Die Intimrasur ist die vollständige oder teilweise Entfernung des Schamhaars im Intimbereich eines Mannes oder einer Frau. Sie wird mittels eines Rasierers oder eines anderen Haarentfernungsmittels (z.B. Wachs, Pinzette, Epilierer) vorgenommen. Die Bartrasur, Beinrasur oder die Rasur der Achselhaare wird nicht zur Intimrasur gerechnet.
Viele Menschen finden die eigene Intimrasur und/oder die Intimrasur ihres Partners ästhetisch oder erotisch. Außerdem sprechen hygienische Gründe für die Intimrasur.
Regionale Unterschiede
Die Popularität der Intimrasur schwankt stark zwischen den Kulturen. Im Orient (Arabischer Kulturkreis, Indien) ist sie bei Frauen schon seit Langem weit verbreitet. In Nordamerika und Europa war die Intimrasur lange unüblich, lediglich die Teil-Intimrasur der Frau in der (Bikinizone) war seit der Erfindung des Bikinis beliebt. Zur Zeit kommt in Europa die Intimrasur, wie in Saunen und an FKK-Stränden sichtbar, zunehmend sowohl bei Frauen als auch bei Männern in Mode. In der Generation der heute 20jährigen wird die Intimrasur (Komplett- oder Teilrasur) mittlerweile größtenteils als völlig normal angesehen und ist sehr weit verbreitet. Allerdings betreiben deutlich mehr Frauen als Männer Intimrasur, wenn es auch bei den Männern immer mehr werden. Bei den älteren Jahrgängen (über 40 Jahre) sind intimrasierte Personen dagegen in der Minderheit.
Die folgende Tabelle gibt die Intimrasur von Frauen zwischen 15 und 40 Jahren an:
| Region | unrasiert | Bikinizone rasiert | voll rasiert |
|---|---|---|---|
| USA/Kanada | <10% | 60% | 30% |
| Europa | >75% | <15% | <10% |
| Lateinamerika | keine Information | ||
| Afrika (ohne arabische Staaten) | keine Information | ||
| Arabische Staaten | <20% | 80% | |
| Australien | keine Information | ||
| Südostasien | 85% | 5% | 10% |
| Indien | 65% | 10% | 25% |
| China/Korea | 85% | 5% | 10% |
| Japan | 85% | 5% | 10% |
| Subkulturen | |||
| Nudisten | 25% | 10% | 65% |
| BDSM-Kultur | 15% | 5% | >80% |
Auch bei den Männern ist in bestimmten Subkulturen die Intimasur weiter verbreitet als im Bevölkerungsdurchschnitt. Zu diesen Gruppen zählen unter anderem Sauna-Besucher, FKK-Anhänger (ca. 10% rasiert) und BDSM-Anhänger (ca. 30% rasiert).
In neuer Zeit ist in Europa auch ein zunehmender Trend zu "Frisuren" zu beobachten, die dadurch zustande kommen, dass ein Teil des Schamhaars, meist oberhalb der Schamlippen bzw. des Penis, stehengelassen wird, und in etwa den verschiedenen Bartmoden beim Mann entsprechen. Häufige Frisuren sind ein vertikaler Strich/Balken in der Mitte ("französische" Intimrasur), ein Dreieck, ein Pfeil mit der Spitze nach unten, eine Raute, ein Blitz oder andere, meist geometrische Muster. Man kann das stehengelassene Haar auch tönen, z.B. mit Henna.
Ein unangenehmer Nebeneffekt der erstmaligen Intimrasur (oder der Rasur nach längerer Unterbrechung) ist häufig auftretende Bildung von Pickeln und eingewachsenen Haaren in den Folgetagen nach der Rasur. Diese verschwinden jedoch meist von selbst innerhalb ca. einer Woche bei regelmäßiger Nachrasur, wenn sich die Haut an das Rasiertwerden gewöhnt hat.