Vorlage:Ort Schweiz Schaffhausen (frz. Schaffhouse, ital. Sciaffusa, griech. Probatopolis oder lat. Scaphusun) ist eine politische Gemeinde und die Hauptstadt des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Schaffhausen ist mit einer Bevölkerung von rund 34'000 Einwohnern die grösste Gemeinde des Kantons.
Lage
Schaffhausen ist die nördlichste Stadt der Schweiz und ist neben Basel (das ebenfalls 1501 der Eidgenossenschaft beitrat), dem Städtchen Stein am Rhein (ebenfalls im Kanton Schaffhausen) und Eglisau (Kanton Zürich) eine der wenigen Schweizer Städte nördlich des Rheins. Schaffhausen liegt am südöstlichen Rande des Hügelzuges Randen.
Die Altstadt ist einerseits für ihre schönen Renaissancegebäude und die kopfsteingepflasterte Fussgängerzone bekannt, andererseits durch ihre 300 Erker, welche Schaffhausen auch den Beinamen Erkerstadt eingebracht haben. Ausserhalb der ursprünglichen Stadtmauern, durch die Expansion nun inmitten der Stadt, befindet sich der Munot, eine Festung des 16. Jahrhunderts. Westlich der Stadt befindet sich der Rheinfall, der grösste Wasserfall Europas, gehört aber korrekterweise zur Nachbargemeinde Neuhausen.
Geschichte
Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund ihrer speziellen geografischen Lage. Zu dieser Zeit war der Rhein auf der Höhe von Schaffhausen breit und sehr flach. Es war einer der wenigen Orte, wo man den Rhein mit Pferden überqueren konnte. Diese Furt und die darauf folgenden Schnellen inkl. Rheinfall unterbrachen die Wasserstraße vom Bodensee in Richtung Basel. Die Schiffe mussten entladen werden und die Waren wurden auf dem Landweg bis unterhalb des Rheinfalls transportiert. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region. 1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Ebrhard von Nellenburg das Münzrecht für Schaffhausen. Im 12. Jahrhundert wurde das Kloster zu Allerheiligen gebaut.
In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt.
Schaffhausen war bis 1798 ein Stadtstaat, seine Aufzeichnungen beginnen 1045. Zeitweise unter Habsburger Herrschaft, erwarb es seine Unabhängigkeit 1415 wieder. Es verbündete sich 1454 mit den Eidgenossen für 25 Jahre und wurde 1501 Mitglied der Schweizer Eidgenossenschaft. Die erste Eisenbahnverbindung erhielt Schaffhausen im Jahre 1857.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 1. April 1944 Ziel von US-Bombenangriffen mehrerer Bombergeschwader. Wie später verlautbart wurde, irrtümlich. Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, aber nicht belegbar ist, besagt, dass der eigentliche Hintergrund eine gewisse Zusammenarbeit Schaffhausens mit Deutschland (was wiederum diskussionwürdig ist) zu jener Zeit war. Beim Angriff verlieren 37 Menschen das Leben, gegen hundert werden zum Teil schwer verletzt und dreihundert obdachlos. Über tausend Arbeiter verlieren durch die Zerstörung von Fabriken ihren Arbeitsplatz. [1]
Sehenswürdigkeiten
- Altstadt mit Erkern, Fassadenmalereien und zahlreichen historischen Brunnen
- Fronwagplatz
- Haus Zum Ritter mit Malereien von Tobias Stimmer
- Mittelalterliche Festungsanlage Munot
- Museum und Kloster zu Allerheiligen
- Hallen für neue Kunst
- Auf dem Cholfirst (Gemeinde Flurlingen, Kanton Zürich) befindet sich bei 8°38'50" östliche Länge und 47°40'53" nördliche Breite ein Sendeturm in Stahlfachwerkbauweise mit einer für den Publikumsverkehr geöffneten Aussichtsplattform.
- Der Rheinfall befindet sich unterhalb von Schaffhausen auf dem Gemeindegebiet von Neuhausen am Rheinfall und Laufen-Uhwiesen.
Verkehr
Schaffhausen ist über die A4 gegen Süden mit Winterthur und gegen Norden mit Bargen verbunden. Der Bahnhof ist sowohl mit der SBB als auch mit der DB AG erreichbar und gehört laut Grundbucheintrag zu 65% der SBB und zu 35% der DB. Zwischen April und Oktober verkehren Motorschiffe der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) rheinaufwärts in die Bodenseeregion. Das grösste Schiff heisst MS Schaffhausen.
Politik
Stadtpräsident ist Marcel Wenger (FDP). Die anderen Stadträte heissen:
Persönlichkeiten
- Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510; Prediger)
- Johann Konrad Ammann (1669-1724; Arzt und Gehörlosenlehrer)
- Johann Conrad Ammann (1724-1811; Arzt und Kunstsammler)
- Johann Conrad Fischer (1773-1854; Industriepionier)
- Johannes von Müller (1752-1809; Historiker)
- Heinrich Moser (1805-1874; Industriepionier)
- Walther Bringolf (1895-1981; Politiker)
- Gilberto Kardinal Agustoni (1922; Präfekt an der römischen Kurie)
- Albert Einstein arbeitete 1901 und 1902 als Lehrer in Schaffhausen
- Isolde Schaad (1944; Schriftstellerin)
- Markus Werner (1944; Schriftsteller)
- Ariane Ehrat (1961; Skirennläuferin)
- Tobias Stimmer (1539-1584; Maler)
Bilder von Schaffhausen
Siehe auch
Quellen
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Schaffhausen
- Stadtarchiv Schaffhausen
- Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen
- Urkunde der ersten Erwähnung von Schaffhausen