Germanium

chemisches Element mit dem Symbol Ge und der Ordnungszahl 32
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Germanium (von lat. Germania "Deutschland", dem Vaterland des Entdeckers Clemens Winkler (1838-1904)) ist ein chemisches Element. Es wurde am 6. Februar 1886 erstmals nachgewiesen.

Eigenschaften
Gallium - Germanium - Arsen
Si
Ge
Sn  
 
 
Periodensystem, Germanium hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Germanium, Ge, 32
Serie Halbmetalle
Gruppe, Periode, Block 14 (IVA), 4, p
Dichte, Mohshärte 5,323 kg/m3, 6
Aussehen gräulich weiß
Atomar
Atomgewicht 72,64 amu
Atomradius (berechnet) 125 (125) pm
Kovalenter Radius 122 pm
van der Waals-Radius k. A.
Elektronenkonfiguration [Ar]3d10 4s2 4p2
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 18, 4
Oxidationszustände (Oxid) 4 (amphoter)
Kristallstruktur kubisch flächenzentriert
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest
Schmelzpunkt 1211,4 K (938,3 °C)
Siedepunkt 3093 K (2820 °C)
Molares Volumen 13,63 · 10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 330,9 kJ/mol
Schmelzwärme 36,94 kJ/mol
Dampfdruck 0,0000746 Pa bei 1210 K
Schallgeschwindigkeit 5400 m/s bei 293,15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 2,01 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 320 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 1,45 Ohm
Wärmeleitfähigkeit 59,9 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 762 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1537,5 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 3302,1 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 4411 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 9020 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
70Ge 21,23 % Ge ist stabil mit 38 Neutronen
72Ge 27,66 % Ge ist stabil mit 40 Neutronen
73Ge 7,73 % Ge ist stabil mit 41 Neutronen
74Ge 35,94 % Ge ist stabil mit 42 Neutronen
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Vorkommen

Germanium ist weit verbreitet, kommt aber nur in sehr geringen Konzentrationen vor; Clarke-Zahl: 1,5 g/t. Es wird als Begleiter in Kupfer und Zinkerzen gefunden (Hettstedter Kupferschiefer). Die wichtigsten Minerale sind Argyrodit, Canfieldit, Germanit und Reniérit.

Verwendung

Als Halbleiter war es das führende Material in der Elektronik, bis es vom Silizium verdrängt wurde und heute nur noch in der Hochfrequenztechnik eine Rolle spielt. Eventuell ändert sich das wieder mit der neuen Germanium-Kohlenstoff-Silizium Technologie.

Seine zweite Hauptanwendung findet es in der Infrarotoptik in Form von Fenstern und Linsen-Systemen aus poly- oder monokristallinem Germanium sowie optischen Gläsern mit Infrarotdurchlässigkeit, so genannten Chalkogenidgläsern. Einsatzgebiete hierfür sind militärische und zivile Nachtsichtgeräte.

Weitere wesentliche Verwendungen liegen in der Herstellung von Glasfaserkabel-Lichtwellenleitern und Polyesterfasern: In modernen Lichtleitfasern der Telekommunikation wird mit Hilfe von Germaniumtetrachlorid eine Germanium-Beschichtung des inneren Faserkerns zur Erreichung der Totalreflexion von Lichtwellen herbeigeführt. In der Polyesterchemie kommt Germaniumdioxyd als Katalysator bei der Herstellung von bestimmten Polyesterfasern und -granulaten zum Einsatz, speziell für recyclingfähige PET-Flaschen, PET = Polyethylenterephthalat.

Bei Germanium lässt sich, im Gegensatz zu Stahl, nicht durch Neutronenstrahlung die Kristallstruktur zerbrechen. Es fängt den Stoß des Neutrons elastisch auf. Bisher findet diese Entdeckung jedoch keine Nutzung in Reaktoren.

Geschichte

Die Entdeckung des Germaniums verdanken wir Clemens Winkler, einem Chemiker an der Bergakademie Freiberg (in Freiberg), der mit Kobalt-Glas arbeitete. Er untersuchte das Mineral Argyrodit und fand dabei das neue Element Germanium. Es stellte sich später als das Eka-Silizium heraus, das 1871 von Dmitri Iwanowitsch Mendelejew vorausgesagt worden war.

Abbildungen

Datei:Germanium.JPG
Germanium