Ismail Khan(* 1946) ist ein sunnitischer afghanischer Minister (für Energie), ethnischer Tadschike und einer der mächtigsten Männer des Landes.
Seit 1979 bekämpfte er als tadschikischer Mujahedeen Kommandeur zunächst die Zentralregierung, dann die eingefallenen Sowjets. Er galt dabei als hocheffektiv.
1992 wurde er nach dem russischen Abzug Machthaber in Herat unter dem ebenfalls tadschikischen Präsidenten Rabbani bis er von den paschtunischen Taliban 1995 vertrieben wurde.
Er arbeitete daraufhin teilweise mit dem häufig die Seiten wechselnden Uspeken General Dostum zusammen. 1997 wurde er an die Taliban verraten und gefangen genommen, konnte aber 2000 fliehen.
Nach dem Fall der Taliban 2001 kehrte er zurück. Er galt lange als einflussreichster Mann im Westen des Landes (ca. 20 % der Fläche) wo er in Herat lange Provinzgouverneur war und einen Personenkult betrieb. Er unterhält obwohl er Sunnit ist enge Kontakte zum Iran, tadschikisch ist dem Persischen auch ähnlich.
Sein Verhalten gegenüber Frauen war in seiner Governeurszeit besonders umstritten, einerseits wurden sie unter seiner Ägide ausgebildet, andererseits einem viele Kritiker an Taliban erinnernden Sittenkodex unterworfen. Dafür wurde er 2002 von Human Rights Watch angeprangert.
Am 13. August 2003 wurde er vom paschtunischen Präsidenten Hamid Karzai als Militärchef der Region abgesetzt.
Khans Sohn und Minister Mirwais Sadiq wurde März 2004 von Truppen des rivalisierenden Generals Abdul Zaher Naibzadah ermordet, was zu Unruhen führte.
September 2004 wurde er als Gouverneur abgesetzt nach langen Querelen um unterschlagene Zolleinnahmen. Der von Hamid Karzai eingesetzte neue Gouverneur Mohammed Khair Khuwa ließ sich vor einem Khan-Bild vereidigen.
2005 entwaffneten US-Soldaten seine Männer, er wurde Energieminister.