Hörspielpreis der Kriegsblinden
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden ist die bedeutendste Auszeichnung für Autoren deutscher Hörspiele. Begründet wurde dieser wichtige Hörspielpreis 1950 vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. (BDK) und ihrem Schriftleiter Friedrich Wilhelm Hymmen.
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird jedes Jahr "für ein von einem deutschsprachigen Sender konzipiertes und produziertes Original-Hörspiel verliehen, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert. Dieses Original-Hörspiel muss im vorausgegangenen Jahr erstmals ausgestrahlt worden sein." (Statut des Preises)
Neben dem BDK ist seit 1994 auch die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen Trägerin des Preises.
Viele wichtige deutsche Autoren der Nachkriegszeit haben bedeutende Werke für die Gattung Hörspiel geschrieben und sind dafür auch ausgezeichnet worden - mit einem Preis, der zwar nicht (finanziell) dotiert ist, der aber viel Anerkennung bringt.
Preisträger
- 1952 "Darfst du die Stunde rufen?" von Erwin Wickert, Regie: Walter Knaus
- 1953 "Die Andere und ich" von Günter Eich, Regie: Cläre Schimmel
- 1954 "Nachtstreife" von Heinz Oskar Wuttig, Regie: Peter Thomas
- 1955 "Prinzessin Turandot" von Wolfgang Hildesheimer, Regie: Gert Westphal
- 1956 "Philemon und Baucis" von Leopold Ahlsen, Regie: Fritz Schröder-Jahn
- 1957 "Die Panne" von Friedrich Dürrenmatt, Regie: Gustav Burmester
- 1958 "Die Versuchung" von Benno Meyer-Wehlack, Regie: Fritz Schröder-Jahn
- 1959 "Der gute Gott von Manhattan" von Ingeborg Bachmann, Regie: Fritz Schröder-Jahn
- 1960 "Auf einem Maulwurfshügel" von Franz Hiesel, Regie: Egon Monk
- 1961 "Der Minotaurus" von Dieter Wellershoff, Regie: Friedhelm Ortmann
- 1962 "Totentanz" von Wolfgang Weyrauch, Regie: Martin Walser
- 1963 "Geh David helfen" von Hans Kasper, Regie: Ulrich Lauterbach
- 1964 "Der Bussard über uns" von Margarete Jehn, Regie: Peter Schulze-Rohr
- 1965 "Nachtprogramm" von Richard Hey, Regie: Fritz Schröder-Jahn
- 1966 "Miserere" von Peter Hirche, Regie: Oswald Döpke
- 1967 "Zwielicht" von Rolf Schneider, Regie: Otto Kurth
- 1968 "Das Aquarium" von Christa Reinig, Regie: Raoul Wolfgang Schnell
- 1969 "Fünf Mann Menschen" von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker, Regie: Peter Michel Ladiges
- 1970 "Paul oder die Zerstörung eines Hörbeispiels" von Wolf Wondratschek, Regie: Heinz Hostnig
- 1971 "Zwei oder drei Porträts" von Helmut Heißenbüttel, Regie: Heinz Hostnig
- 1972 "Preislied" von Paul Wühr
- 1973 "Der Tod meines Vaters" von Hans Noever
- 1974 "Das große Identifikationsspiel" von Alfred Behrens
- 1975 "Goldberg-Variationen" von Dieter Kühn, Regie: Heinz von Cramer
- 1976 "Centropolis" von Walter Adler
- 1977 "Fernsehabend" von Urs Widmer
- 1978 "Vor derm Ersticken ein Schrei (Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 1)" von Christoph Buggert, Regie: Raoul Wolfgang Schnell
- 1979 "Frühstücksgespräche in Miami" von Reinhard Lettau, Regie: Walter Adler
- 1980 "Der Tribun" von Mauricio Kagel
- 1981 "Moin Vaddr läbt oder A Ballahd inne Munnohrd kinstlich mit Mosseg unde Jesann von Wullar Kinnpussku" von Walter Kempowski, Regie: Horst H. Vollmer
- 1982 "Hell genug und trotzdem stockfinster" von Peter Steinbach, Regie: Bernd Lau
- 1983 "Die Brautschau des Dichters Robert Walser im Hof der Anstaltswäscherei von Bellelay, Kanton Bern" von Gert Hofmann, Regie: Hans Rosenhauer
- 1984 "Wald. Ein deutsches Requiem" von Gerhard Rühm
- 1985 "Nachtschatten" von Friederike Roth, Regie: Heinz von Cramer
- 1986 "Die Befreiung des Prometheus. Hörstück in neun Bildern" von Heiner Goebbels, und Heiner Müller, Regie: Heiner Goebbels
- 1987 "Drei Männer im Feld" von Ludwig Harig, Regie: Hans Gerd Krogmann
- 1988 "Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika. Eine Radio-Ballade" von Ror Wolf, Regie: Heinz Hostnig
- 1989 "Wer Sie sind" von Peter Jacobi, Regie: Dieter Carls
- 1990 "Ein Nebulo bist du" von Jens Sparschuh, Regie: Norbert Schaeffer
- 1991 "Stille Helden siegen selten" von Karl-Heinz Schmidt-Lauzemis und Ralph Oehme
- 1992 "Die sehr merkwürdigen Jazzabenteuer des Herrn Lehmann. Ein Jazz-Hörspiel" von Horst Giese
- 1993 "Sense" von Werner Fritsch, Regie: Norbert Schaeffer
- 1994 "Unser Boot nach Bir Ould Brini" von Christian Geissler, Regie: Hermann Naber
- 1995 "Apocalypse Live" von Andreas Ammer
- 1996 "Frauentags Ende oder die Rückkehr nach Ubliaduh" von Fritz Rudolf Fries, Regie: Wolfgang Rindfleisch
- 1997 "Compagnons und Concurrenten oder Die wahren Künste" von Ingomar von Kieseritzky, Regie: Joachim Staritz
- 1998 "Die graue staubige Straße" von Ilona Jeismann und Peter Avar
- 1999 "Rafael Sanchez erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod" von Rafael Sanchez und Eberhard Petschinka
- 2000 "Unter dem Gras darüber" von Inge Kurtz und Jürgen Geers
- 2001 "Pitcher" von Walter Filz
- 2002 "Crashing Aeroplanes (Fasten your seat belts)" von Andreas Ammer
- 2003 "Rosebud" von Christoph Schlingensief
- 2004 "Jackie" von Elfriede Jelinek, Regie: Karl Bruckmaier