Rodney King

afroamerikanischer US-Bürger, Opfer von Polizeiwillkür
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Rodney Glenn King (* 2. April 1965 in Sacramento, Kalifornien) ist ein afroamerikanischer US-Bürger, der in den 1990er Jahren als Opfer von Polizeiwillkür bekannt wurde.

Am 3. März 1991 geriet King aufgrund einer erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitung in eine Verfolgungsjagd mit der kalifornischen Polizei und wurde schließlich gestoppt. Bei der Verhaftung gingen die Beamten derart brutal vor, dass vier kaukasische Polizisten dafür vor Gericht gestellt wurden. Mit mehr als 50 Stockschlägen und sechs Tritten traktierten sie den Schwarzen selbst noch dann, als der sich anfangs noch widersetzende King längst überwältigt war. Ein Anwohner filmte zufällig die Szenen und ging damit an die Öffentlichkeit.

Dieser Zwischenfall war nicht Kings erste Begegnung mit der Polizei. Im Jahr 1987 sagte seine Frau aus, daß sie von ihm geschlagen wurde, während sie schlief. Dann hat er sie aus dem Haus gezerrt und draussen weitergeschlagen. Im Jahr 1989 raubte er einen Convenience Shop aus und wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt; im Jahr 1990 aber wieder auf Bewährung entlassen.

Am 29. April 1992 wurden die Polizisten schließlich von einem kalifornischen Gericht freigesprochen. Die Zusammensetzung der Jury galt als Vorteil für die Verteidigung, denn unter den Geschworenen befand sich kein Afroamerikaner (10 Weiße, ein Lateinamerikaner und ein Asiate). Dies spiegelt annähernd die statistische Verteilung des Bezirkes (Ventura County) wider (65% weiß, 2% afroamerikanisch , 25% hispanisch, und 5% asiatisch).

Das Urteil löste die Unruhen in Los Angeles aus, bei denen enorme Sachschäden von mehr als 700 Millionen Euro entstanden. Vierundfünfzig Menschen starben und mindestens 2000 weitere Personen wurden verletzt. Auf Ersuchen des damaligen kalifornischen Gouverneurs Wilson setzte Präsident Bush auch die Streitkräfte zur Beendigung der Rassenunruhen ein.

In einem zweiten Verfahren wurden zwei der vier vorher freigesprochenen Beamten schuldig gesprochen und zu je 30 Monaten Haft verurteilt.

Rodney King erhielt 3,8 Millionen Dollar Schmerzensgeld und wurde nach 1991 wiederholt wegen Drogenvergehen, Misshandlung seiner Ehefrau und Verkehrsvergehen verhaftet. Zur Zeit lebt Rodney King in einer Entzugsklinik, von seinem Schmerzensgeld ist nichts mehr übrig.

Der 2002 erschienene Thriller Dark Blue mit Kurt Russell in der Hauptrolle spielt vor dem Hintergrund der Rassenunruhen, die auf den King-Prozess folgten.