Bönen

Gemeinde in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Gemeindewappen der Gemeinde Bönen Lage der Gemeinde Bönen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Unna
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höchster Punkt: 98 m ü. NN
Niedrigster Punkt: 62 m ü. NN
Fläche: 38,02 km²
Einwohner: 19.175 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 504 Einwohner je km²
Postleitzahl: 59199
Vorwahl: 0 23 83
Kfz-Kennzeichen: UN
Gemeindeschlüssel: 05 9 78 008
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Bahnhof 7
59199 Bönen
Website: www.boenen.de
E-Mail-Adresse: post@boenen.de
Politik
Bürgermeister: Rainer Eßkuchen (SPD)

Bönen ist eine Gemeinde am östlichen Rand des Ruhrgebiets, Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Unna. Die Kommune befindet sich im Bereich des Regionalverband Ruhr.

Der Ort bestand zunächst nur aus einer Ansammlung von Bauernhöfen, bis 1899 der Schacht 3 ( 2 Jahre später Schacht 4 ) der Zeche Königsborn abgeteuft wurde. Es entwickelte sich eine Bergarbeitergemeinde, die in Spitzenzeiten bis zu 20.000 Einwohner hatte. 1981 wurde die Schachtanlage geschlossen. Seither befindet sich die Gemeinde in einem Prozess des Strukturwandels. Im Norden der Gemeinde ist ein großes Industrie- und Gewerbegebiet mit vielen neuen Arbeitsplätzen entstanden.

Geografie

Nachbargemeinden

Im Norden und Osten grenzt die kreisfreie Stadt Hamm an das Bönener Gemeindegebiet, südliche Nachbarkommune ist die Kreisstadt Unna. Westlich von Bönen liegt die Stadt Kamen (zum Kreis Unna).

Stadtgliederung

Die Gemeinde Bönen besteht aus den sechs Ortsteilen Altenbögge-Bönen, Bramey-Lenningsen, Flierich, Nordbögge, Osterbönen und Westerbönen.

Geschichte

Eingemeindungen

Als Konsequenz aus der zunehmenden Verzahnung der Siedlungsgebiete erfolgte 1951 der kommunale Zusammenschluss von Bönen und Altenbögge zur Großgemeinde Altenbögge-Bönen, welche vom Amt Pelkum verwaltet wurde.

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung am 1. Januar 1968 wurden die Kommunen Altenbögge-Bönen, Nordbögge, Westerbönen und Osterbönen (alle bislang dem Amt Pelkum (zu Hamm) zugehörig), sowie Bramey-Lenningsen und Flierich (beide Amt Rhynern (zu Hamm)) eingemeindet.

Politik

Gemeinderat

Seit den letzten Kommunalwahlen in NRW im Herbst 2004 setzt sich der Rat der Gemeinde wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Zum hauptamtlichen Bürgermeister wurde bei den Kommunalwahlen der ehemalige Kriminalbeamte Rainer Eßkuchen (SPD) mit 65,0% im ersten Wahlgang gewählt.

Wappen

Das Wappen von Bönen zeigt eine rote, im Mittelalter gebräuchliche Fußfessel für Pferde, die sogenannte Haile, auf weißem Grund.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Im Kulturzentrum Alte Mühle finden neben Musik- und Theateraufführungen wechselnde Ausstellungen von Werken meist regional bekannter Künstler statt.

Im engeren regionalen Umfeld der Gemeinde bieten die Städte Unna, Kamen und Hamm zahlreiche kulturelle Angebote. Münster, Soest, Dortmund und das angrenzende Ruhrgebiet sind darüber hinaus kulturelle Anziehungspunkte.

Bauwerke

Das älteste erhaltene Bauwerk der Gemeinde Bönen ist der um 1000 n. Chr. erbaute Kirchturm der alten Kirche auf der Anhöhe Bönens. Im Mittelalter diente er als Wehrturm. Das Kirchenschiff selbst wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, als die baufällig gewordene frühgotische Kirche abgebrochen werden musste.

Eine weitere Sehenswürdigkeit Bönens ist der Ortskern von Flierich. Den Mittelpunkt Flierichs bildet die im späten 12. Jahrhundert aus weichem Anröchter Sandstein erbaute und dem Heiligen Michael geweihte evangelische Dorfkirche, umgeben von einer fürs Mittelalter typischen fachwerklichen Rundbebauung. Im Inneren birgt die Kirche einen hängenden, achteckigen Kanzelkorb mit Schalldeckel aus dem Jahr 1750. Auf dem Kirchplatz, der bis ins Jahr 1826 als Begräbnisstätte diente, steht ein Kriegerdenkmal für die Fliericher Opfer des Preußisch-Österreichischen Krieges (1866) und des Frankreichkrieges (1870-1871). Am benachbarten Dorfplatz steht das Fliericher Backhaus, ein Fachwerkbau, der neben der Backstube auch ein kleines Heimatmuseum beherbergt. Komplettiert wird das mittelalterliche Erscheinungsbild Flierichs zum Beispiel durch ein fachwerkliches Wartehäuschen der Bushaltestelle und die zahlreichen Bauerngärten.

1860 wurde in Bönen eine Turmwindmühle gebaut, die heute unter Denkmalschutz steht. Im Jahr 1969 erfolgte der Ausbau zum Kulturzentrum. Neben den regelmäßig dort stattfindenden Kunstausstellungen und Kleinveranstaltungen beherbergt die alte Mühle im Turm das standesamtliche Trauzimmer.

 
Förderturm der ehemaligen Zeche Königsborn Schacht III/IV

Das einzige Bauwerk, das von der Schachtanlage der Zeche Königsborn III/IV nach deren Schließung im Jahre 1981 erhalten geblieben ist, ist der vom Architekten Alfred Fischer im Jahr 1929 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Förderturm. Mit einer Höhe von mehr als 60 Metern ist er ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Gemeinde Bönen. Am 7. August 1999 präsentierte Mischa Kuball die von ihm geplante Lichtkunst "Yellow Marker", bei der zwei gegenüberliegende Ecken des Turms mit gelben Leuchtröhren Nachts erhellt werden. Dabei bildet der Förderturm in Bönen den Ostpol und der ebenso illuminierte Förderturm des Bergwerks Rossenray im 80 km entfernter Kamp-Lintfort den Westpol, welche die Kultur- und Industrieregion des Ruhrgebiets umschließen. Ein daraufhin gegründeter Förderverein, später dann eine Bürgerstiftung (Gründung am 14. September 2003), verfolgt das Ziel der Umgestaltung zur dauerhaften Nutzung des alten Zechenturms als Ort größerer Veranstaltungen im und um den Förderturm.

Am ehemaligen Bahnhof Lenningsen erinnert seit 1995 ein Rosenbeet mit „Elisabeth-Rosen“ an die dortige Übernachtung der britischen Königin Elisabeth II. im königlichen Sonderzug am 25. Mai 1965 während ihres ersten Deutschland-Besuchs.

Parks

1992 entstand in der neu gestalteten Gemeindemitte eine Teichanlage mit Kinderspielplatz. 2004 wurde zusätzlich ein Boule-Feld angelegt.

Südlich des Ortsteils Bönen, im Wald Südholz gelegen, befindet sich ein ausgedehnter "Trimm-Dich-Pfad" sowie ein großer Teich.

Naturdenkmäler

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Naturschutzgebiete in Bönen

Auf dem Bönener Gemeindegebiet sind vier Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 132 ha. ausgewiesen. Von Westen nach Osten sind dies die Gebiete Lettenbruch, Holzplatz, Sandbachtal und Horster Mühle. Das Naturschutzgebiet Seseke grenzt im Osten direkt an die Bönener Gemeindegrenze.

Bönens größtes Waldgebiet ist dar teilweise zum Naturschutzgebiet erklärte Lettenbruch. Mitten durch diesen Mischwald führt die Bundesautobahn A2.

Östlich des Ortsteils Bönen liegt das Naturschutzgebiet Sandbachtal. Hier, wo das Bett des Sandbachs durch einen Waldstreifen am südlichen Hang des Röhrbergs führt, hat man einen weiten Ausblick auf den Haarstrang, der die natürliche Grenze zwischen dem flachen Münsterland und dem Mittelgebirge des Sauerland bildet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

 
Blick vom Förderturm in Richtung Hamm

Neben dem Bahnhof Bönen an der Bahnstrecke Hamm - Hagen besitzt auch der Ortsteil Nordbögge einen eigenen Bahnhof an der Strecke Hamm - Dortmund. Beide Bahnhöfe werden zur Hauptverkehrszeit in alle Richtungen mindestens einmal stündlich durch Regionalzüge bedient.

Für den Güterverkehr verfügt auch das Industrie- und Gewerbegebiet "Am Mersch" über einen Gleisanschluss.

Die Anbindung der verschiedenen Ortsteile an den ÖPNV ist durch Buslinien bzw. Taxibusse gewährleistet.

Seit 1995 verfügt Bönen auch über eine Autobahnanschlussstelle an der A2. Durch die unmittelbare Nähe zum Kamener Kreuz (Autobahnkreuz der A1 und A2) liegt Bönen verkehrsgünstig sowohl an einer wichtigen Nord-Süd- als auch West-Ost-Achse.

Der nächstgelegene Flughafen ist in ca. 20 km Entfernung der Flughafen Dortmund.

Ansässige Unternehmen

  • Textil-Diskont KiK eröffnete 2001 im Industrie- und Gewerbegebiet am Mersch in der Siemensstraße sein Logistikzentrum bzw. seine Europazentrale.
  • Am 1. November 2005 wurde das Kompetenzzentrum Bio-Security zur Verbesserung der Lebensmittelqualität und der Lebensmittelsicherheit im Gewerbegebiet am Mersch bezogen. Neben dem Landtechnik-Unternehmen WestfaliaSurge nutzen diesen Konglomerationsvorteil weitere mittelständische Unternehmen.
  • Am 03.März 2006 öffnete die Traditionsgaststätte Stoltefuss wieder ihre Pforten. Einer Gruppe von beherzten Bönenern gelang es dem Bönener Kneipensterben Einhalt zu gebieten und den ansässigen Bergleuten und auch Rentnern ein Stück Heimat zu erhalten.

Medien

Lokale Tageszeitungen sind der Westfälische Anzeiger und die Westfälische Rundschau. In Bönen sind die Lokalradiosender Antenne Unna und Lippewelle Hamm zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

  • Gemeindebücherei in Bönen
  • Jugendzentrum Go In im Ortsteil Bönen

Bildung

Datei:Realschule Boenen logo.jpg
Das Logo der Realschule Bönen bis 2003
  • Ermelingschule (Grundschule), Bramey-Lenningsen
  • Goetheschule (Grundschule), Altenbögge
  • Hellwegschule (Grundschule), Bönen
  • Humboldtschule (Realschule), Bönen
  • Marie-Curie-Gymnasium, Bönen
  • Pestalozzischule (Hauptschule), Bönen
  • Volkshochschule, untergebracht im Kulturzentrum Alte Mühle


Vereine

  • Die Wildschützen - Eine 1973 gegründete Gruppe im Schützenverein Bönen, Oster - Westerbönen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt