Peter Lengsfeld

deutscher katholischer Theologe und Hochschullehrer
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Peter Lengsfeld (* 15. Januar 1930 in Breslau (Wrocław)) ist Theologe


Leben

Der Vater Walter Lengsfeld war Kinderarzt in Breslau. Peter L. besuchte dort bis 1945 das Maria-Magdalenen-Gymnasium. Nach der Flucht machte er 1949 das Abitur in Amberg / Oberpfalz. Anschließend studierte er in Rom Theologie, wurde dort 1955 zum Priester geweiht und schloß das Studium 1958 mit der Promotion ab. Nach drei Jahren als Kaplan in Berlin-Kreuzberg, ging er 1961, für die Wissenschaft frei gestellt, nach Münster, wo er sich 1964 mit der Arbeit „Dogmatik und Ökumenische Theologie“ habilitierte. Gutachter der Habilitationsschrift war Prof. Joseph Ratzinger (seit 2005: Papst Benedikt XVI.). Als dieser 1966 nach Tübingen ging, hat Lengsfeld Ratzingers Wohnung in Münster übernommen. 1962 war Lengsfeld wissenschaftlicher Assistent am Ökumenischen Institut in Münster. Schon auf dem Breslauer Magdalenäum hatte er mit einem evangelischen Klassenkameraden, dessen Vater Direktor des lutherischen Predigerseminars in Breslau war (Richard Laabs), den Lutherkatechismus mit dem Katholischen Katechismus Seite für Seite verglichen. “Dabei kam 'raus, dass wir einander näher waren als gedacht“ (Zitat: Lengsfeld). 1967 wurde Peter Lengsfeld ordentlicher Professor für Ökumenische Theologie und zugleich Direktor des Katholischen Ökumenischen Instituts an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.


Leistungen

Lengsfeld zählt zu den markantesten Persönlichkeiten der ökumenischen Forschung. Bereits mit seiner Doktorarbeit über das Problem von Schrift und Tradition erwarb er sich internationale und interkonfessionelle Anerkennung, die ihm auch einen frühen Ruf an den einzigen Lehrstuhl für ökumenische Theologie im deutschen Sprachraum verschaffte. Er arbeitete zunächst vor allem über die evangelische Theologie des 20. Jahrhunderts, besonders Paul Tillich, Karl Barth und Rudolf Bultmann. In einer zweiten Phase wandte er sich dem Versuch zu, eine umfassende Theorie ökumenischer Prozesse unter Einschluss sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse zu entwickeln. In diesem Zusammenhang stieß er schließlich auf die Einsicht in die fundamentale Bedeutung von Spiritualität und Meditation für die interkonfessionelle und interreligiöse Begegnung, die fortan seine Arbeit und sein Leben bestimmte. Er hielt sich auch häufiger in Japan auf. Seit seiner Emeritierung 1992 wirkt er als spiritueller Zenlehrer.


Publikationen

  • Überlieferung. Tradition und Schrift in der evangelischen und katholischen Theologie der Gegenwart, Paderborn 1960.
  • Adam und Christus. Die Adam-Christus-Typologie im Neuen Testament und ihre dogmatische Verwendung bei M. J. Scheeben und K. Barth, Essen 1965
  • Das Problem Mischehe. Einer Lösung entgegen ( Kleine ökumenische Schriften Bd.3), Freiburg 1970
  • Ökumenische Theologie. Ein Arbeitsbuch. (Hg.), Stuttgart 1980
  • Ökumenische Praxis. (Hg.), Erfahrungen und Probleme konfessionsverschiedener Ehepartner, Stuttgart 1984.
  • Zum tieferen Sinn von Religion. Religionsgespräche in Asien und anderswo, Petersberg 1993
  • Übers. u. Hg.: Yamada Kôun Roshi, Hekiganroku. Die Niederschrift von blauen Fels, Bd. I u. II, München 2002