Geschichte Österreichs

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Vorgeschichte

Das Gebiet der heutigen Republik Österreich ist bereits seit der Altsteinzeit von Menschen besiedelt. Eines der bekanntesten Relikte aus dieser Zeit ist die im Jahre 1908 im Zuge von Ausgrabungen in der Wachau entdeckte Venus von Willendorf. Dieses Steinkunstwerk, das rund 25.000 Jahre alt ist, zeigt eine Frau mit sehr großen Brüsten und wird deshalb gemeinhin als Fruchtbarkeitssymbol gedeutet.

Später, in der sogannten Hallstattzeit, lassen sich abermals viele Spuren menschlicher Kutur entdecken, z.B. die Ausgrabungen in Hallstatt oder das vermutliche Hügelgrab in Großmugl

Später wurde das Gebiet dann von den Kelten besiedelt, von denen ebenfalls noch einige befestigte Höhensiedlungen erhalten sind. Auch das vermutlich erste Staatsgebilde auf österreichischem Boden, das regnum Noricum aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., war keltischen Ursprungs.

Römisches Reich

Im Zuge der Expansion des römischen Reichs nach Norden wurde auch das heutige Österreich erobert und dem Imperium einverleibt. Dabei hatten drei römische Provinzen Anteil am heutigen Staatsgebiet Österreichs: Raetia, Noricum und Pannonia. Die Hauptstadt letzterer, Carnuntum, bildete zugleich die bedeutendste römische Ansiedlung auf dem Gebiet des heutigen Österreich.

Völkerwanderung und Fränkisches Reich

Im Zuge der Völkerwanderung kam es zur Entwicklung der Sprachen, die im europäischen Raum vom Lateinischen sehr geprägt sind. So entstand ein Ober-, Mittel-, und Niederhochdeutscher Raum. Im Zuge der ersten Lautverschiebung um 200 v. Chr. bis 500 n. Chr. befand sich die deutsche Sprache schon in ihrer Kinderstube. Der Niederhochdeutsche Raum machte die zweite Lautverschiebung nicht mit und distanzierte sich somit von der Entwicklung zum heutigen Neuhochdeutsch. Das waren das damalige Frankenreich - heute die Niederlande und Norddeutschland.

Österreich-Ungarn (K.u.K.-Monarchie, Donaumonarchie)

Trotz - oder vielleicht sogar gerade wegen - des Ausgleichs mit Ungarn im Jahre 1869 begann im 19. Jahrhundert der Nationalismus seinen Siegeszug durch die Länder der Habsburgermonarchie. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Differenzen zwischen den einzelnen Volksgruppen der Donaumonarchie bereits so stark, dass es nicht mehr zu übersehen war. Aufgrund der dadurch hervorgerufenen Lähmung des Staates ging diese Periode als die Zeit des "Fortfrettens und Fortwurschtelns" (wienerische Ausdrücke: "mühsam weiterkommen") in die österreichische Geschichtsschreibung ein.

Am 26. Juni 1914 entluden sich die aufgestauten nationalen Gefühle in dem Attentat von Sarajevo auf den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand durch den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip. Das daraufhin von Österreich-Ungarn an Serbien gestellte Ultimatum löste die europaweit bestehenden Bündnissysteme und Beistandspakte aus und führte so zum ersten Weltkrieg.

Nach Ende des Krieges 1918 zerfiel die Donaumonarchie in eine Vielzahl von Staaten. Ein kleiner Rest blieb zunächst unter dem Namen "Deutsch-Österreich" bestehen. Quer durch alle politischen Lager herrschte damals die Auffassung, dass dieser Rest - beraubt der ungarischen Agrar- und der böhmischen Industriegebiete - nicht alleine lebensfähig sei. Der Anschluss an das Deutsche Reich wurde allerdings durch den Friedensvertrag von St. Germain verboten. Selbst der Name "Deutsch-Österreich" wurde von den Alliierten Feinden verboten und musste in "Österreich" geändert werden.

Die Habsburger wurden nach über 600 Jahren aus dem Land vertrieben und der überwiegend deutsche Teil Österreichs wurde am 12. November 1918 eine Republik. Zunächst entwickelte sich der junge Staat den Umständen (Kriegsfolgen, Reparationen, Gebietsverluste) entsprechend relativ gut, diese Entwicklung fand aber mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jähes Ende.

Anfang der 30er Jahre begann des Gespenst des Faschismus an vielen Orten in Europa zu spuken, so auch in Österreich: Der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß schaltete im Jahre 1933 das Parlament aus und begann mit der Errichtung eines Ständestaats nach faschistischem Vorbild, er verbot alle Parteien außer der Vaterländischen Front und ließ politische Gegner verhaften.

Im Zuge einer Hausdurchsuchung in Linz kam es am 12. Februar 1934 zu Gefechten zwischen Sozialdemokraten und der Heimwehr bzw. dem österreichischen Bundesheer, die sich zu einem Bürgerkrieg ausweiteten.

Nach der Ermordung von Engelbert Dollfuß durch Nationalsozialisten übernahm Kurt Schuschnigg die Macht in Österreich. Doch auch er konnte die Geschichte nicht aufhalten und so kam es am 12. März 1938 zum Anschluss Österreichs an das deutsche Reich Adolf Hitlers.

Die 2. Republik

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Österreich zunächst von den vier Siegermächten besetzt, erlangte aber durch den Staatsvertrag von 1955 seine Souveränität wieder. Damals musste Österreich auch seine "immerwährende Neutralität" per Verfassungsgesetz erklären.