Hohentwiel

Berg mit Festung im Hegau, südliches Baden-Württemberg
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Der Hohentwiel ist ein 686 m hoher Berg, ein Vulkankegel im Hegau westlich des Bodensees. Er ist der Hausberg von Singen (Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Deutschland). Ein weiterer Namensträger ist die Hohentwiel, ein Raddampfer der auf dem Bodensee verkehrt.

Der Hohentwiel vom Flugzeug aus fotografiert

Geschichte

 
Ruine Hohentwiel mit Sicht auf Singen

Der Hohentwiel war bereits durch die Kelten besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung einer Befestigung datiert von 912. Sie ist eine der größten Burgruinen Deutschlands. Näheres zur Geschichte siehe Festung Hohentwiel.

Geologie

Der Hohentwiel ist ein Überrest eines vor etwa 10 Millionen Jahren zuletzt aktiven Vulkans. Erst durch die Gletscher der Eiszeiten, aber auch in den darauf folgenden Warmzeiten, wurden die weicheren Gesteine weggehobelt, so dass der Schlotpfropfen freigelegt wurde. Im "Windschatten" des Rheingletschers blieb auf der Westseite auch noch die ältere Tuffdecke erhalten. Der Phonolithfels ist mit zahlreichen gelben Natrolith-Adern durchzogen. Dieses Mineral ist in dieser Form weltweit nur am Hohentwiel sowie auf den Nachbarbergen Hohenkrähen und Mägdeberg zu finden.

Weinbau

Am Hohentwiel wird auf den wärmespendenden Vulkan- und Tuffsteinböden in Höhen bis 530 m NN Wein angebaut. Der Hohentwieler Olgaberg ist vermutlich nach der württembergischen Königin Olga (1822 - 1892) benannt, die eine russische Zarentochter war. Der Hohentwiel ist mit seiner Weinlage der höchstgelegene Weinberg Deutschlands.

Biologie

 
Ruine Hohentwiel

Der Hohentwiel ist Naturschutzgebiet und Bannwald.

In den Ruinen tummeln sich zahlreiche Mauereidechsen (Podarcis muralis).

Im Trockenrasen leben

In den Felsen brüten Wanderfalke und Kolkrabe.


Mehrere Pflanzenarten sind aus den mittelalterlichen Burggärten geflüchtet und haben sich bis heute gehalten, teilweise sogar stark ausgebreitet:

Von unklarer Herkunft ist der Chinesische Lauch (Allium ramosum), der in den Felsen neuerdings große Bestände bildet.

 
Der Hohentwiel im Sommer 2004
Datei:Hohentwiel Hohenkraehen.jpg
Blick vom Hohenkrähen zum Hohentwiel


Weitere interessante Pflanzenarten sind:

Hinzu kommen weiter verbreitete Arten wie

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