Der Alpen-Frauenmantel auch Alpen-Silbermantel, Silberkraut, Silbermänteli (Alchemilla alpina) ist eine Art aus der Gattung der Frauenmantel (Alchemilla). Innerhalb der Sammelart Alchemilla alpina werden etwa 10 Kleinarten unterschieden, die aber taxonomisch äußerst schwierig zu unterscheiden sind.
Alpen-Frauenmantel | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alchemilla alpina agg. | ||||||||||||
(L.), 1753 |

Morphologie
Der Alpen-Frauenmantel ist eine mehrjährige krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 5 und 30 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist niederliegend bis aufsteigend und die Sprosse enden mit einer Rosette. Die Laubblätter sind meist 5-7teilig, auf der Oberseite dunkelgrün und kahl, auf der Unterseite aber anliegend silbrig behaart.
Die Art blüht von Juni bis August in einer Rispe zu Knäueln zusammengezogenen Blüten. Diese bestehen nur aus 4 (selten 5) inneren Kelchblättern. Kronblätter fehlen immer, die äußere Kelchblätter fehlen zumeist ebenfalls. Die Blüten sind gelb-grün und erreichen einen Durchmesser von 3 bis 4 mm. Zwischen den Kelchblättern stehen vier Staubblättter.
Vermehrung
Wie allen Frauenmantelarten pflanzt sich der Alpen-Frauenmantel apomiktisch, das heißt ohne Bestäubung, klonal, fort. Die Samen entstehen aus diploiden Zellen der Mutterpflanze und funktionsfähige Pollen werden nicht gebildet. Durch diese Art der Fortpflanzung wird der Austausch von Erbgut verhindert, und so haben sich viele kaum voneinander unterscheidbare Kleinarten gebildet.
Die nächsten verwandten eigenständigen Arten sind der Verwachsene Frauenmantel (Alchemilla conjuncta) und der Zerschlitzte Frauenmantel (Alchemilla fissa).
Verbreitung
Der Alpen-Frauenmantel braucht humusreichen, kalkarmen, sauren, eher trockenen Lehmboden. Er findet sich häufig auf Borstgrasrasen und alpinen Zwergstrauchheiden, meist in individuenreichen Beständen.
Das Verbreitungsgebiet liegt vor allem in den Zentralalpen mit kristallinem Gestein, dort findet sich die Art zerstreut, ansonsten nur vereinzelt. bevorzugt werden Höhenlagen zwischen 1500 und 2800 m NN. Die Art findet sich jedoch auch in anderen subalpinen und mittelalpinen Zonen Europas, Asiens und im nordöstlichen Nordamerika.
Medizinischer Nutzen
Die Alpen-Frauenmantel hat medizinischen Nutzen, die Pflanze ist reich an Gerbstoffen, Flavonoide und organische Säuren. Traditionell findet sie in der Behandlung von Durchfallerkrankungen Anwendung.
Literatur
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Band 3, Nachtkerzengewächse bis Rötegewächse. Seite 404, Franckh-Kosmos, Stuttgart 1995. ISBN 3-440-06193-0