Adolph Heinrich Eckermann
Adolph Heinrich Eckermann, auch Adolf Heinrich Eckermann (* 15. September 1778 in Eutin; † 21. März 1850 in Ratekau) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher.
Leben
Adolph Heinrich Eckermann war der älteste Sohn des damaligen Eutiner Rektiors und späteren Kieler Theologieprofessors Jacob Christoph Rudolph Eckermann. Der Advokat Karl Theodor Eckermann war sein Bruder.
Er besuchte das Gymnasium, die heutige Johann-Heinrich-Voß-Schule, in Eutin. Ab Ostern 1794 studierte er Evangelische Theologie an der Universität Kiel. 1800 wurde er Rektor der Gelehrtenschule in Hadersleben. 1804 bestand er das Theologische Amtsexamen auf Schloss Gottorf mit Auszeichnung (dem ersten Charakter).
Am 24. April 1808 wurde er als Nachfolger von Adolf Heinrich Schrödter zum Pastor an der Feldsteinkirche Ratekau gewählt, und am 4. Dezember eingeführt. Kirche und Pfarramt unterstanden der holsteinischen Regierung im dänischen Gesamtstaat, die Orte im Kirchspiel gehörten jedoch weitgehend zum Fürstentum Lübeck oder waren Lübecker Stadtstiftsdörfer, was zu ständigen hoheitlichen Problemem führte. Erst mit dem Plöner Vertrag von 1842 wurden auch Kirche und Pfarrhaus Teil des Fürstentums Lübeck. Hinzu kamen die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege: zwei Jahre vor seiner Berufung nach Ratekau hatte Gebhard Leberecht von Blücher nach der Schlacht bei Lübeck im Ratekauer Pfarrhaus kapituliert; bis 1814 blieb der südliche Teil des Fürstentum Lübeck französisch besetzt.
Eckermann bemühte sich sehr um die Konsolidierung seiner Gemeinde. 1817 gründete er eine Bibelverein nach dem Vorbild der Bibelgesellschaften. Während seiner Amtszeit fand 1824 eine durchgreifende Erneuerung der durch die Kriegsereignisse schwer in Mitleidenschaft gezogenen Ratekauer Kirche statt. Durch weitere Renovierungen und Restaurierungen ist jedoch kaum etwas von der damals angefertigten klassizistischen Ausstattung erhalten.
Adolph Heinrich Eckermann war verheiratet mit Christine, geb. Eilschow (* 1. Januar 1784 in Kolding; † 2. Mai 1843 in Ratekau). Die älteste Tochter, Elise Magdalene, starb schon am 29. März 1837. Bei Eckermanns Tod lebten noch ein Sohn, Rudolf Christian Eckermann, Arzt in Tangsholm auf der Insel Alsen, und eine Tochter, Sophia Amalia, die bald nach ihrem Vater starb.
Auszeichnungen
- Dannebrogorden, Ritter (27. Juni 1840 zum 50jährigen Amtsjubiläum)
Werke
- *Handbuch der neuern deutschen Literatur für Jünglinge.
- Band. 1: Erziehung und Schulunterricht. Hadersleben 1801
- Band 2: Philologie. 1. Hälfte. Hadersleben 1803
- Juvenal's erste Satyre. Als Probe einer neuen Uebersetzung desselben. Hamburg 1807
- Abschiedszuruf von P. Boysen an H. Müller, deutsch. In: Schleswig-holst. Provinzialberichte 1815. H. 2. S. 208-211
- Des Bibelvereins zu Ratkau vorläufige Erklärung über seinen Zweck und über die Mittel, wodurch er ihn zu erreichen hofft. Lübeck 1817
- Offene Erklärung an Hrn. W. zu N. in Beziehung auf sein dem Hrn. Archidiakonus Harms betreffendes Gedicht im altona'schen Merkur vom 23 April 1818. Auch für das unparteiische Publikum, besonders in den Herzogthümern Schleswig und Holstein. Lübeck 1818
- In welcher Stimmung wollen wir fortfahren, nach unsern Kräften zu bergen, was Gottes Milde uns in diesem Jahre auf unsern Fluren beschert hat? Eine Predigt, während der anhaltend regnigten Aerntewitterung bei der Specialkirchenvifitation zu Ratkau am 15. Aug. 1838 gehalten. Lübeck 1838.
- Gedicht auf das 50jährige Amtsjubiläum seines Vaters als Professor. Lübeck 1832.
- Kleine Gedichte und Aufsätze in den schleswig holstein'schen Provinzial-Berichten und in G. Log's Originalien
Literatur
- Adolf Heinrich Eckermann, in: Neuer Nekrolog der Deutschen 28/II (1850), Weimar: Voigt 1852, Nr. 245, S. 879f.