Das Konzil von Ephesos ist das dritte allgemeine Konzil der Kirche (3. Ökumenisches Konzil). Es fand vom 22. Juni bis 31. Juli 431 n. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Ephesos statt. Es wurde von dem oströmischen Kaiser Theodosius II. einberufen. Anwesend waren rund 250 Geistliche.
Thema des Konzils 431 n. Chr.
Der Streit zwischen der alexandrinischen und der antiochenischen Katechetenschule, wobei die erste platonisch denkend allegorische, die zweite aristotelisch denkend rationalistische Bibelexegese betrieb.
Verschärft wurden die Spannungen durch die Rivalitäten zwischen dem Patriarchen von Alexandrien, Cyrill (Kyrill von Alexandria) und dem von Konstantinopel, Nestorius, um den Primat im Osten, wobei Nestorius sich auf den Kaiser (Sitz Konstantinopel), Cyrill sich auf den Bischof von Rom berief. Nestor vertrat, aus der antiochenischen Schule kommend, die These, dass das Menschsein Christi mit seiner Gottheit nur moralisch verbunden sei, und daraus folgend, dass Maria nur Christusgebärerin, nicht aber Gottesgebärerin sei.
Das Konzil verurteilte Nestor und seine Anhänger, nicht aber die antiochenische Schule insgesamt. Im Jahr 433 kam es nach umfangreichen Verhandlungen zwischen Vertretern der beiden theologischen Richtungen letztlich zu einer Einigung. Im Unionssymbol von Ephesus wurde Maria als Theotokos (Gottesgebärerin) bekannt. Dieses Symbol wird oft als Dogma von Ephesus bezeichnet. Bischof Theodoret von Kyrrhos dürfte mitverantwortlich sein für die Entstehung dieses Dogmas, auch wenn er sich längere Zeit der Union nicht anschloss.
Das Konzil von Ephesos führte zur Abspaltung der Assyrischen Kirche des Ostens, die die Beschlüsse des Konzils nicht anerkannte, da antiochenische Bischöfe, die eher Anhänger des Nestorius waren, von bewaffneten monophysitischen Mönchen an der Teilnahme gehindert wurden. Im Unterschied zur "Räubersynode" beeinflussten die Bewaffneten jedoch nicht die versammelten Konzilsteilnehmer (neben Monophysiten auch Dyophysiten der späteren chalzedonensischen Richtung) selbst.
Räubersynode 449 n. Chr.
In der Folge dieses Konzils fand 449 auch die sogenannte Räubersynode statt (auch Räubersynode von Ephesus oder lateinisch latrocinium Ephesinum genannt, 4. Ökumenisches Konzil der monophysitisch-orthodoxen Kirchen), eine Kirchenversammlung, die nicht mit dem Konzil verwechselt werden darf, auf der sich die Monophysiten unter Dioskur von Alexandrien durchsetzten. Er hat dabei die Hilfe von Soldaten und militanten Mönchen in Anspruch genommen, um die Glaubensmeinung des Eutyches durchzusetzen. Der Ausdruck Räubersynode geht auf einen Ausspruch Papst Leo I. zurück.
Übertritt der persischen Kirche
484 beschloss die Synode der persischen Kirche (Katholikat von Seleukia-Ktesiphon, heute Assyrische Kirche des Ostens) in Beth-Lapat (bestätigt 498 in Seleukia-Ktesiphon), die Lehre des Nestorius als für diese Kirche verbindlich anzunehmen. Dies war u. a. auch darin begründet, dass die persische Kirche sich als loyal zum persischen Staat zeigen wollte, der sich mit Byzanz sehr oft im Kriegszustand befand. Das Katholikat des Ostens missionierte von Persien und Mesopotamien aus in den folgenden Jahrhunderten bis nach Indien und in das Kaiserreich China.