Hajduk Split (Wahlspruch: Hajduk lebt ewig; kroat.: Hajduk živi vječno) ist der wohl traditionsreichste kroatische Fußballverein. Er ist in Split ansässig.
Geschichte
Seine Geschichte beginnt 1911, als vier kroatische Studenten (Fabijan Kaliterna , Lucijan Stella , Ivan Šakić und Vjekoslav Ivanišević ) in Prag, in dem Lokal U Fleku den Verein gründeten und den Fußball erstmals nach Split brachten. Der Verein erhielt seinen Namen faktisch von Professor Barać aus Split, zu dem die Studenten ins Büro gestürmt waren, weil ihnen kein Name für den Verein eingefallen war. Auf die Frage, ob der Professor einen passenden Namen füt ihren Verein wüßte, antwortete dieser, dass sie ihn Hajduk [dt. Aufständische] nennen sollen, mit der Begründung, dass sie wie ebenletztere in sein Büro gestürmt seien.
Das erste Spiel (1911) von Hajduk Split fand gegen Calcio statt. Diese Mannschaft setzte sich aus in Split lebenden Italienern zusammen. Hajduk gewann mit 9:0 (6:0).
Der erste Meistertitel wurde im Jahre 1927 errungen.
Hajduk ist mit insgesamt 17 Meisterschaften und 13 Pokalsiegen der erfolgreichste Verein Kroatiens, der aber in den letzten Saisons unter Erfolgslosigkeit litt.
Der Verein ist in seiner Geschichte weder aus der ersten Liga abgestiegen noch hat er je seinen Namen geändert, obwohl er in vier verschiedenen Staaten existierte: Österreich-Ungarn, "beiden" Jugoslawien und nun dem souveränen Kroatien.
Erfolge
National
- Meisterschaft: (17)
- Kroatien: 1941, 1946, 1992, 1994, 1995, 2001, 2004, 2005
- Jugoslawien: 1927, 1929, 1950, 1952, 1955, 1971, 1974, 1975, 1979
- Pokal: (13)
- Kroatien: 1993, 1995, 1900, 2003
- Jugoslawien: 1967, 1972, 1973, 1974, 1976, 1977, 1984, 1987, 1991
International
- Europapokal der Landesmeister/Championsleague
- 1975/76 scheiterte im Viertelfinale man erst nach Verlängerung an PSV Eindhoven (2:0; 0:3).
- 1979/80 schied man im Viertelfinale nur aufgrund der Auswärtstorregel gegen den Hamburger SV aus (3:2; 0:1).
- 1993/94 überstand man in der Championsleague die Vorrunde als Gruppenzweiter hinter Benfica Lissabon und schied im Viertelfinale gegen den späteren Pokalsieger Ajax Amsterdam aus (0:0; 0:3).
- Europapokal der Pokalsieger
- 1972/73 kam Hajduk im Pokalsiegerwettbewerb bis ins Halbfinale, als man nach beiden Spielen nur knapp dem Leeds United unterlag (0:1; 0:0).
- 1977/78 erfolgte ein unglückliches Ausscheiden im Viertelfinale gegen die Wiener Austria nach Elfmeterschießen (1:1; 1:1).
- Uefa-Pokal
- 1983/84 erreichte Hajduk das Halbfinale und scheiterte am späteren Pokalsieger Tottenham Hotspur aufgrund der Auswärtstorregel (2:1; 0:1).
- 1985/86 im Viertelfinale wurde man vom KSV Waregem nach Elfmeterschießen eliminiert (1:0; 0:1).
Stadion
Hajduk spielt seit 1979 im städtischen Stadion Poljud in Split, welches für die in Split stattfindenden 8. Mediteranen Spiele im Ortsteil Poljud nach den Entwürfen von Prof. Dr. Boris Magaš in einer außergewöhnlichen Dachkonstruktion in Form einer geöffneten Muschel erbaut wurde und heute ca. 38.000 Sitzplätze bietet.
Torcida - Die Fans von Hajduk Split
Die Fan-Vereinigung nennt sich Torcida und gilt als die älteste organisierte Fanvereinigung der Welt. Die Geschichte begann im Vorfeld des Meisterschaftsspiels gegen den punktgleichen Tabellenführer Roter Stern aus Belgrad. In Diskussionen unter den Anhängern von Hajduk wurde die Idee geboren, ihren Klub bei dem entscheidenden Spiel nach Vorbild der brasilianischen Zuschauer bei der Fußball-WM 1950 organisiert zu unterstützen und sie mit einer nie zuvor dagewesenen Atmosphäre zum Sieg zu peitschen. Der Zusammenschluss von 113 zumeist dalmatinischen Studenten aus Zagreb und vielen weiteren Jugendlichen nannte sich Torcida. Dieses Vorhaben verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Fans, so daß sich am 29. Oktober 1950 über 20.000 Zuschauer im überfüllten alten Stadion Stari Plac und rund herum einfanden, unter ihnen mehrere tausend Studierende aus Zagreb, die im Rahmen einer "Exkursion" mit Sonderzügen zu diesem Ereignis angereist waren. In der 86. Minute sorgte das 2:1 bei den Zuschauern für ein Happy End und mit dem Schlusspfiff die Meisterschaft für Hajduk Split. Der damaligen jugoslawischen Staatsführung missfiel sowohl das Ergebnis, als auch die Tatsache, dass sich Fans zu einer nicht-kommunistisch geführten Vereinigung zusammenfanden. Hervorzuheben sei Politbüro-Mitglied Milovan Djilas, der die "Vorfälle" von Split u.a. in der Belgrader Zeitung Borba (dt.: Kampf) scharf kritisierte und eine Untersuchung durch das ZK der jugoslawischen KP einleiten ließ. Das führte zu einem sofortigen Verbot der Torcida, einigen Parteiausschlüssen aus der KP und teilweise zu mehrjährigen Haftstrafen für die "Rädelsführer" der Torcida. Trotz des Verbotes wurden die Spiele in den 50er und 60er Jahren im Geiste der Torcida z.T. mit Bengalischen Feuern und Pyrotechnik begleitet. Die Hajduk-Fans waren aufgrund ihres fanatischen und nicht selten gewalttätigen Auftretens im damaligen Jugoslawien berüchtigt, was bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zu wiederholten Geldstrafen und Platzsperren für den Verein und 1987 nach dem Zünden einer Tränengasgranate im Europapokalspiel gegen Olympique Marseille sogar zu einer zweijährigen UEFA-Sperre für die europäischen Wettbewerbe führte. Dagegen nimmt sich der Vorfall, als ein Torcida-Mitglied während des UEFA-Cup Spiels Hajduk Split - Tottenham Hotspur den Rasen stürmte und im Mittelkreis einen das Vereinswappen Tottenhams sybolisierenden Hahn opferte, ebenso harmlos aus, wie die danach von der UEFA ausgesprochene Platzsperre für ein internationales Spiel. Die Neugründung einer offiziellen Fanvereinigung unter dem Namen Torcida wurde bis 1980 aufgrund der möglichen Folgen dennoch vermieden. Dann entschieden sich die ultrà-orientierten Fans, die sich mittlerweile unter dem Namen Nesvrstani (dt: die Unbeugsamen) zusammengefunden haben, ihren Klub von der Nordkurve des Poljud-Stadions und bei den Auswärtsspielen wieder offen unter dem Namen Torcida unterstützen.
Einige Kuriositäten
- Das erste Tor wurde 1911 von Šime Rauning mit dem Knie erzielt.
- 1924 stellte das gesamte Team die Nationalmannschaft (außer dem Torwart, der Italiener war).
- Der Komponist Ivo Tijardovic widmete Hajduk zum 15-jährigen Bestehen des Vereins die Oper „Kraljica baluna“ (dt: Königin des Fußballs)
- Mitten im zweiten Weltkrieg spielte Hajduk 1944 in Bari vor 50.000 Zuschauern.
- 1950 wurde die Meisterschaft ohne eine einzige Niederlage errungen.
- Hajduk ist die erste Mannschaft der Welt, die auf allen sechs Kontinenten dieser Erde gespielt hat.
Kader der Saison 2006/07
Name | Trikot | Nationalität | eh. Verein |
---|---|---|---|
Torwart | |||
Zlatko Runje | 1 | KAA Gent | |
Vladimir Balić | 12 | ? | |
Darko Franić | 25 | ? | |
Abwehr | |||
Ivan Strinić | 2 | ? | |
Miklosz Gaal | 3 | ? | |
Josip Buljat | 5 | ? | |
Vlatko Ðolonga | 6 | NK Hrvatski dragovoljac | |
Tonči Žilić | 17 | NK Zagreb | |
Mirko Hrgović | 18 | VfL Wolfsburg | |
Darko Miladin | 21 | ? | |
Igor Gal | 22 | Slaven Belupo | |
Igor Kralevski | 23 | Rabotnicki Skoplje | |
Luka Vučko | 27 | Saturn Ramenskoje | |
Boris Živković | 10 | VfB Stuttgart | |
Mittelfeld | |||
Dario Damjanović | 4 | ? | |
Mario Carević | 11 | Leihgabe von VfB Stuttgart | |
Filip Marčić | 7 | Girondins de Bordeaux | |
Igor Musa | 8 | Slaven Belupo | |
Marin Ljubičić | 14 | ? | |
Drago Gabrić | 15 | ? | |
Dragan Blatnjak | 19 | NK Zadar | |
Josip Balatinac | 24 | NK Osijek | |
Toni Pezo | 28 | ? | |
Stipe Bačelić-Grgić | 29 | ? | |
Sturm | |||
Jurica Vučko | 13 | Polideportivo Ejido | |
Krešimir Makarin | -- | ? | |
Nikica Jelavić | 9 | eig. Jugend | |
Nikola Kalinić | -- | ? | |
Mladen Bartolović | 16 | NK Zagreb | |
Pablo Munhoz | 20 | ||
Tomislav Bušić | 30 | eig. Jugend | |
Transfers der Saison 2006/07
Zugänge
- Igor Musa (Slaven Belupo)
- Miklosz Gaal (?)
- Zlatko Runje (KAA Gent Belgien)
- Josip Balatinac (NK Osijek)
- Luka Vučko (Saturn Ramenskoje Russland)
- Mladen Bartolović (NK Zagreb)
- Boris Živković (VfB Stuttgart)
- Mario Carević (ausgeliehen von VfB Stuttgart)
- Jurica Vučko (Polideportivo Ejido Spanien)
Abgänge
- Mladen Bartulović (Dnipro Dnipropetrowsk)
- Mario Grgurović (Dinamo Zagreb)
- Ivan Režić
- Frane Ćaćić (NK Varteks)
- Petar Šuto
- Danijel Hrman (NK Varteks)
- Tvrtko Kale
- Goran Granić
- Zvonimir Deranja
- Josip Ćutuk
- Stipe Pletikosa (nach Leihgabe wieder zurück zu Schachtar Donezk)
- Sebastjan Cimirotič (nach Leihgabe wieder zurück)
- Niko Kranjčar (FC Portsmouth)
Leihgaben 2006/07
Name | Trikot | Nationalität | an Verein |
---|---|---|---|
Nikola Kalinić | ? | Pula 1856 | |
Bekannteste Spieler
Lieder
Die bekanntesten Lieder, die dem Verein Hajduk Split und seinen Fans gewidmet worden sind.
Vinko Coce - Oluja sa sjevera
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Vinko Coce - Sturm aus dem Norden
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Dubrovacki trubaduri - BILI SU BILI
|
Dubrovacki trubaduri - Die weissen waren
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Weblinks
- Homepage von Hajduk Split (kroatisch)
- Homepage der Torcida (kroatisch)
- Weitere Web Site mit Informationen (kroatisch/englisch)
- Fan-videos (englisch)