Am 29. April 1972 schlug die Deutsche Fußballnationalmannschaft die Englische Nationalmannschaft im Londoner Wembley-Stadion mit 3:1 im EM-Viertelfinale zur Europameisterschaft. Aufgrund des ersten Sieges einer deutschen Fußballnationalmannschaft in England und eines überlegen geführten Spiels wurde die Mannschaft in Anlehnung an den Spielort Wembley-Elf genannt. Diese Mannschaft legte den Grundstein für den Titel zur Europameisterschaft 1972.
Die deutsche Mannschaft spielte mit folgender Aufstellung:
Sepp Maier (FC Bayern München); Horst-Dieter Höttges (Werder Bremen), Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck, Paul Breitner; Uli Hoeneß (1 Tor) (alle FC Bayern München), Günter Netzer (1 Tor), Herbert Wimmer (beide Borussia Mönchengladbach); Jürgen Grabowski (Eintracht Frankfurt), Gerd Müller (1 Tor) (FC Bayern München), Siggi Held (Kickers Offenbach).
Der Trainer der Mannschaft war Bundestrainer Helmut Schön.
Am 8. Januar 1972 wurde im EM-Viertelfinale mit England der Deutschen Nationalmannschaft der schwerste Gegener zugelost. Für das im März stattfindende Testspiel gegen Ungarn musste Helmut Schön auf Berti Vogts, Wolfgang Overath und Jürgen Grabowski verzichten, so kam Uli Hoeneß zu seinem ersten Länderspieleinsatz.
Für das Spiel in Wembley stand Grabowski wieder zur Verfügung. So nahm Helmut Schön Heinz Flohe und Jupp Heynckes aus der Mannschaft heraus und stellte Jürgen Grabowski auf Rechtsaußen und zog Uli Hoeneß ins Mittelfeld zurück.
Nach einem nervösen Beginn der deutschen Mannschaft schoß Uli Hoeneß, nach einer Vorlage von Held in der 26. Minute das 0:1. Nach Chancen auf beiden Seiten glich England durch Francis Lee nach einem Fehler von Beckenbauer zum 1:1 in der 77. Minute aus, nachdem in den letzten 20 Minuten die Engländer das Spiel überlegen geführt hatten. Darauf hin übernahm die deutsche Elf wieder die Initative und erhielt in der 84. Minute nach einem Steilpass von Netzer auf Held, der im Strafraum gefoult wurde, einen Elfmeter. Von Pfiffen begleitet, lief Netzer ruhig an und platzierte den Ball an den Innenpfosten unerreichbar für Torhüter Banks. In der 88. Minute schloss Gerd Müller eine Kombination von Held-Hoeneß mit dem 3:1 ab. Der deutschen Mannschaft wurde eine spielerische und taktische Meisterleistung attestiert, in der jeder Spieler überzeugte und ein harmonisches Wechselspiel zwischen den Lenkern und Denkern Netzer und Beckenbauer stattfand.
Das Rückspiel in Berlin endete 0:0 und Deutschland hatte neben Belgien, Ungarn und der Sowjetunion das in Belgien ausgetragene EM-Halbfinale erreicht.
In den nächsten drei Spielen gewann die Nationalmannschaft das Eröffnungsspiel des Münchner Olympiastadions überlegen mit 4:1 gegen die Sowjetunion, und anschließend das Halbfinale und das Endspiel der in Belgien ausgetragenen Europameisterschaft.
Quellen
- Keppel, R. (1989) Deutschlands Fußball-Länderspiele Eine Dokumentation von 1908 -1989. Hürth: Sport-und Spielverlag.
- Brumme, Kurt (1973) "Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen!" Fußballreport. Hamburg: LINDA Verkaufsförderung und Verlag GmbH