Bariumchlorid

chemische Verbindung, Bariumsalz der Salzsäure
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Strukturformel
Vorlage:Strukturformel nicht vorhanden
Allgemeines
Name Bariumchlorid
Andere Namen Chlorbarium (veraltet)
Summenformel BaCl2
CAS-Nummer 10361-37-2
Kurzbeschreibung weißes, kristallines Pulver
Eigenschaften
Molmasse 208,27 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 3,856 g/cm³
Schmelzpunkt 960 °C
Siedepunkt 1560 °C
Dampfdruck ? Pa (x °C)
Löslichkeit in Wasser BaCl2 (wasserfrei): ca. 373 g/L (20 °C)
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 1
R- und S-Sätze R: 20-25
S: 1/2-45
MAK 0,5 mg/m³
Vorlage:SI-Chemikalien

Bariumchlorid, unter Normalbedingungen ein weißes, kristallines Pulver, ist eine anorganische chemische Verbindung. Häufig kommt Bariumchlorid in Verbindung mit zwei Wassermolekülen vor. Obwohl Bariumchlorid giftig ist, wird es vielfach eingesetzt.

Eigenschaften des Bariumchlorids

Bariumchlorid weist wie Barium und alle seine Salze eine grüne Flammenfärbung auf, ist gut in Wasser löslich und wie alle Bariumverbindungen giftig.

Toxizität

Bariumchlorid ist schwach wassergefährdend. Ab 2-4 g kann Bariumchlorid tödlich wirken. Bariumchlorid ist giftig beim Einatmen und Verschlucken. Bei Unfall oder Unwohlsein aufgrund dieses Stoffes sofort Arzt zuziehen. Bariumchlorid ist unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufzubewahren.

Synthese des Bariumchlorids

Bariumchlorid lässt sich wie alle Salzbildungsreaktionen darstellen:
 
Barium reagiert mit Chlor zu Bariumchlorid

 
Bariumhydroxid reagiert mit Salzsäure zu Bariumchlorid und Wasser

 
Bariumoxid reagiert mit Salzsäure zu Bariumchlorid und Wasser

Großtechnische Synthese des Bariumchlorids

Kommerziell wird Bariumchlorid durch Reaktion von Bariumsulfid mit Salzsäure unter Bildung von Schwefelwasserstoffsäure synthetisiert:

 

Auch durch Reaktion von Bariumcarbonat mit Salzsäure entsteht Bariumchlorid bei gleichzeitiger Bildung von Wasser und Kohlenstoffdioxid:

 

Reaktionen des Bariumchlorids

Reaktion mit Sulfat-Ionen:
 
Magnesiumsulfat reagiert mit Bariumchlorid zu Bariumsulfat und Magnesiumchlorid

Reaktion mit Kaliumchromat:
 
Bariumchlorid reagiert mit Kaliumchromat zu Bariumchromat und Kaliumchlorid

Verwendung des Bariumchlorids

Bariumchlorid wird als Indikator für Sulfat-Ionen angewendet, da bei der Reaktion mit Sulfat-Ionen (siehe Reaktionen) Bariumsulfat als weißer Feststoff ausfällt.

Außerdem wird Bariumchlorid zum Härten von Stahl, in der Pyrotechnik aufgrund seiner grünen Flammenfärbung und zur Herstellung der Farbstoffe Bariumsulfat (siehe Reaktionen) und Bariumchromat (siehe Reaktionen) benutzt.

Die Rote Armee benutzte während des Zweiten Weltkriegs grünlich leuchtende Bariumchlorid-Leuchtspurgeschosse, um dem Schützen das Zielen zu erleichtern, während die Deutsche Wehrmacht gelblich leuchtende Phosphor-Geschosse verwendete. Diese Geschosse wurden in den LMGs und MGs der Panzer eingesetzt. Auch halfen diese Geschosse anderen Soldaten, da sie sahen, wohin der Schütze zielte.

Formen des Bariumchlorids

 
Wasserfreies Bariumchlorid

Bariumchlorid kommt meist in Verbindung mit zwei Molekülen Kristallwasser, als Bariumchloriddihyrat vor. Wasserfreies Bariumchlorid erhält man, wenn man Bariumchloriddihydrat das Wasser durch Wärme entzieht (Dehydratation).

Eigenschaften des Bariumchloriddihydrates

Auch Bariumchloriddihydrat ist ein weißes, kristallines Pulver. Unterschiede zum Bariumchlorid ergeben sie bei der Molmasse, Dichte, Löslichkeit, Schmelz- und Siedepunkt

Eigenschaften des Bariumchloriddihydrats
Molmasse 244,27 g/mol
Dichte Vorlage:Unbekannter Wert g/cm3
Löslichkeit Vorlage:Unbekannter Wert
Schmelzpunkt Kristallwasserabgabe
Siedepunkt entfällt
Summenformel BaCl2 · 2 H2O