Monaco

Stadtstaat in Südeuropa
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Das Fürstentum Monaco ist ein Staat in Westeuropa. Es liegt, von Frankreich umschlossen, an der Mittelmeerküste in der Nähe der italienischen Grenze.

Karte von Monaco
Luftansicht von Monaco
Monaco um 1900
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Der Name geht zurück auf griechische Siedler, die sich im 5. Jahrhundert v. Chr. im Gebiet des heutigen Monaco niederließen. Zu Ehren von Herakles Monoikos errichteten sie einen Tempel. Aus dem Namenszusatz des Gottes, der soviel wie „der Einzigartige“ bedeutet, entwickelte sich der Landesname „Monaco“.

Heute ist Monaco vor allem bei den Reichen der Welt als Wohnsitz begehrt, da weder Einkommensteuer noch Erbschaftsteuer erhoben werden.

Geographie

Das Fürstentum liegt an der französischen Mittelmeerküste, auf 43° 44' nördlicher Breite und 7° 25' östlicher Länge zwischen der französischen Stadt Nizza im Westen (15 km Entfernung) und der französisch-italienischen Grenze im Osten. Die Küstenlänge des Fürstentums beträgt 4,1 km. In den letzten Jahrzehnten hat man das Staatsgebiet durch Landgewinnung um 40 ha auf 195 ha (1,95 km²) vergrößert.

Die Unterscheidung zwischen Staat und der Stadt Monaco ist rein theoretisch, der Staat besteht de facto nur aus der Stadt (Gemeinde). Verwaltungsmäßig ist diese in sieben Quartiers (Viertel) gegliedert:

  1. Monaco-Ville: Altstadt mit Fürstenpalast
  2. Monte-Carlo: Wohngebiet und Hotels, einschl. Saint Michael (zentrales Wohngebiet)
  3. la Condamine: Nordwesten mit Hafengebiet, einschl. Les Revoires (mit dem Jardin Exotique) und La Colle (an der Westgrenze mit Cap d`Ail)
  4. Fontvieille: Neulandgewinnung aus dem Meer seit etwa 1970
  5. les Moneghetti: war Teil von la Condamine
  6. le Larvotto: Küstengebiet im Osten (war Teil von Monte Carlo)
  7. Saint-Roman/Le Ténao: in der Nordostecke (war Teil von Monte Carlo)

Mit seiner sehr geringen Fläche ist Monaco, nach der Vatikanstadt, der kleinste Staat der Welt, hat aber die höchste Einwohnerdichte aller Staaten.

Klima

In Monaco herrscht ausgesprochen angenehmes Mittelmeerklima, mit milden Wintern und warmen, nie zu heißen Sommern, 804 mm Niederschlägen und einer Sonnenscheindauer von 2.583 Stunden pro Jahr. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Januar/ Februar bei 8°C, im Juli/August bei 25°C.

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Bevölkerung

Monaco ist der dichtest besiedelte unabhängige Staat der Welt (ca. 17.000 Einwohner pro km²). Die Einwohner von Monaco werden als Monegassen bezeichnet. Die einheimische Bevölkerung (2004: 7.600) macht jedoch nur einen relativ geringen Prozentsatz der anwesenden Bevölkerung aus. 47 % der Einwohner sind Franzosen. Italiener und Monegassen machen jeweils 16 % der Bevölkerung aus. Die restlichen 21% verteilen sich auf 125 verschiedene Nationalitäten. Der Anteil der Franzosen an der Bevölkerung ist permanent rückläufig, da die in Monaco wohnenden Franzosen aufgrund eines Abkommens zwischen Frankreich und Monaco in Frankreich steuerpflichtig sind, so dass sie die extrem hohen Lebenshaltungskosten (v.a. Immobilienpreise) nicht durch eine Steuerersparnis kompensieren können.

Sprache

Das Monegassische ist ein romanischer Dialekt, der mit dem ligurischen Dialekt der italienischen Sprache verwandt ist. Alleinige Amtssprache ist jedoch Französisch. Darüberhinaus werden auch Italienisch und Englisch gesprochen.

Religion

Die römisch-katholische Kirche ist die offizielle Staatskirche. Die Freiheiten anderer Religionen und Konfessionen werden jedoch von der monegassischen Verfassung garantiert. 90 Prozent der Monegassen sind Katholiken, 6 Prozent Protestanten, daneben gibt es orthodoxe und jüdische Minderheiten.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Monacos

Herrschaft der Grimaldi (ursprünglich aus Genua) seit dem 13. Jahrhundert. 1731 stirbt die männliche Linie der Familie aus. Familie Goyon-Matignon (eingeheiratet) folgt in Namen und Herrschaft.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte Monaco 1956, als die berühmte US-amerikanische Schauspielerin Grace Kelly den Fürsten Fürst Rainier heiratete.

Politik

Die Unabhängigkeit Monacos, die seit dem 25. Februar 1489 besteht, war bisher an das Bestehen der Grimaldi-Dynastie gebunden. Ein Vertrag mit Frankreich regelte, dass bei Aussterben der Grimaldi Monaco an Frankreich fällt. Zwischen Frankreich und Monaco besteht ein so genanntes völkerrechtliches Protektorats-Verhältnis, das in einem „Schutzvertrag mit Frankreich“ vom 17. Juli 1918 festgelegt wurde. Darin garantierte Frankreich die Unabhängigkeit und Souveränität Monacos, für wichtige Einzelentscheidungen der monegassischen Außenpolitik wurde jedoch eine Konsultationspflicht festgelegt. Zur Nachfolge des Fürsten heißt es darin: „Im Falle einer Vakanz der Krone, beispielsweise durch das Fehlen eines direkten oder adoptierten Erben, würde das Gebiet von Monaco einen autonomen Staat unter dem Protektorat von Frankreich bilden“. Für mehrere Schlüsselpositionen im Fürstentum schlägt nach den bisherigen Abkommen die französische Regierung die Beamten vor: der monegassische Regierungschef, der Generalstaatsanwalt und der Polizeichef. Im Oktober 2002 wurde eine Neufassung des Vertrages unterzeichnet, die den außenpolitischen Spielraum Monacos erweitert, in wichtigen Fragen aber weiter eine Konsultationspflicht vorsieht. Handelspolitisch gehört Monaco zwar zu Frankreich, die von Frankreich im Rahmen der Europäischen Union abgeschlossenen Verträge gelten aber nicht automatisch für Monaco. Über Frankreich ist Monaco auch dem Schengener Abkommen angeschlossen. Monaco ist seit dem 28. Mai 1993 Mitglied der Vereinten Nationen, beantragte am 21. Oktober 1998 den Beitritt zum Europarat und wurde am 5. Oktober 2004 aufgenommen. Seit dem 7. Januar 2000 unterhält Monaco eine Vertretung bei der EU in Brüssel. Die Regierungsgeschäfte von Monaco werden seit April 2005 von Fürst Albert II. ausgeübt, nachdem sein Vater Fürst Rainier am 6. April 2005 an einer Lungenentzündung verstarb. Nach einer üblichen Trauerphase wurde Albert II. am 12. Juli 2005 offiziell in sein neues Amt eingeführt. Dabei verzichtete er demonstrativ auf das sonst übliche Hofzeremoniell zu Gunsten einer volksnah gestalteten Feier.

Die monegassische Verfassung und Informationen zur Regierung auf Französisch unter: [1]

Thronfolge

Die Thronfolge ist im Artikel 10 der monegasischen Verfassung geregelt und wurde zuletzt 2002 geändert. Thronfolger ist der erste direkte und legitime Nachkomme des Fürsten mit Priorisierung der männlichen Nachkommen im gleichen Verwandschaftsverhältnis. Wenn der Fürst keinen Nachkommen hat, gilt diese Regelung für die Brüder und Schwestern bzw. deren Nachkommen. Wenn der Thronfolger auf den Thron verzichtet, treten seine Nachkommen an seine Stelle. Derzeitige Thronerbin ist Alberts Schwester Caroline, gefolgt von ihren Kindern Andrea, Pierre, Charlotte und Alexandra.

Steuer- und Geldpolitik

In Monaco gibt es seit 1869 keine direkte Steuerpflicht für Privatpersonen. Der große Anteil vermögender Einwanderer hat das Fürstentum zu einem Symbol für Luxus und Reichtum werden lassen.

Monaco hat weder eine eigene Währung noch eine Zentralbank. Es bestand eine Art Währungsunion mit Frankreich, in der die monegassischen Banken den gleichen Regeln wie die französischen unterworfen waren. Im Dezember 2001 schloss Monaco mit Frankreich ein Abkommen zur Einführung des Euro. Die monegassischen Euromünzen werden vom Kontingent Frankreichs abgeleitet, welches die Europäische Zentralbank festlegt.

Monaco gehört gemäß Art. 3 Abs. 2 ZK zum Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft, da ein Zollabkommen mit Frankreich besteht.

Wirtschaft

Monaco lebt vor allem von der Mehrwertsteuer. Das Glücksspiel macht heute einen Anteil unter 5 % aus, nach dem Zweiten Weltkrieg waren es noch 70 %. Der Etat liegt bei etwa 1 Mrd. Euro.

Die Spielbank Monte Carlo wird von der Société des Bains de Mer (SBM) betrieben. Etwa 70 % der Aktien sind im Besitz des Staates Monaco. Monegassen dürfen nicht spielen.

Kultur

Monaco als Wohnsitz, Bautätigkeit

 
Übersicht über die jüngsten Bauprojekte

Monacos Regierung sorgt für öffentliche Sicherheit und Sauberkeit, u. a. durch die allgegenwärtige Video-Überwachung. Dies hat die Kriminalität im Fürstentum stets niedrig gehalten und die Anziehungskraft Monacos für die Reichen und Schönen erhalten. Die Pressefreiheit ist eingeschränkt, kritische Berichterstattung ist nicht erwünscht und findet in der lokalen Presse (auch in der französischen Regionalzeitung „Nice Matin“) nicht statt. Monaco wird auch Manhattan am Mittelmeer genannt. Dies verweist auf die stetige Bautätigkeit (Hochhäuser). Anfang des Jahrtausends wurde dem Hafen „La Condamine“ ein beweglicher Anlegesteg von 352 Metern Länge, 28 Metern Breite und einem Gewicht von 160 000 Tonnen einschließlich eines kleineren Gegenstücks auf der anderen Hafenseite vorgelagert, der in Spanien gebaut und dann übers Meer nach Monaco gebracht wurde. Dieser Anleger, der vor allem für die neue Generation großer Kreuzfahrtschiffe konzipiert wurde, ist mit Drehgelenk an der Spitze des Felsens von Alt-Monaco fixiert. Trotz dieser Anlegemöglichkeit ankern die meisten großen Kreuzfahrtschiffe nach wie vor einige hundert Meter von Monaco entfernt, da sie die hohen Kosten für das Anlegen scheuen. Die Installation der ursprünglich geplanten Geschäfte und Restaurants im Anlegesteg gelang nicht, da sich keine Geschäftsleute fanden, die sich an diesem Standort ausreichende Kundschaft versprachen. So präsentiert sich der Anleger heute als monströser, weitgehend ungenutzter und somit unrentabler grauer Betonklotz, der den alten Hafen und den Schlossfelsen ästhetisch entstellt und ein tiefes Loch in die Staatskasse gerissen hat. Offiziell wird der Anleger gegenüber der Öffentlichkeit allerdings als ökonomischer Erfolg dargestellt. Die Lebensqualität wird durch die permanente Bautätigkeit erheblich beeinträchtigt. Nach der Verlegung der Eisenbahn unter die Erde werden momentan die freiwerdenden Gleisflächen mit Hochhäusern bebaut. Der Immobilienmarkt und das Baugewerbe sowie viele Bereiche des öffentlichen Lebens (Fußballclub etc.) werden durch das Imperium der Familie Pastor beherrscht. Im Juli 2006 hat der Prinz eine neuerliche Landgewinnung im Bereich vor dem Kasino und dem Forum Grimaldi angekündigt. Im neuen Stadtteil „Le Portier“ sollen auf einer Fläche von 12 ha Luxuswohnungen, Sozialwohnungen, Einkaufszentren, Parkhäuser, Büros, öffentliche Einrichtungen und ein Museum zur Geschichte Monacos entstehen. Die ersten Häuser sollen 2014 bezugsfertig sein. Obwohl auf ein umweltverträgliches Bauen geachtet werden soll, muss das Projekt doch als ökologisch bedenklich eingestuft werden. Auch die Tatsache, dass Monaco in einer potentiell erdbebengefährdeten Region liegt, lässt derartige Projekte als risikobehaftet erscheinen.

Um der Bevölkerung Grünanlagen zu bieten gibt es einen japanischen Garten und einen Zoo.

Feiertage

Sport

1929 fand erstmals der Grand Prix von Monaco statt, seit 1955 gastiert die Formel 1 jährlich im Fürstentum. Außerdem führt die Rallye Monte Carlo in den Zwergstaat.

Der AS Monaco gehört mit sieben Meistertiteln zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der französischen Liga. Der monegassische Fußballclub spielt im Stade Louis II im Stadtteil Fontvieille.

Im Frühling findet jeweils ein Tennisturnier der ATP-Tour der Männer statt. Gespielt wird dabei auf Sand.

Seit 1995 im November Marathon de Monaco et des Riviera http://www.monaco-marathon.com/

monegassische Küche

Die monegassische Küche ist eine mediterrane Küche. Neben Fisch- und Fleischgerichten ist aber auch die italienische Küche weit verbreitet. Monegassische Gerichte werden meist mit Oliven, Tomaten und Zwiebeln zubereitet.

Zu Weihnachten gibt es sehr häufig ein Weihnachtsbrot (Pain de Noël) auf welchem Walnüsse in Form eines Kreuzes um einen Olivenzweig angeordnet sind.

Berühmte Monegassen

Medien

In Anbetracht der Einwohnerzahl Monacos gibt es eine vielfältige Medienlandschaft.

Rundfunk

Radio Monte Carlo und Télé Monte-Carlo senden rund um die Uhr. Die Anstalten sind von der Regierung unabhängig. Des weiteren betreibt Monaco einen Staatskanal, welcher wichtige Ereignisse überträgt und Meldungen der Behörden in Verkehr bringt. „Monaco Info“ sendet seit 1995 mehrere Stunden wöchentlich.

Zeitungen

Für die deutschsprachige Minderheit erscheint einmal im Monat die „Monaco Zeitung“. Wichtige ausländische Zeitungen (insbesondere französische Zeitungen) sind erhältlich.

Internet

Der Großteil der Bevölkerung hat Internetzugang. In Monte Carlo gibt es ein Internetcafé.

Bildergalerie

Siehe auch

Commons: Monaco – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Monaco – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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