Jenaer Kunstverein, eigentlich Kunstverein Jena e.V., wurde am 20. Dezember 1903 gegründet und von dem als Förderer Ernst Ludwig Kirchners bekannten Archäologen Botho Graef (1857-1917) aufgebaut und von dessen Nachfolger Herbert Koch nach 1918 als Präsentationsort u. a. des Weimarer Bauhauses weitergeführt. Im Vorstand wirkten Walter Dexel und Charles Crodel (der das Urverzeichis der Jenaer Kirchner-Stiftung für den Verein schrieb). Der Verein beschränkte seine Tätigkeiten nicht allein auf die intellektuelle Oberschicht sondern bemühte sich vor allem um die Bildung aller Volksschichten. Die Ausrichtung des modernen Ausstellungsprofils mit besondere Berücksichtigung neuester Tendenzen in der Kunst traf nicht immer auf ein verständnisvolles Publikum. Deshalb wechselten sich Ausstellungen der konservativen und modernen Strömungen ab. Neben Max Klinger, Christian Rohlfs, Hans Thoma und Käthe Kollwitz als Vertreter der älteren Generation nutzten die Künstler des Expressionismus die Ausstellungen des Jenaer Kunstvereins als begehrtes Podium. Unter anderem präsentierten Heinrich Vogeler, Emil Nolde, Erich Heckel, Karl Schmitt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Paul Klee ihre Werke. Seit 1927 führte Christoph Natter den Verein. Ein vorläufiges Ende setzten die Nationalsozialisten dem Verein im Jahre 1937 im Rahmen der Aktion Entartete Kunst. Erst im Februar 1990 wurde der Jenaer Kunstverein wieder neu gegründet und setzt mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst die Arbeit fort. Der Sitz des Kunstvereins befindet sich seit dem 1. September 2006 im Optischen Museum Jena.
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