NIOBE war der Name eines Segelschulschiffes der deutschen Reichsmarine.
Der im Jahre 1913 auf der dänischen Werft Frederikshavn Værf og Flydedok (Frederikshavn Werft und Schwimmdock) unter der Baunummer 143 vom Stapel gelaufene Viermastgaffelschoner trug ursprünglich den Namen MORTEN JENSEN und stand zunächst im Dienst der Rederiet (Reederei) F. L. Knakkegaard in Nyköbing. 1916 kam das Schiff nach Norwegen und wurde in TYHOLM umbenannt. Im selben Jahr (Erster Weltkrieg) wurde der Schoner mit Grubenholz nach England an Bord von einem deutschen Unterseeboot aufgebracht und prisengerichtlich eingezogen. Spätere Namen waren ALDEBARAN und SCHWALBE. Nach einer Zwischenstation als Charterschiff einer Filmgesellschaft wurde es 1922 von der deutschen Reichsmarine übernommen, auf den Namen NIOBE getauft, zu einer dreimastigen Jackass-Bark umgebaut und als Segelschulschiff eingesetzt. Am 26. Juli 1932 kenterte die NIOBE im Fehmarnbelt in einer Gewitterbö und sank in wenigen Minuten. 69 Menschen kamen bei dem Unglück zu Tode, 40 wurden gerettet. Im August 1932 wurde das Schiff gehoben und am 18. September 1933 wurde das Wrack schließlich nordöstlich der Stolpe-Bank im Beisein fast der ganzen Flotte von einem Torpedo versenkt.
Am Nordstrand der Insel Fehmarn befindet sich das Niobe-Denkmal, das auf den Untergang der NIOBE hinweist.
Technische Daten
- Konstruktion: Stahlrumpf als Dreiinselschiff; 1922 Umbau zum Schulschiff
- Rigg: Viermastgaffelschoner; nach Umbau Dreimast-Jackass-Bark
- Stapellauf: 1913
- Bauwerft: Frederikshavn Værf og Flydedok, Frederikshavn, Jütland, Dänemark
- Reederei: F. L. Knakkegaard, Nykøbing Mors
- weitere Reedereien: NIOBE: Deutsche Reichsmarine
- Heimathafen: Nykøbing Mors (Jütland), Dänemark; NIOBE: Kiel
- Galionsfigur: nein
- Länge ü. a.: 53,76 m / nach Umbau 57,8 m
- Länge Galion-Heck (Rumpflänge): 46 m
- Breite: 9,15 m
- Tiefgang: 3,36 m / 5 m
- Verdrängung: 720 t
- Segelfläche: ~900 m² (11: 4 Gaffel-, 4 Gaffeltopp-, 3 Vorsegel); NIOBE: ~960 m² (15: 7 Rah-, 2 Gaffel-, 1 Gaffeltopp-, 5 Stagsegel)
- Höhe Masttop-Kiel: 30 m; NIOBE: 34,8 m
- Hilfsmaschine: 1 Bolinder Diesel 160 PS ; NIOBE: 240 PS
- Besatzung: ~10 Mann; NIOBE: 35 Stamm, 65 - 80 Kadetten