Langenselbold

Stadt im Main-Kinzig-Kreis, Hessen, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Langenselbold
Wappenbeschreibung
Deutschlandkarte, Position von Langenselbold hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Main-Kinzig-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: zwischen 120 m und 200 m ü. NN
Fläche: 26,25 km²
Einwohner: 13.889 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 510 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63505
Vorwahl: 06184
Kfz-Kennzeichen: MKK
(vor dem 1. Juni 2005: HU)
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 017
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßpark 2
63505 Langenselbold
Website: www.Langenselbold.de
E-Mail-Adresse: stadt@langenselbold.de
Politik
Bürgermeister: Heiko Kasseckert (CDU)

Langenselbold ist eine Stadt im Main-Kinzig-Kreis und liegt im Osten von Hessen im Kinzigtal zwischen Gelnhausen und Hanau. In Hessen und benachbarten Bundesländern ist Langenselbold aus dem Verkehrsfunk bekannt, da sich hier die A 45 und die A 66 am 'Langenselbolder Dreieck' kreuzen und es hier daher häufig zu Staus kommt.

Geografie

Geografische Lage

Langenselbold liegt am Rande des Kinzigtals. Der nordöstliche Teil der Stadt liegt am sogenannten Weinberg. Durch Langenselbold fließt die Gründau, die bei Langenselbold in die Kinzig mündet. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt liegt der künstlich angelegte Kinzigsee, der intensiv für Freizeitaktivitäten genutzt wird.

Nachbargemeinden

Langenselbold grenzt im Norden an die Gemeinde Ronneburg, im Osten an die Gemeinden Gründau und Hasselroth, im Süden an die Gemeinde Rodenbach, sowie im Westen an die Gemeinden Erlensee und Neuberg.

Stadtgliederung

Langenselbold besteht aus den Stadtteilen Oberdorf, Klosterberg und Hinserdorf.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von (Langen-) Selbold datiert ins Jahr 1108. Damals gründete der dem Adelsgeschlecht der Reginbodonen entstammende Graf Dietmar von Selbold-Gelnhausen ein Kloster. Durch seine den Ludowingern und Wettinern nahe stehende Gattin Adelheid kam Dietmar zu Besitz in Thüringen, insbesondere in Camburg und weiteren Orten im heutigen Saale-Holzland-Kreis. Auf Nachkommen des Ehepaares gehen dort die Gründungen mehrerer Burgen und Klöster zurück. Der - obwohl mit den Saliern verwandt - kaiserfeindlich gesinnte Graf Dietmar fiel wahrscheinlich 1115 in der Schlacht am Welfesholz. Statuen Dietmars von Selbold, seiner Gattin Adelheid und seines Sohnes Timo stehen unter den berühmten Stifterfiguren im Naumburger Dom und prägen - folgt man auch hier den Forschungen von Wolfgang Hartmann (siehe unter Literatur) die politische Programmatik dieses genialen Skulpturenzyklus.

Die Gebäude des von Graf Dietmar in Selbold gegründeten Klosters wurden später von den Ysenburgern erworben, die dort 1727 das Langenselbolder Schloss errichteten, welches heute unter anderem die Stadtverwaltung beherbergt. Die Stadtrechte erhielt Langenselbold im Jahr 1983 verliehen.

Wappen

Das Langenselbolder Wappen hat die Grundfarbe blau. Darauf dargestellt sind ein kugelendiges, gelbes Kreuz, das mit einem silber-schwarz gestreiften Schild belegt ist. Das Kreuz und das Schild sind von einem schwebenden silbernen Rahmen umgeben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das barocke Langenselbolder Schloss und dem dazu gehörenden Schlosspark. Heute beherbergt das Schloss die Stadtverwaltung, ein Jugendzentrum, ein Kongresscentrum sowie das Heimatmuseum.

Ein weiterer Ort kultureller Veranstaltungen ist die Klosterberghalle. Das historische Gasthaus 'Zum Goldenen Engel', auch Perrut genannt am Marktplatz ist ein sehenswerter Fachwerkbau.

Museen

Auf rund 300 m² Ausstellungsfläche beschäftigt sich das Langenselbolder Heimatmuseum mit der Geschichte der Stadt.

Verkehr

Langenselbold liegt im östlichen Rhein-Main-Gebiet, und ist am Langenselbolder Dreieck an das deutsche Autobahnnetz angebunden (A 45 Sauerlandlinie Aschaffenburg-Ruhrgebiet und A 66 Wiesbaden-Frankfurt-Fulda).

Am Bahnhof von Langenselbold (der 2 km südlich des Ortskern liegt) halten Nahverkehrs- und Eilzüge auf der Bahnstrecke Frankfurt-Fulda.

Schulen und Bildung

  • Schule am Weinberg (Grundschule)
  • Schule an der Gründau (Grundschule)
  • Käthe Kollwitz Schule (Gesamtschule)
  • Fröbelschule, Schule für Lernhilfe (Förderschule)

Städtepartnerschaften

Vorlage:Border Mondelange, Frankreich
Vorlage:Border Simpelveld, Niederlande

Kooperationsstadt:

Vorlage:Border Bad Klosterlausnitz, Deutschland (Thüringen)

Einwohnerentwicklung

Nach dem 2. Weltkrieg zogen zunächst vorwiegend Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten zu. Auch danach entschieden sich zahlreiche Neubürger für Langenselbold als Wohnort, so dass die Stadt heute rund 13.000 Einwohner zählt.

Ansässige Unternehmen

Größere ansässige Unternehmen sind die Thermo Electron Corporation (ehemals Kendro Laboratory Products GmbH), die Firma Schwab mit einem Versandlager sowie die Firma Möbel Höffner (ehemals Möbel Walther) mit einem Hochregallager. Daneben gibt es zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen.

Sonstiges

Langenselbold besitzt einen eigenen Segelflugplatz, von dem aus Rundflüge über das Kinzigtal unternommen werden können. Zu den ortsansässigen Vereinen gehören u.a. der Tennisclub TC 77, der Radsportclub 1911, der Ballsportverein und einen Turnverein sowie einen Tischtennisverein namens TG Langenselbold 1953, der Schachclub 1929 und die Spvgg 1910 Langenselbold.

Die medizinische Versorgung wird durch die Kliniken der Stadt Hanau (Klinikum Hanau und St.-Vinzens-Krankenhaus) sowie durch das Stadtkrankenhaus in Gelnhausen gesichert. Ebenfalls gibt es in Langenselbold ein Dialysezentrum, in dem Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen ansässig sind sowie die Möglichkeit einer stationären Behandlung besteht.

Seit 2003 besteht in Langenselbold der komfortabel und gemütlich eingerichtete Seniorenwohnpark Kinzigaue.

Bekannte Persönlichkeiten

Aktuelles

Der Hessentag 2009 wird in Langenselbold stattfinden.

Literatur

  • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels - vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen. Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Bd. 52, Aschaffenburg 2004. (=> Weblink: Informationen zum Buch)