22-qm-Rennjolle - Klassenzeichen | |
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technische Daten | |
Länge üA: | max. 6,10 m |
Breite üA: | min. 1,70 m |
Freibord: | min. 0,4 m |
Tiefgang: | 0,10 m / 1,10 m unter Kiel |
Takelhöhe: | 8,80 m |
Gewicht (segelfertig): | 350 - 550 kg |
Segelflächen | |
Segelfläche verm. / Segelfläche am Wind: | 22 m² / ca. 27 m² |
Großsegel: | max. 17,6 m² |
Vorsegel (Fock/Genua): | ca. 11 m² |
Spinnaker: | max. 35,5 m² |
Sonstiges | |
Yardstickzahl: | 100 bis 123 |
Klasse: | national |
Klassenvereinigung: | Internationale J-Jollenvereinigung 22-qm Rennjollen |
J-Jolle, Binnenjolle, 22-qm-Rennjolle und Nationale Jolle - diese vier Namen stehen für die älteste deutsche Jollenklasse, die 1909 vom Deutschen Segler Verband als die Nationale Jolle ins Leben gesetzt wurde.
Bauvorschriften von 1910
- Länge + Breite 7,80 m
- Segelfläche 22 qm
- min. Breite Deck 1,70 m
- max. Länge 6,10 m
- min. Breite K.W.L. 1,50 m
- max. Besatzung 3 Mann
- min. Gewicht 450 Kg
- Bauweise Eiche auf Eiche Klinker
- max. Preis 1000,- RM
- Bezahlte Mannschaft war verboten.
Geschichte
Der D.S.Vb. reagierte auf das rasante Wachstum der Kleinsegelei. Das Boot war als billiges Ausbildungsboot gedacht. Bis 1915 wurden etwa 300 solcher Nationalen Jollen gebaut. Der Karakter des Ausbildungsbootes verschwand bald, denn die Segler entwickelten schnelle Renner um in Regatten zu siegen.
1916 wurden die Bauvorschriften angepasst: Das Gewichts- und Preislimit verschwanden, die Boote durften mit anderen Hölzern, als Eiche geplankt werden. Sie waren nun karwel zu bauen. Als Segelzeichen wurde 1919 das J (sprich I) eingeführt. Die Jollen wogen um 350 Kg bei etwa 6 m Länge und waren mit realer Segelfläche von über 30 qm übertakelt. Spinnaker und Backstagen gehören aus Ausrüstung. Die J-Jolle ist ein Mannschaftsboot, bei der alle drei Segler gleich gefordert sind. Die Jollen sind sehr schnell und kommen leicht ins gleiten. Die Jolle entwickelte sich zur anspruchsvollsten europäischen Jollenklasse.
Die 22-qm-Rennjolle wurde gebaut in:
- Deutschland
- Österreich
- Schweiz
- Ungarn
- Italien
- Jugoslawien
Es entstanden rund 600 Boote.
Die J-Jollenklasse war die erste Jollenklasse in der, ab 1933, eine Europameisterschaft ausgetragen wurde.
1950 wurde die J-Jolle zur DSV-Alterklasse. Bis in die 60. Jahre regattierten J-Jollen in Österreich und Süddeutschland.
Heute existieren noch etwa 100 J-Jollen, darunter viele aus den 20. Jahren, es gibt zwei Neubauten.
Klassenvereinigung
Seit 1981 gibt es die 'J-Jollen Vereinigung' als loser Zusammenschluß der J-Jollensegler mit Schwerpunkt in Konstanz. Die Vereinigung ist 1994 in die Internationale-J-Jollenvereinigung 22-qm-Rennjollen e.V. übergegangen. Ziel der Vereinigung ist der Erhalt und die Restaurierung der alten Jollen sowie das Regattasegeln.
Regatten
Von 1982 bis 2001 wurde die Klassenmeisterschaft in Konstanz am Bodensee ausgetragen, seit 2002 wird jährlich wird die EURO um den EUROPA-Pokal an unterschiedlichen Orten (z.B. 2002 Hamburg, 2006 Attersee), mit teilweise 20 Jollen ausgetragen.