Das britische Unternehmen Betfair mit Sitz in London ist Betreiber der weltweit größten Online-Wettbörse für Sportwetten. Die Firma beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Gewinn von 107 Millionen britischen Pfund.
Unternehmensgeschichte
Formal betrachtet ist Betfair der Handelsname der Firma „Sporting Exchange Limited“, die im August 1999 von Andrew Black und Edward Wray gegründet wurde, um die ein Jahr zuvor entwickelte firmeneigene Wett-Software kommerziell einzusetzen. Die verwendete Technologie ist urheberrechtlich geschützt und beim britischen Patentamt angemeldet.
The Sporting Exchange Limited agiert im Rahmen des „Betting, Gaming and Lotteries Acts“ (Wett-, Spiel- und Lotteriegesetzes) von 1963. Die Firma ist im Besitz einer Buchmacherzulassung für England und Wales.
Besonderheit des Geschäftsmodells
Der signifikante Unterschied zu anderen Anbietern von Sportwetten besteht darin, dass Betfair eine Technologie zur Verfügung stellt, die es den Kunden erlaubt, untereinander zu wetten und dabei die Quoten selbst zu vereinbaren. Ähnlich wie bei den Online-Auktionen von eBay stellt Betfair also nur eine Plattform für seine Kunden, greift aber nicht selbst aktiv in den Handel ein. Bei traditionellen Buchmachern wie beispielsweise bwin oder dem staatlichen Anbieter Oddset ist es dagegen üblich, dass den Wettern eine feste Quote angeboten wird. Bei Betfair regelt der Markt die Quoten durch Angebot und Nachfrage. Insofern ist das System bei Betfair ähnlich dem System der Finanzbörsen, wo der Markt permanent die Kurse (etwa von Aktien) reguliert.
Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit der sog. "Lay-Wette". Dies bezeichnet Wetten, bei denen man nicht auf etwas, sondern gegen etwas setzt. Beispiel: Es ist möglich darauf zu wetten, dass Bayern München am nächsten Spieltag nicht 2:0 gewinnt. In diesem Fall gewinnt der Wetter bei jedem Spielausgang außer 2:0.