äbte residierten und Ortsherren waren, auch sie wurde geplündert. Musste die Abtei, in Folge dessen, vielleicht bescheidener bauen? Vor allem der Hauseingang ist schlichter und wirkt in der Art älter als jener vom Haus Zink, 1406; und am Üsenberger Hof, 1495 Aufschluss würde vielleicht eine dendrologische Untersuchung des sich gerade im Umbau befindlichen Hauses bringen, welche auf Nachfrage bei der Stadt, im Rahmen des hist. Stadtkatasters, bereits durchgeführt wurde, wovon die Eigentümer Familie Kind, welche sich liebevoll und unter großem Zeitaufwand und Mitteln um den Erhalt ihres Hauses kümmern, aber nichts wissen. Wurden doch vor kurzem eichene Zwischenwände mit alter Verzapfung freigelegt.Vor allem Kaiserstühler Vulkangestein, harter Basalt - „ohne Vorbohren geht nichts!“ wie Holger Kind bestätigt - wurde zum Hausbau verwandt, nur für Tür- u. Fenstergewände u. Eckquader, welche sicher nicht mehr im Originalzustand sind, wurde Sandstein eingesetzt. Auch der sogenannte Prälatenkeller mit seinem Tonnengewölbe birgt Interessantes, so wissen doch die Altvorderen zu berichten, dass ein unterirdischer Gang zugemauert wurde, beim Umbau vor 1945, zum Luftschutzkeller, in Richtung, auf dem Hof, oder gar zu Wagenmanns Keller, wie sich vermuten lässt. Auch seine Herkunft liegt im Dunkeln, und vielleicht wurde er von Tennenbach angelegt, um die großen Zehnteinnahmen in Naturalie Wein, die das Kloster in Endingen einnahm zu Lagern. Tennenbach führte große Mengen Wein durch und aus der Stadt, die größte Einzellage im Endinger Bann weisst noch heute auf den Weinbau der Zisterzienser und seines größten Abtes hin, so hat der „Endinger Engelsberg“ seinen Namen von dem Freiburger Patriziergeschlecht - der Zenlin. Dies wird nämlich deutlich wenn man den ursprünglichen Namen einmal rekonstruiert, so werden „zehen mannehouwat Reben an Enlinsberge“ im Jahr 1308 in einer Urkunde genannt (Wilhelm: Corpus der altdeutschen Originalurkunden Bd.II S.160 ff.) und 1492 heißt dieses Gewann „Englisberg“ (Geschichte der Stadt Endingen 1988 S.668-79). Da Johannes Zenlin erst im Jahre 1336 zum Tennenbacher Abt gewählt wurde, muss dieser rießige Weinberg schon vorher im Besitze dieses Geschlechtes gewesen sein, wie der Gewanname in der Urkunde von 1308 beweisst. Doch nun zurück zu unserem Tennenbacher Hof, möglicherweise führte gar eine Leitung mit Sandsteinrinne in den tiefer gelegenen Keller, waren doch die Tennenbacher Zisterzienser glänzende Hydrologen, denn sie verhalfen den Städten Freiburg und Villingen zu „ihren Bächle“, wofür sie mit dem Bürgerrecht und der damit verbundenen Abgabenfreiheit belohnt wurden. Ist doch 1331 von einer Trotte beim Hof die Rede, es war bestimmt keine kleine,welche beim Klosterhof gestanden hat. Und 1356 kontrollierte Tennenbach 17 Häuser in Endingen und einen Hof, „der da lit bei sanct Peters kilchhof“, sei es durch Besitz oder Zinsansprüche. Viele unbeantwortete Fragen sind geblieben - sicher ist, es wurde mehrfach umgebaut, die teilweise ergänzten Fenstergewände sind wahrscheinlich nicht die erste Garnitur. Vermutlich fehlen auch deshalb die damals gebräuchlichen Schlusssteine mit Wappen des Abtes u. Jahreszahl, so wie auf der Schlossmauer in Kiechlinsbergen zu sehen. Dafür kommen jetzt farbige Putzreste und ein vermauerter Eingang auf der Gebäuderückseite zum Vorschein. Doch liegt weiter Dunkelheit über der Geschichte, und so haben die grauen Mönche ihr Wissen darum mitgenommen. In Kiechlinsbergen läuft im Moment eine Sonderausstellung über Tennenbach, sie ist noch bis September zu sehen, sie darf im Vorfeld der großen 850 Jahr-Feierlichkeiten um Tennenbach gesehen werden. Ludwig Köllhofer, Emmendingen, der seit rund 60 Jahren über das Kloster forscht und zahlreiche Exponate zur Ausstellung lieferte, gilt als Größe in Sachen Tennenbach. Er gibt vor allem jungen Menschen, die sich für Heimatgeschichte statt Gameboys interessieren, gerne Auskunft, vorausgesetzt man besucht ihn.

Quellen: Stefan Schmidt, Wyhl: Zeitungsartikel in der Badischen Zeitung vom 3. Juli 2004 und im Kaiserstühler Wochenbericht vom 25. Juni 2004 und Stefan Schmidt: „Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen“ unveröffentl. Manuskript 50 Seiten, 2006, Seite 7 f, erscheint 2007 im Selbstverlag.

Forschungen zur Geschichte der Abtei Tennenbach nach den Aufzeichnungen der Reichs- und Konsistorialabtei Salem

von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl.

Bei der Auswahl des Ortes einer Niederlassung gingen die Zisterzienser mit größter Sorgfalt vor. Sie legten Wert auf einsame Lage in wald- und wasserreichen Tälern sowie genügende Ausdehnungs- Möglichkeit für eine Klosteranlage. Die Zisterzienser nutzten schon früh die Wasserkraft als Energiequelle. Der Wasserlauf diente zur Trinkwasserversorgung, zur Abwasserbeseitigung, zur Bewässerung der Gärten, zur Speisung der Fischteiche und zum Betreiben der verschiedenen Mühlen. Zur geplanten Neugründung entsandte das Generalkapitel zwei Äbte, die abzuklären hatten, ob die vorgesehene Lage den Ordensregeln entsprach. Niemand durfte auf den Gängen im Konvente mit einem anderen Mitbruder reden, oder sich zu einem anderen in seine Zelle begeben. Die Beachtung des Stillschweigens war im klösterlichen Leben von hoher Bedeutung. Der hl. Benedikt kommt deshalb in seiner Regel immer wieder darauf zu sprechen. Aus der großen Scheu, diese zu verletzen entstand daher in den Klöstern eine Zeichensprache, welche die Zisterzienser des Mittelalters kannten und ausgiebig gebrauchten. Um die Wende des 13. Jahrhunderts wurde den Pratres (Priestermönchen) das Studium zur Pflicht gemacht. Es entstanden Studienhäuser, zunächst in Clairvaux, dann das Bernhardskolleg in Paris, für die deutschen Mönche ein Haus in Metz. An der Universität Heidelberg wurde für die Zisterzienser 1391 das Jakobskolleg gegründet. Von den süddeutschen Klöstern wurden die Universitäten Freiburg und Dillingen bevorzugt.

Filationstafel des Tennenbacher Mutterklosters Salem

                                                       Cîteaux
                                                       (1098)
                                        __________________________________________
                
                              La Ferté        Pontigny         Morimond              Clairvaux
                               (1113)          (1114)           (1115)                 (1115)


                                                            Bellevaux
                                                              (1120, gelegen i.d. Freigrafschaft)


                                                              Lützel
                                                              (1124, gelegen im Oberelsaß a.d. Schweizer Grenze)
                              ________________________________________________________
  
             Neuburg        Kaisheim          Frienisberg           Salem         Pairis         St. Urban
             (1131)          (1134)             (1131)            (1134/38)       (1138)           (1195)


                                                ______________________________________________  
                             
                                      Raitenhaslach        Tennenbach       Wettingen        Königsbronn
                                          (1143)             (1158)          (1227)            (1303)
                                                        filia von Salem
                                                           (ab 1181)

1146 reist Bernhard von Clairvaux in Begleitung des Salemer Abtes Frowin von Clairvaux kommend über Lützel, Worms und Mainz weiter nach Frankfurt bis nach Konstanz den Kreuzzug predigend. Abt Frowin war nicht nur Reisebegleiter sondern auch Berichterstatter und Aufzeichner verschiedener wunderbarer Begebenheiten. Abt Frowin bezeugt, dass er am 2. Dezember 1246 jenen blinden Greis aus Kenzingen gesehen habe, dem der hl. Bernhard durch Handauflegen das Augenlicht wieder geschenkt habe. Des weiteren berichtet Frowin über ein am Donnerstag, dem 5. Dezember, gewirktes Wunder zu Heitersheim: „Eine Mutter brachte ihr blindes Kind herbei. Nachdem der hl. Bernhard das Kreuzzeichen über dasselbe gemacht hatte, sah es wieder“. Gegen Ende der Regierungszeit, im Jahre 1181 von Abt Christian von Salem unterstellte Abt Archenfried von Lützel der Abtei Salem die neugegründete Zisterze Tennenbach bei Emmendingen,der Grund hierfür ist in Streitigkeiten zwischen dem Gründungskloster von Tennenbach, der Zisterzienserabtei Frienisberg bei Seedorf im Kanton Bern und dem Tochterkloster Tennenbach zu suchen, hatte doch der erste Abt von Tennenbach Hesso den Abtsstab in Frienisberg nach schweren inneren Unruhen im dortigen Konvent niedergelegt und verließ gegen alle Gewohnheit selbst das Kloster um auf Bitten des Herzogs Berthold IV. von Zähringen, in dessen Stammlanden, also dem Breisgau eine Zisterze zu gründen. Ihm folgte Udalrich I. (1177-1184) in der Tennenbacher Nachfolge, einer der 12 Mönche die bei der Gründung der Abtei Tennenbach aus Frienisberg gekommen waren. 1209 lässt sich Abt Eberhard von Salem die neusten Erwerbungen Salems und Tennenbachs beurkunden, dazu schickt er seinen Cellerar oder Großkeller (Kellermeister) Konrad bis nach Catania auf Sizilien zu König Friedrich dem II. Die Bestätigung erfolgt im Januar 1210.

Berthold I. Graf von Urach Abt von Salem 1240 - 1241

Der Konvent erhob im Spätjahr 1240 den frommen und tugendvollen Mitbruder Berthold einstimmig zur Würde des sechsten Abtes. Die Klostergemeinde versprach sich sehr viel Gutes von diesem erfahrenen Mann, doch der Herr über Leben und Tod nahm ihm die Amtsführung nach weniger als 2 Jahren aus der Hand; er starb bereits am 8. August 1241, nach anderen Angaben 1242, sein Nachfolger wird schon im Oktober 1241 erwähnt. Berthold stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Urach, er war der dritte Sohn des Grafen Egino IV. und Neffe Herzogs Berthold des V. von Zähringen. Mit seinem Bruder Konrad soll er während eines Einlagers in Köln 1198 das Gelübde getan haben, Mönch zu werden. Sein Bruder Konrad wurde im Ordensgewand bald ein bekannter Mann, 1214 war er Abt von Clairvaux, 1217 Abt von Cîteaux, 1219 Kardinalbischof und in den folgenden Jahren päpstlicher Legat. Sein jüngerer Bruder Rudolf war von 1254 bis 1260 Mönch in Bebenhausen. Berthold selbst begegnet uns wieder als Konventuale im Zisterzienserkloster Tennenbach bei Emmendingen, das vordem aus einer Stiftung von Bertholds Vater begründet und 1180 durch Abt Archenfried von Lützel dem Kloster Salem als filial übertragen worden war. Hier in Tennenbach wird Berthold 1207 (nach anderen Quellen 1210) zum Abte gewählt und im Jahre 1221 als solcher ins Kloster Lützel berufen. Er hatte dort keine besonders ruhige Amtszeit, musste er doch infolge von Kriegsunruhen mit dem Konvent das Kloster für die Dauer von mehr als 4 Jahren Lützel verlassen und im Klosterhof zu Altkirch Schutz suchen. 1230 zog er sich vom Amte des Abtes zurück und rsignierte, berichten die Lützeler Akten. Es ist möglich, dass er schon zu dieser Zeit nach Salem kam.

Von seiner kurzen Salemer Amtszeit ist verständlicherweise wenig zu berichten. Bekannt ist ein Vergleich, den er am 3. Mai 1241 mit Überlingen schloss. Er verkaufte der Stadt ein Grundstück bei Birnau (es handelt sich dabei um Alt-Birnau, nördlich von Nußdorf) um 75 Mark Silber. Überlingen verpflichtete sich dagegen, das Kloster Salem nicht mehr weder in den Birnauer, noch in den Nußdorfer Äckern und Wiesen mit „Fretzen und Waiden“ beeinträchtigen zu wollen. Außerdem durfte das Kloster Salem in der Stadt Überlingen ein Haus haben, das von allen Abgaben frei und ledig sein sollte. Anscheinend war aber dieser Vergleich schriftlich nicht eindeutig genug aufgesetzt, denn er führte immer wieder zu Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Kloster, die sich über Jahrhunderte hinzogen. Für das Jahr 1347/48 ist eine Pest in Salem belegt, so dass in den schwäbischen Klöstern nur noch wenige übrig blieben, die die klösterliche Zucht und Ordnung aufrecht erhalten konnten. Am 30. Januar 1384 erhält der Abt von Salem die „Inful“. Gegen Ende des Jahres 1417 wurde auf dem Konzil zu Konstanz die Kirchenspaltung (drei Päpste!) mit der Wahl Martin V. beendet. Im Jahr 1467 hören wir von Ungehorsam gegen Abt Ludwig Oschwalt von Salem. Um diese Zeit erlaubten sich einige Salemer Mönche, vor allem adlige, die wohl nicht aus inneren Antrieb und echter Frömmigkeit, sondern eher aus Behaglichkeit und wegen der Versorgung ins Kloster eingetreten waren, sich ohne Bewilligung des Abtes vom Kloster zu entfernen. Sie schweiften auf Höfen anderer Herrschaften oder in Ortschaften herum, hielten anstößige Reden und verbreiteten falsche Gerüchte zum Nachteil des Klosters. Abt Ludwig, dem eine gute Klosterzucht sehr am Herzen lag, wollte diesem Unwesen energisch ein Ende machen. Er wandte sich an Papst Paul II. mit der untertänigsten Bitte, dieses öffentliche Ärgernis durch eine päpstliche Verfügung beseitigen zu helfen. Papst Paul II. entsprach dieser Bitte und ließ dem Salemer Abt mit einer Bulle vom 29. Januar 1468 die Vollmacht zugehen, „solch ungehorsame und pflichtvergessene Mönche, wo immer sie sich aufhalten, gefangen zu nehmen, ins Kloster zurückzuführen und mit verdienten Bußen zu strafen“. Der Papst befahl darüber hinaus allen Bischöfen, nach solchen vagierenden Mönchen zu fahnden, dem Abt und Konvent anzuzeigen und bei der Festnahme behilflich zu sein. Nicht nur im Kloster Salem, sondern auch in einigen der dem Salemer Abt unterstellten Frauenklöster, so z.B. in Heggbach, gab es um diese Zeit Probleme mit der Klosterzucht. Der Eifer vieler Nonnen hatte nachgelassen, so dass die Disziplin ins Wanken geriet. Der Geist der Stifterinnen drohte zu schwinden. Die Äbtissin Klara wurde abgesetzt, und nach ihrem baldigen Tod ordnete der Abt von Salem die Neuwahl an.

Zweimal (1497 und 1504) wurde Abt Johannes II. Scharpfer von Salem vom Generalkapitel beauftragt, die Kontributionen aus der Oberdeutschen Ordensprovinz einzusammeln. 1524 brach der Bauernkrieg aus. Vom Kloster Wettingen im Aargau wird im Jahre 1532 von Schwierigkeiten mit der Besetzung von Ämtern und der Ordensdisziplin berichtet. Die Annalen aus der Regierungszeit des Abtes Johannes III. Fischer vermerken noch, dass 1540 ein sehr heißer Sommer war, der viel und ausgezeichneten Wein gedeihen ließ. Sorgen brachte die zeitweilige Ausbreitung der Pest. Sie war Anlass 1540 eine Sebastiansbruderschaft zu gründen. 1553 war Abt Johannes IV. Precht von Salem verstorben. Die auf den 23. August 1553 angesetzte Wahl unter Leitung des Abtes Nikolaus Rosenberg von Lützel und in Anwesenheit von Abt Sebastian von Bebenhausen und Abt Sebastian Lutz von Tennenbach, stammend aus Tübingen fand in der Sakristei statt. Im Jahre 1585 beauftragte Abt Edmund von Cîteaux, den Salemer Abt Vitus Nekher die Klöster Mariahof bei Neudingen und Friedenweiler in den Zisterzienserorden aufzunehmen und sie zu visitieren. Am 15. November 1593 fand auf Einladung von Generalabt Edmund de la Croix in Salem ein Provinzkapitel der oberdeutschen Klöster statt.Zu dieser Zeit war Martin II. Schleher, Abt von Tennenbach. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass es in Salem um das Jahr 1611 eine der ersten deutschen Druckereien des Zisterzienserordens gab. Sie druckte kleiner Drucksachen für den liturgischen Eigenbedarf. Später wurden auch fremde Druckaufträge angenommen.

Am 10. Dezember 1614 wird auf Anordnung des Generalabtes im Beisein der Äbte von Lützel, Wettingen und Tennenbach Thomas Wunn zum Koadjutor und Nachfolger Abt Peters von Salem gewählt. Am 9. Januar 1615 wird Thomas Wunn einstimmig zum neuen Abt gewählt. Als Abtpräses amtet Abt Johannes von Lützel, dem die Äbte Petrus von Wettnigen und Martin II. Schleher von Tennenbach assistieren. Im Jahr 1618 entstand unter der Leitung des Abtes von Salem die Oberdeutsche Kongregation. Der große Klostersturm Im Unterschied zu anderen Prälaten des schwäbischen Kreises, die ihre Bestätigung vom Diözesanbischof erhielten, war Salem eine Konsistorialabtei, d. h. der Abt von Salem wurde wie die Bischöfe vom päpstlichen Konsistorium bestätigt. 1622 war in Salem die Pest ausgebrochen.

Gründung der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation Im November 1617 trafen sich die Äbte von Wettingen, St. Urban, Tennenbach, Neuburg im Elsaß und der Kommissar von Hauterive zu einer Beratung. Die versammelten Äbte stellten die ersten Statuten der zu errichtenden Kongregation auf und ließen sie durch die Patres Johann Muotelsee aus Salem und Reyff aus Hauterive zur Bestätigung nach Cîteaux bringen. Die Zisterzienser folgten bei der Eucharistiefeier dem Ritus, der in der Kirchenprovinz Lyon üblich war. Einzelheiten passten sie ihrem klösterlichen Brauchtum an, so entstand ein eigener Ordensritus, der erst 1618 zugunsten des Römischen aufgegeben wurde. Dort gab man nach eingehenden Diskussionen und Beratungen beim Generalkapitel des Jahres 1618 den Widerstand gegen eine oberdeutsche Kongregationsgründung auf. Im Dezember 1618 sandte der Generalabt seinen Sekretär Moreau nach Salem, damit er dort bei der Konferenz der Äbte von Salem, Wettingen, Neuburg, Tennenbach, St. Urban und Hauterive den Vorsitz führe. Er war mit Generalvollmacht ausgestattet, alle Beschlüsse zur Reform der Klöster und zur Errichtung der Kongregation zu bestätigen. Die Beratungen fanden am 27. Dezember 1618 mit der Unterzeichnung der Statuten ihren Abschluss. Der Vertrag wurde unterzeichnet von Pater B. Moreau als Kommisar des Abtes von Cîteaux, Abt Thomas, Abt Petrus von Wettingen (zugleich für die Äbte von Neuburg, Tennenbach, und St. Urban), schließlich von P. Franziskus Reyff als Vertreter des Abtes von Hauterive; als Sekretär der Kongregation signierte P. Anton Lecher aus Salem. Zum ersten Präses wurde Abt Thomas von Salem gewählt, als Kommissar P. Johannes Muotelsee. In den Statuten ist als elfter Artikel aufgeführt: „Als erster Präses wird gewählt Abt Thomas Wunn von Salem, als erster Kommissar P. Johannes Muotelsee und als erster Sekretär P. Antonius Lecher. Visitatoren von Salem sind der Abt von Neuburg und einer seiner Mönche sowie ein Mönch von Tennenbach.

Am 15. Mai 1623 bestätigt das Generalkapitel zu Citeaux die Oberdeutsche Kongregation, die sich in die schwäbische, bayrische, fränkische und schweizerisch- elsässische Provinz gliederte.

I. Schwäbische Provinz: Salem 1138, Kaisheim 1134, Schöntal 1158, Stams 1273 II. Fränkische Provinz: Ebrach 1127, Langheim 1133, Bronnbach 1151, Bildhausen 1157 III. Bayrische Provinz: Raitenhaslach 1143, Aldersbach 1146, Fürstenfeld 1261, Fürstenzell 1276, Gotteszell 1287 IV. Elsässisch-Schweizerische Provinz: Lützel 1124, Neuburg 1131, Hauterive 1138, Tennenbach 1158, St. Urban 1195, Wettingen 1227

Mit insgesamt 26 Männer- und 36 Frauenklöstern erfasste sie damit 434 Klosterleute. 1635 Dieses Jahr brachte neben Einquartierungen und Kontributionen noch eine besonders schlechte Witterung; Reif und Hagel verdarben die Früchte auf den Feldern, Mäuse und Engerlinge vermehrten sich gewaltig; Pest und Hungersnot rafften eine Menge Menschen hinweg. Im Jahr 1636 kamen wiederholt kaiserliche Soldaten nach Salem sie forderten Kontributionen und betrugen sich recht roh und ausgelassen, so dass die Salemer Untertanen in ihren Dörfern des Lebens und ihrer Habe kaum mehr sicher waren. So flüchteten die Klosterleute ihr Hab und Gut ins Kloster, wo sie in den Gesinde-, Spital- und Gerichtsstuben, in den Schöpfen, Stadeln und Ställen hausten, den ganzen grimmig kalten Winter und den Sommer hindurch. Sie litten entsetzlichen Hunger, so dass sie Hunde und Katzen kochten, Mäuse aßen, das Moos alter Bäume verzehrten und Brennesseln und Gras wie Tiere verschlangen; denn das Kloster hatte selbst nichts, musste Güter und Gefälle veräußern, um Korn und Brot zu kaufen oder von Konstanz kommen zu lassen. Am 2. September 1715 fand in Salem ein Nationalkapitel der Oberdeutschen Ordenskongregation statt, dem Ruf folgten 14 Äbte. Anzunehmen ist, das Tennenbach durch seinen 35. Abt Placidus Wilhelmi, stammend aus Burkheim vertreten war (sein Wappen findet sich in Kiechlinsbergen, kath. Pfarrkirche St. Pertronilla am Hochaltarblatt, u. rechts). 1745 unternahm Abt Stephan II. Enroth von Salem nachdem er Wahlpräses in Feldbach und in Wettingen gewesen war, Visitationsreisen zu den Klöstern Tennenbach, Rottenmünster und Mariahof-Neudingen. In Tennenbach regierte der 38. Abt Leopold Münzer, stammend aus Freiburg. 1770 kaufte die Abtei Salem in Cîteaux Zweige für die Obstveredelung und 200 Sämlinge (Obstbäume zum Aufpfropfen) in Tennenbach, man darf annehmen dass der reiche Obstbaumbestand im Freiamtgebiet hier im Kloster seinen Anfang nahm. Am 22. September 1779 wird Abt Robert Schlecht von Salem vom Generalabt zum Generalvikar in Schwaben und Tirol bestellt. Bereits am 15. Juli 1791 wurde ihm vom Papst die Aufsicht über alle Ordensklöster in Oberdeutschland übertragen (22 Männer- u. 30 Frauenkonvente). Als Cîteaux, das Urkloster des Ordens, infolge der französischen Revolution 1791 geschlossen, vom Staat konfisziert und veräußert wurde, übertrug der letzte Ordensobere, Generalabt Trouvé, seine ihm zustehende Vollmachten über die deutsche Ordenskongregation auf Abt Robert. In den österreichischen Erblanden leitete Kaiser Joseph II. bereits 1782 die Aufhebung von mehr als 800 Klöstern ein, darunter 14 Männer- u. 3 Frauenklöster der Zisterzienser. Besonders schwer wurde der Zisterzienserorden 1790 durch die Aufhebung sämtlicher Klöster in Frankreich betroffen, denn damit verlor der Orden neben den über 200 Abteien auch sein Mutterkloster. Mit Aufhebung der deutschsprachigen Zisterzienserklöster in der Schweiz (1841-1848) war der Orden bis auf 8 Klöster in Österreich und zwei in Böhmen im deutschen Sprachraum ausgelöscht. Insgesamt blieben von den ehemaligen 742 Abteien nur noch wenige in Italien, Österreich- Ungarn u. Belgien übrig.

Bernhard Boll, Zisterzienserpater, der spätere Freiburger Erzbischof übernahm unter Abt Robert Schlecht in Salem die Bibliothek. Nach dem Tod von Abt Robert Schlecht am 3. März 1802 fand am 10. März die Neuwahl statt. Im ersten Wahlgang hatten die Patres Kaspar Oexle (welcher das Refaktometer, also „unsere Öxlewaage“ erfunden hat) und Bernhard Boll je 17 Stimmen. Im zweiten Wahlgang : Pater Kaspar 26 und Pater Bernhard 25 Stimmen. Im dritten Wahlgang hatte Pater Kaspar 33 und Pater Bernhard 23 Stimmen. Somit war Pater Kaspar Oexle zum 40. Abt von Salem gewählt. Pater Bernhard Boll, einst in Salem aussichtsreichster Kandidat für die Abtswahl, ging als Professor der Philosophie an die Universität nach Freiburg, wo noch große Aufgaben und Berufungen auf ihn warteten. 1809 wurde er Doktor der Theologie und Münsterpfarrer, 1810 Dekan, 1812 Apostolischer Protonotarius und bischöflicher Kommissär; schließlich ernannte ihn Papst Leo XII. zum ersten Erzbischof und Metropoiten der oberrheinischen Kirchenprovinz (Erzdiözese Freiburg), als der ihn der Erzbischof von Köln, Graf Spiegel, am 21. Oktober 1827 mit großer Feierlichkeit konsekrierte und auf den erzbischöflichen Stuhl introhnisierte. Er starb am 6. März 1836 in Freiburg.

Quellen

  1. Sartorius, Apiarium Salemitanum , S. 129. - STAIGER , S. 80. - RÖSENER , S. 162 (Tennenbach wird Salem unterstellt)
  2. Ap. Sal., S. 134. - FEYERABEND, S. 62-64. - STAIGER , S. 88. - WALTER, Äbte, 1955, S. 97-99.- Rösener, S. 131,148, 154. - HS, S. 353: Widerspruch in den Jahresangaben der Amtszeiten: Rösener, S. 251: 1240-1241, und Walter, Totenbuch, S. 221: 1241-1242.
  3. Helvetia Sacra III/3, S. 353 Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen ... in der Schweiz, 2 Bde., Bern 1982
  4. C I, S. 238-246n S. 207-214. - FEYERABEND,S. 62-64. - STAIGER, S. 88.
  5. Helvetia Sacra III/3, S. 365, Anm. 10.
  6. Zur Visitationstätigkeit: FEYERABEND, S. 244. - STAIGER , S. 137. - HS, S. 365, Anm. 6,10,12. - Zum Salemer Provinzkapitel: LOBENDANZ , S. 95-98.

Literatur

  • Becker, K.: Salem unter Abt Thomas I. Wunn & die Gründung der oberdeutschen Cist.- Kongregation 1615-1647,in: Cist. Chr. 48, 1936, S. 137 ff.;
  • Siwek, Alberich: Die Zisterzienserabtei Salem 1134-1984, Gegründet vor 850 Jahren 378 Seiten, Thorbecke Verlag 1984.
  • GAMS, P.: Nekrologien der in den Jahren 1802-1813 in der jetzigen Erzdiözese Freiburg aufgehobenen Männerklöster Benedictiner-,Cisterzienser-, Nobertiner-Orden und der regulierten Chorherren, in: FDA 13, 1880, S. 258 ff.
  • KREBS, M.: Eine Salemer Stimme zum Konstanzer Schisma des Jahres 1474, in : ZGO NF 48, 1935.
  • LOBENDANZ, G. K.: Die Entstehung der Oberdeutschen Zisterzienser-kongregation (1593-1625), Rom 1983.
  • SCHNEIDER, A.: Die Cisterzienser, Geschichte, Geist, Kunst, Köln 197 -: Zur Geschichte der Druckerei im Cisterzienserkloster Salem, in: Adam Wienand, Drucker und Verleger in Köln, zum 75. Geburtstag, Köln 1978, S. 64-70.
  • SCHNELL, E.: Die oberdeutsche Provinz des Cisterzienser-Ordens, in: FDA 10, 1876, S. 217 ff.
  • WALTER, L.: Die Buchdruckerei im Kloster Salem, in: Cist. Chr. 66, 1959, S. 16-31. Notizen zu Tennenbach nach Pater Conrad Burger, Tennenbach : nach seinem Reisebericht im FDA veröffentlicht.

1631 kommen 3 Patres aus Eberbach im Reingau nach Tennenbach, sie sind Kriegsflüchtlinge. Ebenso 3 Patres aus Schöntal in Franken. Und der Abt Adolf von Neuenburg im Elsaß. Andere Tennenbacher Konventualen verschlägt es nach: Poplet/Katalanien FDA S. 264, La Ferté, Belgien, Holland, Stambs, St. Urban, Klingnau, Unterwalden, Mons St. Marie/Burgund, Bellevaux, Charité. FDA S. 283/4. Pater Conrad Burger selbst muss mehrere Male aus Tennenbach fliehen und kommt dabei in folgende Abteien: Wettingen (1632), Bebenhausen,Altenreiff im Uechtland (Alta ripae - bei Fribourg), Eußental, Marimond (eine Tochter Cîteaux's und Primarabtei fast aller deutscher und nord- u. osteurop. Abteien des Ordens), Worms ? (Zisterzienserinnenabtei), Clairvaux - Primarabtei (Claravall), Eberbach im Reingau (hier wurden die Innenaufnahmen zum Film: Im Namen der Rose, mit Sean Connery gedreht), Mons St. Marie /Burgund, Bronnbach (liegt in Franken) FDA S. 326, Bellevaux (Tochter Morimonds und Mutterkloster von Lützel, gelegen in der Freigrafschaft, Schöntal, Charité, Kirchheim Zisterzienserinnenabtei, Bon-Lieu (Bonus locus), Kaisheim /bei Donauwörth (diese Tochter von Lützel war neben Salem die zweite tonangebende Abtei des Ordens im südwestdeutschen Gebiet, heute JVA),Charle-lieu (Caroli-locus), Kornneüenburg FDA S. 330, Dôle (Zisterzienser-Seminar), Heilig-Kreuz (diese Abtei liegt in Österreich und sein Abt Meinrad Tomann ist heute Generalprokurator - also Ordenskanzler am Generalat in Rom), Villarium (wohl Villers in Brabant ?), Neustadt /bei Wien, Marimond (Primarabtei im Burgund und Tochter Cîteaux), Neuenburg /Steiermark,Clairvaux (Claravall) - Primarabtei, Rhain (Österreich), Pontigny (Pontiniac - Primarabtei und Tochter Cîteaux's, auch im Burgund gelegen, Pontigny war der Gerichtshof des Ordens, hier wurden Streitfälle innerhalb des Ordens entschieden und Gutachten eingeholt, - die einzige Primarabtei von welcher sich die Kirche erhalten hat, dort liegt auch ein Erzbischof von Cantaberry beerdigt, Pontigny war öfters Zufluchtsstätte für in England geächtete Kleriker), Lilienfeld /Österreich, Fontain (Fulium) Trappistenkloster, Stambs /Tirol, Citeaux (Cisterz)- Mutterkloster und Primarabtei des 1098 gegründeten Zisterzienserordens, liegt im Burgund und der Name bedeutet wörtl. übersetzt: im Schilf - also im Sumpfland gelegen, Muri - Benediktinerkloster in der Schweiz, La Ferté (Firmitas), Eschenbach - Zisterzienserinnenkloster, welches heute noch existiert und liegt in der Schweiz, Clugny (Cluniac) OSB - liegt im Burgund und war zur Gründungszeit des Zisterzienserordens größtes Kloster der Christenheit, hier wurde der Gang nach Canossa ausgehandelt, ein Abt von St. Georgen im Schwarzwald OSB, liegt dort begraben - er war ein ausgezeichneter Reformator des Ordens der Benediktiner zu jener Zeit (eine Gedenkplatte in Cluny erinnert an ihn), Rathausen Zisterzienserinnenabtei (heute in Thyrnau/Bayern ansässig, das ehemalige Kloster in Rathausen steht aber noch), Paris, Lis (Lilium) Zisterzienserinnenabtei, Mons St. Mariae FDA S. 302., Altenreiff im Uechtland (Hauterive), Wettingen (Maris Stella) - bei Zürich, der Konvent musste im Argauer Klostersturm fliehen und ist heute in Bregenz/Vorarlberg ansässig - dessen Abt Hw. Hr. Dr. Kassian Lauterer leitet heute die Mehrerauer Kongregation und ist deren Abtspräses, Freiburg i. Br. hier fand Pater Burger im Thennenbacher Stadthof Unterkunft, Wettingen, Eußental (Uterina-Vallis) Unterpfalz, Eschenbach Zisterzienserinnenabtei, Rathausen Zisterzienserinnenabtei, Kalkrain FDA S. 319, Feldbach, Salem, Heilig-Kreuztal, dies waren die Stationen welche Pater Conrad Burger während des 30jährigen Krieges in seinem Thennenbacher Exil aufgesucht hat.

Notizen zur Geschichte der Abtei Tennenbach

Aus den Archiven der Zisterzienserinnenabtei Lichtental von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl 6. Februar 2000.

Das Kloster Lichtental, eine Stiftung Irmengards , der Witwe des Markgrafen Hermann von Baden wurde 1245 gegründet. Doch müssen bereits seit 1228 Verhandlungen mit dem Generalkapitel in Cîteaux geführt worden sein das badische Hauskloster dem Orden zu inkorperieren, welche aber abgewiesen wurden. Die Kapitelväter beauftragten die Äbte von Eußertal und Tennenbach mit einer Inspektion. Die ersten Nonnen kamen vom Kloster Wald. Irmengard und ihre Söhne: Hermann und Rudolf riefen das Generalkapitel des Zisterzienserordens an. Die Äbte von Maulbronn und Tennenbach seien zu Visitatoren des neuen Klosters bestimmt. Doch Vaterabt des neugegründeten Klosters wurde der Abt von Neuburg im Heiligen Forst/Elsaß. Vermerkt wird in den Lichtentaler Archiven, dass die Markgrafen von Hachberg das Münster von Tennenbach als Grablege für ihre Verstorbenen erwählten. Interessant ist auch eine Aufzeichnung über den bekannten Barockbaumeister Peter Thumb (1681-1766). Der enge Kontakt, den die Klöster untereinander pflegten, und sein vorkapitalistisch strukturiertes Bauunternehmen waren die Grundlage, auf der Thumb seine starke Monopolstellung ausbauen konnte. Thumb bespielte zeitweise parallel die Baustellen in Ebersmünster, Guebwiller, Ettenheimmünster, Thierenbach, Schuttern, St. Peter, Schwarzach, Friedenweiler, Frauenalb, Tennenbach, Günterstal, Königsbrück, Wippertskirch, Waldkirch, St. Trudpert, St. Ulrich und Mengen. Als Thumb 1725 von der Benediktinerabtei St. Peter dem Abt des Zisterzienserklosters Leopold Münzer von Tennenbach, Lichtenthals Visitators, empfohlen wurde, waren ihm auch die Aufträge von seiten der Frauenzisterzen sicher. Zeitgleich mit Lichtenthal arbeitete er in Friedenweiler, Günterstal und Königsbrück. Die Erstellung von Konventsgebäuden gehörte zu den häufigsten Bauaufgaben, die Thumb übertragen wurden. Jedoch zählte die Errichtung von zisterziensischer Frauenkonvente zu den minderen Bauaufgaben, die das gut organisierte Bauunternehmen Thumb routiniert abwickeln konnte.

Da hier auf repräsentative Treppenhausanlagen und aufwendige Bibliothksräume verzichtet wurde, war auch die Umsetzung künstlerisch anspruchsvoller Einzelentwürfe nicht vonnöten. Schon 1725 übernahm Peter Thumb den Neubau der Klosteranlage Friedenweiler. Das Kloster war 1123 als Niederlassung der Benediktiner von St. Georgen aus gegründet worden. 1570 übergab der fürstenbergische Klostervogt den fast völlig verwaisten Konvent dem Zisterzienserorden. Die Neubesetzung übernahmen die Frauen aus Lichtenthal. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, in der Folgezeit als Lazarett, Brauerei und Kinderheim zweckentfremdet. Heute ist die Klosteranlage von Friedenweiler Seniorenstift. Im März 1725 war die mittelalterliche Anlage einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. Drei Monate später, im Juni 1725, zwischen dem Abt Leopold von Tennenbach, der Visitator in Friedenweiler war, und Peter Thumb der Vertrag über den Neubau der Kirche geschlossen. Im darauffolgenden Jahr wurde Thumb auch für den Bau der Klausurgebäude verdingt. Das Zisterzienserinnenstift Günterstal unweit von Freiburg wurde als Kloster wohl im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts gegründet und vermutlich im 15. Jahrhundert in ein adleliges Damenstift umgewandelt. Nach den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts war die Anlage baulich in einem denkbar schlechten Zustand, so dass die Günterstaler Frauen sich vom Bauboum im Umland anstecken ließen und Peter Thumb, der bereits in Ettenheimmünster, tätig war, für den Neubau ihrer Klosteranlage in Anspruch nahmen.

Quellen

41 Gubler, 1972, S. 159. 58 GLA 106/19.- Gubler 1972, S. 53. 60 Friedenweiler, Kr. Neustadt/Schwarzwald. Vgl. dazu und im folgenden: Joseph L. Wohleb, Zur Bau- und Kunstgeschichte des Klosters Friedenweiler im Schwarzwald. In: Schau-ins-Land 74 (1956), S. 115-140.- Gubler 1972, S. 60, 61. Notiz lt. Ludwig Köllhofer, Emmendingen: In Reute bei Emmendingen befindet sich eine Madonnenstatue aus Tennenbach, diese war das Marienheiligtum des Klosters und wurde vom Konvent, aber auch vom Umland (in vorreformatorischer Zeit) sehr verehrt. Diese Madonna von Tennenbach ist heute bei einer Familie in Reute im Privatbesitz (sie geben sie nicht raus - St. Bonifatius von Emmendingen hat sich vor Jahren schon darum bemüht - vergebens), davon existiert eine Postkarte in Farbe - in Reute zu erhalten. Die Madonna ist gotisch und sehr schön. Diese Arbeit erschien als unveröffentlichtes Manuskript am 2. Januar 2000 von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl, im Selbstverlag.

Äbte von Tennenbach

  • 1. Hesso von Frienisberg electus 1158 - 1177), zuvor Abt in Frienisberg, Kanton Bern.
  • 2. Udalrich (1177-1184), kam mit dem Gründungskonvent aus Frienisberg.
  • 3. Konrad I. von Zeiningen (1184-1207).
  • 4. Berthold, Graf von Urach (ca.1210-1226), ein Neffe Herzog Bertold V. von Zähringen.
  • 5. Rudolf I. von Zähringen (1226-1256).
  • 6. Burkard I. von Tusslingen (1256-1260), sein Portais mit Wappen befind. sich im Elztalmuseum, Waldkirch.
  • 7. Heinrich von Falkenstein (1260-ca.1279).
  • 8. Meinward I. von Stühlingen (ca.1279-1297).
  • 9. Meinward II. von Munzingen (1297-1317).
  • 10. Johannes I. von Todtnau (1317-1336).
  • 11. Johannes II. Zenlin (1336-1353), entstammte einem Freiburger Patriziergeschlecht, der größte Abt von Tennenbach, er stifte auch das kostbare Tennenbacher Güterbuch 1317-41 (heute im GLA Karlsruhe), sowie ein gotisches Zimborium, welches sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet (Kupfer, vergoldet und mit wunderbaren Emailiebildern).
  • 12. Johannes III. Lepus (dt. Hase) (1353-1368), er stammte aus Kenzingen.
  • 13. Jakob von Tanner (nobilis)(1368-1396), auch sein Bildnis mit redendem Wappen befind. sich im Elztalmuseum, Waldkirch.
  • 14. Johannes IV. Mütterler (1396-1421), von Waldkirch.
  • 15. Rudolf Zoller (1421-1438), von Elzach.
  • 16. Martin Soensbach (1438-1448).
  • 17. Nikolaus I. Rieflin (1448-1449).
  • 18. Burchard II. Iselin (1449-1483).
  • 19. Konrad II. Pfitelin (1483-1490) stammte aus Malterdingen.
  • 20. Michael Sitz (1490-1508), aus Emmendingen, wurde wegen Unfähigkeit aus dem Amt gejagt.
  • 21. Johannes V. Ringlin (1508-1540) von Villingen.
  • 22. Johannes VI. Rath (1540-41) von Emmendingen.
  • 23. Sebastian Lutz (1541-58) von Tübingen.
  • 24. Georg I. Fabri (1558-66) von Endingen a.K. 24. Georgius Fabri, Endinganus, successor eligitur anno 1558, cum pervigil in omnibus per decennium administrasset. Octo annis abbatem agens sub manibus medicorum Friburgi exspiravit 5. Non. Febr. Anno 1566, in capitulo sepultus.
  • 25. Friedrich Abstetter (1566-68) von Kenzingen.
  • 26. Johannes VII. Schirer (1568-75) von Endingen a.K., vermutl. aus dem in Endingen weitverbreit. Geschlecht: Scherer. 26. Joannes VII Schirer ex Endingen. Electus anno 1568, cum prius plurimis annis administratoris simulque parochiae vicarii onus prudenter obivisset. Vir pius et providus contractum aes alienum propter readificationem exusti in bello rustico monasterii delevit, summumque templum aedificare coepit. Cum profuisset septem annis, apoplexia tactus obiit Kiechlinspergae 10. Cal. Septbr. Anno 1575.
  • 27. Georg II. Sartorius (1575-76) von Endingen a.K.
  • 28. Joseph Weißhaar (1576-85) aus Waldkirch.
  • 29. Martin II. Schleher (1585-1627) von Villingen, sein Wappen ziert das Kreuz hinter der Kapelle in Thennenbach
  • 30. Adam Egeter (1627-37) von Geisingen, sein Wahlspruch: METEM, sein Wappen auf dem Altarstein i.d. ev. Kirche von Freiamt-Keppenbach, (dieser Altar stammt aus dem Münster Unsrer lieben Frau zu Tennibach), ausserdem ein Ölgemälde aus der Kunstsammlung: Sarasin zu Basel, jetzt im Stadtarchiv Emmendingen, es zeigt den Abt knieend vor Maria u. d. Kind, mit falscher Jahreszahl (1619), im Hintergrund d. Burg Württemberg.
  • 31. Bernhard Stolz (1637-51) von Gebweiler/Elsaß, er erlebte den 30jährigen Krieg und war lange im Exil in Lielienfeld/Österreich und Wettingen/Schweiz, er starb am 20.Feb.1651 in der Prälatur in Kiechlinsbergen.
  • 32. Hugo Buchstetter (1651-64) von Waldkirch.
  • 33. Nikolaus II. Göldlin (1664-79) aus Tiefenau bei Luzern, das Geschlecht stammt ursprüngl. aus Pforzheim.
  • 34. Robert Handmann, Dr. theol. (1679-1703) von Villingen. 34. Robertus Handtmann, Villinganus. Annis 23 summa cum laude praefuit, monasterium restauravit, delevit contracta debita, belli calamitabus oppressus obiit Kiechlinspergae et in capitulo sepultus est anno 1703. 16. Cal. Aprilis.
  • 35. Placidus Wilhelmi (1703-19) aus Burkheim a.K., sein Wappen am Haupt-Altarblatt i.d. Kirche St.Petronilla in Kiechlinsbergen, rechts unten (ein acht zackiger goldener Stern in Blau) mit den Buchstaben: P(lacidus) A(bbas) Z(isterzium) T(ennibach). 35. Placidus Wilhelmi, Burchheimensis. Praefuit 4 annis et 10 mensibus, infirmitate et temporum calamitate consumptus obiit anno 1708. 4. Cal. Februarii.
  • 36. Martin III. Steiger (1719) von Villingen. 36. Martinus III Steiger, Villinganus. Munus abbatiale deposuit et sepultus jacet in monasterio B(eati) V(irgini) M(ariae) de Lilienfeld in Ungaria. Obiit 5. Cal. April. Anno 1727.
  • 37. Anton Merz (1719-24) von Unterbaldingen, sein Wappen ziert das Portal der Kapelle von Tennenbach (ein Bienenkorb).
  • 38. Leopold Münzer (1724-54) von Freiburg i.Br.
  • 39. Benedikt Stöcklin (1754-65) von Altbreisach a. Rhein, sein Wappen i.d. ev. Kirche von Freiamt-Mußbach (ein redendes Wappen - ein Blumenstock), mit der Jahreszahl 1763 und d. Buchstaben: B(enedikt) A(bbas) Z(isterzium) T(ennibach).
  • 40. Maurus Berier (1765-82) aus Freiburg, stammt aus dem edelfreien Geschlechte der Baier von Buchholz (bei Waldkirch).
  • 41. Carl Kaspar Roser, Prof. theol. (1782-1803) aus Reute bei Emmendingen, er ging nach Wien und konnte die Aufhebung der Abtei noch einmal abwenden. Sein Wappen a. d. Rückseite d. Epitaphs von Abt August Zwiebelhofer, an der Kapelle von Tennenbach. Abt Carl Kaspar, geb. am 1. Mai 1736 in Reute, gest. am 5. Aug. 1803. Electus fuit 6. Febr. 1782. Praeses electionis erat d. comes de Bissingen, vicarius generalis Constantiensis, benedictionem accepit abs r. d. episcopo in partibus 1. bar. de Baden 12. Martii. Primis statim annis optime de monasterio meritus. Nam cum professores univeritatis Friburgensis et hos inter praecipue d. Mederer omnem lapidem moverent, ut a Josepho II. imperatore, supremo monasteriorum inimicio, Thennebach tolleretur, et proventus ejusdem universitati in usus venirent, abbas Viennam profectus eo rem deduxit, ut imperator rationum momentis devictus monasterium suo permiserit in statu, delusis sic professorum studiis plane pessimis. Felicem rei eventum (ut ex ipsius ore audivi) adscribit Carolus intercessioni B(eati) V(irgini) Mariae, quae in parvula capella monasterii colitur, quam pervetustam modo pulcherrime renovari curavit. Vixit dum haec scriberem et vivat prosperrime optimi vir animi.
  • 42. August Zwiebelhofer (1803-06) von Raststatt, sein Wappen auf s. Grabstein a. d. Kapelle v. Tennenbach (ein redendes Wappen: eine Zwiebel in einem Hof), geb. am 27. Juni 1749, er starb am 22. März 1806. Auf seiem Epitaph zu lesen: "Ein Mann voll Eifer für das Gute Wohl ihm, daß er schon ruhte Denn nach einem Mondenlauf Hob man alle Klöster auf."

in Bearbeitung und Weiterführung durch: Stefan Schmidt, Wyhl a.K.

Literatur

  • J. Alzog: Reisbüchlein des Conrad Burger (Itinerarium oder Raisbüchlein des Paters Conrad Burger, Conventual des Cistercienser-Klosters Thennenbach und Beichtiger im Frauenkloster Wonnenthal 1641-1678) Zur Geschichte des Klosters Tennenbach im 30jährigen Krieg, Reprint von 1870/71 Freiburger Echo Verlag ISBN 3-86028-074-0 Original befindet sich im Armarium des Zisterzienserklosters Wettingen-Mehrerau, Reprint aus dem Freiburger Diözesan Archiv Band 5/6 1870/71.
  • Michael Buhlmann: Manegold von Berg - Abt von St. Georgen, Bischof von Passau (= Vertex Alemanniae, H.4), St. Georgen 2003
  • Michael Buhlmann: Der Tennenbacher Güterstreit (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil VII = Vertex Alemanniae, H.12), St. Georgen 2004
  • Immo Eberl: Die Zisterzienser. Geschichte eines europäischen Ordens, Darmstadt 2002 ISBN 3-7995-0103-7
  • Stadt Endingen am Kaiserstuhl: Ausstellung von Kunstschätzen aus dem Kloster Tennenbach vom 23. bis 28. Mai 1981 in Endingen, ersch. im Verlag der Stadt E. 1981, 16 Seiten
  • Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen, 1891, Nachdruck Aalen 1980
  • Eduard Heyck: Urkunden, Siegel und Wappen der Herzoge von Zähringen, Freiburg i.Br. 1892
  • Ludwig Köllhofer: Die Äbte von Tennenbach, ein Beitrag zum Emmendinger kath. Pfarrblatt von St.Bonifatius.
  • Helmut Maurer: Die Tennenbacher Gründungsnotiz, in: Schau-ins-Land 90 (1972), S.205-211
  • Josef Michael Moser: Das Ende des Klosters Tennenbach, Verlag Kesselring, Emmendingen, 1981, 72 Seiten
  • Stefan Schmidt: Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei ein Beitrag zur Geschichte der Zisterzienserabtei Thennenbach während des Bauernkrieges S. 20 ff. ersch. 2004 im Selbstverlag des Verfassers, Exemplar im Stadtarchiv Breisach am Rhein.
  • Anton Schneider: Die ehemalige Zisterzienser-Abtei Porta Coeli im Breisgau, 1904
  • Berent Schwineköper: Das Zisterzienserkloster Tennenbach und die Herzöge von Zähringen. Ein Beitrag zur Gründungs- und Frühgeschichte des Klosters, in: Heinrich Lehmann (Hg.), Forschen und Bewahren. Das Etztäler Heimatmuseum in Waldkirch. Kultur- und landesgeschichtliche Beiträge zum Etztal und zum Breisgau, Waldkirch 1983, S.95-157 ISBN 3-87885-090-5
  • Max Weber: Der Tennenbacher Besitz im Villinger Raum, in: Wolfgang Müller (Hg.), Villingen und die Westbaar (= Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i.Br., Band 32), Bühl 1972, S.175-191
  • Max Weber; Günther Haselier. u.a. (Bearb.): Das Tennenbacher Güterbuch (1317-1341), (= Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe A, Quellen; Band 19), Stuttgart 1969
  • Paul Zinsmaier: Zur Gründungsgeschichte von Tennenbach und Wonnental, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 98 (1950), S.470-479

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