Christian Heinrich Friedrich Peters (* 19. September 1813 in Coldenbüttel, Schleswig-Holstein; † 18. Juli 1890) war ein deutscher Astronom.
Peters studierte Astronomie und Mathematik bei J. F. Encke an der Berliner Universität und arbeitete nach seiner Promotion als Assistent des Mathematikers Carl Friedrich Gauss in Göttingen.
Zusammen mit dem Geologen Sartorius von Walterhausen unternahm er eine Exkursion nach Sizilien und führte Untersuchungen des Vulkans Ätna durch.
Später arbeitete er am Observatorium von Capodimonte in Neapel, wo er Beobachtungen von Sonnenflecken durchführte und 1846 einen sehr lichtschwachen Kometen (1846 VI) entdeckte. Da sich die von ihm durchgeführten Bahnbestimmungen als falsch erwiesen, konnte der Komet erst im Jahre 1982 wieder entdeckt werden.
Infolge politischer Unruhen musste Peters 1849 nach Frankreich flüchten. Von dort aus ging er mittellos nach Konstantinopel (heute Istanbul). Aufgrund seiner sehr guten Sprachkenntnisse - Peters beherrschte außer mehreren europäischen Sprachen Altgriechisch, Latein, Hebräisch, Arabisch, Persisch und Türkisch - wurde er zum wissenschaftlichen Berater von Reshid Pascha, dem Großwesir des Sultans Mejid II.
Auf Anregung des amerikanischen Botschafters in der Türkei und ausgestattet mit einem Empfehlungsschreiben von Alexander von Humboldt ging Peters 1854 nach Nordamerika. Er suchte das Observatorium der Harvard Universität auf und referierte auf einem Treffen der American Association for the Advancement of Science in Providence, Rhode Island, über seine Sonnenbeobachtungen. Peters vertrat die Ansicht, dass auf der Sonne gewaltige elektrische Stürme vorherrschen. Darüber hinaus hatte er beobachtet, dass sich die Sonnenflecken nicht nur infolge der Rotation in äquatorialer Richtung,sondern auch entlang der Längengrade bewegen.
In der Folgezeit erhielt Peters eine Anstellung am Dudley Observatorium in Albany, New York. Hier entdeckte er am 25. Juli 1857 einen weiteren Kometen. Die Anstellung war allerdings schlecht bezahlt und es kam permanent zu Reibereien zwischen den Wissenschaftlern und den Geldgebern des Institutes.
1859 nahm Peters die Stelle eines Professors für Astronomie am Hamilton College in Clinton, New York, an. Das Institut verfügte über ein neu errichtetes Observatorium mit einem 13 ½ Zoll-Refraktor, seinerzeit eines der größten Teleskope Amerikas. Die Astronomie hatte jedoch zu dieser Zeit keinen hohen Stellenwert in den Staaten und so war auch diese Stelle schlecht bezahlt und Peters lebte weiterhin am Existenzminimum. Seine in dieser Zeit durchgeführten Beobachtungen der Sonnenflecken wurden erst nach seinem Tode veröffentlicht.
Als Peters 1861 den Asteroiden Feronia entdeckte, wurde die Fachwelt wieder auf ihn aufmerksam. Peters hatte eigentlich den Asteroiden Maja gesucht, der zuvor von H.P. Tuttle entdeckt worden war. In den folgenden Jahren gelang ihm die Entdeckung von insgesamt 48 Asteroiden. Lediglich der Rekordentdecker Johann Palisa war auf diesem Gebiet erfolgreicher.