In der Volkswirtschaftslehre ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes die Häufigkeit, mit der im Durchschnitt die gleiche Geldmenge innerhalb eines Jahres zum Kaufen eingesetzt wird. Die Geldumlaufgeschwindigkeit ist verschieden hoch je nach benutzter Geldart. Zum Beispiel werden Sichtguthaben etwa doppelt so häufig für Zahlungen verwendet wie Bargeld, mit zunehmender Tendenz.
Als universelles Tauschmittel muss Geld unter den Wirtschaftsteilnehmern seines Währungsraums umlaufen. Damit eine Volkswirtschaft störungsfrei funktioniert, muss die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes möglichst konstant sein. Sie ist wesentlich für das allgemeine Preisniveau. Eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit wirkt ebenso wie eine Zunahme der Geldmenge steigernd auf das Preisniveau (inflationär), eine Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit ebenso wie eine Abnahme der Geldmenge preisniveausenkend (deflationär). Siehe auch Umlauf des Geldes.
Vertiefte Definition
Unter der Umlaufgeschwindigkeit versteht man das Verhältnis der gesamtwirtschaftlichen Summe aller in Geld bewerteten realen Transaktionen (Käufe) oder einer gesamtwirtschaftlichen Einkommensgröße zum gesamtwirtschaftlichen Geldbestand. Heute betrachtet man meistens eine Form der Einkommensumlaufgeschwindigkeit, bei der eine gesamtwirtschaftliche Einkommensgröße – wie insbesondere das Bruttosozialprodukt – auf den Geldbestand bezogen wird. Da es verschiedene Konzepte der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge gibt, unterscheiden sich die verschiedenen Formen der Umlaufgeschwindigkeit auch nach dem benutzten Maß für die Geldmenge.
Mit als Abkürzung für das nominale Bruttosozialprodukt, , und für die verschiedenen Arten der Geldmenge und mit , und für die zugeordneten Umlaufgeschwindigkeiten gilt jeweils
Umstritten ist die Frage, welchen langfristigen Trend die Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes zeigt. Die Beantwortung dieser Frage hängt unter anderem von dem gewählten Geldmengenkonzept ab. In vielen entwickelten Volkswirtschaften zeigt heute einen fallenden Trend, für einzelne Nationen (etwa Großbritannien) gab es aber früher Perioden längerfristiger Stabilität. Für wurde für eine Reihe von OECD-Ländern ein langfristig U-förmiger Verlauf nachgewiesen. zeigt teilweise einen steigenden Trend.