Das Gefecht von Beaumont fand am 30. August 1870 im Vorfeld der Schlacht von Sedan statt. Teile der deutschen 3. und 4. Armee schlugen Teile der französischen Châlons-Armee, die die eingeschlossene Rheinarmee entsetzen wollte, sich nun auf Sedan zurückzog und drei Tage später kapitulierte.
Vorgeschichte
Die nach den Grenzschlachten in Frankreich eingedrungenen deutschen Armeen hatten die französische Rheinarme unter Bazaine eingeschlossen und bewegten sich weiter in der allgemeinen Richtung auf Paris. Die unter Mac Mahon bei Châlons zusammengezogene französische Châlons-Armee begann am 23. August 1870 mit dem Marsch nach Reims mit der Absicht, weiter über Montmédy und dann entlang der belgischen Grenze zur bei Metz eingeschlossenen Rheinarmee zu gelangen. Die deutsche 3. Armee unter dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und 4. Armee (auch Maasarmee genannt) unter dem sächsischen Kronprinzen Albert marschierten währenddessen noch zwei Tage konzentrisch auf Châlons zu, da sie den Gegner noch vor sich in Richtung Paris vermuteten. Erst ab dem 26. August begannen beide Armeen nach rechts zu schwenken und sich in Richtung der Châlons-Armee zu bewegen. Diese hatte Mac Mahon zwischen Vouziers und Chesne konzentriert und für einen Angriff auf die deutschen Truppen in südlicher Richtung aufgestellt. Der Angriff wurde dann aber nicht ausgeführt, und die Armee marschierte in nordöstlicher Richtung ab, wodurch dich die Disziplin aufzulösen begann. Um einer Umklammerung durch deutsche 3. und 4. Armee zu entgehen bereitete Mac Mahon einen Marsch nach Nordwesten auf Mézières vor. Das Kriegsministerium untersagte aber eine solche Bewegung und befahl den weiteren Vormarsch in Richtung Metz. Da deutsche Truppen die Maas schon bis Stenay im Norden erreicht hatten, musste Mac Mahon noch weiter nördlich ausweichen, um Metz noch über Carignan erreichen zu können. Doch nur der linke französische Flügel erreichte bei Mouzon die Maas noch ohne Kampf. Weiter südlich standen deutsche Truppen der 4. Armee bereits westlich der Maas und trafen u. a. bei Nouart auf Teile der französischen Châlons-Armee.
Verlauf
Am 30. August wurde das bei Beaumont rastende 5. Korps der Châlonsarmee mittags vom preußischen VI. Armeekorps angegriffen. Die französischen Truppen konnten bald zu einem Gegenangriff übergehen, der allerdings abgewiesen wurde. Auf deutscher Seite griff nun die gesamte Artillerie des IV. Armeekorps ein, die im weiteren Verlauf noch von Teilen der Artillerie des sächsischen XII. sowie eines bayrischen Armeekorps Unterstützung erhielten. Unter diesem Druck musste das französische Korps auf Mouzon zurückgehen, weil auch der Angriff von Teilen des französischen 7. Korps auf das bayrische Korps abgewiesen worden war, das nun seinerseits die französischen Kräfte nach Norden zurückdrängte. Das preußische Gardekorps drang bis nach Beaumont vor; es entwickelten sich heftige Kämpfe, die bis zum Einbruch der Dunkelheit andauerten und in deren Ergebnis die französischen Truppen bis in das Tal der Maas zurückgedrängt wurden.
Auswirkungen
Im Ergebnis des Gefechts war starken französischen Kräften eine Niederlage zugefügt worden, was Mac Mahon dazu veranlasste, den Marsch auf Metz zunächst aufzugeben und auf Sedan zurückzugehen. Er hoffte, die Armee in Sedan sammeln und versorgen zu können, um sich dann weiter auf Mézières zu bewegen. In Sedan befand sich die Châlons-Armee in einer gefährlichen Situation, da sie zwischen den schnell vorrückenden deutschen Armeen und der belgischen Grenze nur wenig Raum zum Manövrieren hatte. Nur zwei Tage nach dem Gefecht bei Beaumont kapitulierte die Châlons-Armee nach der Schlacht von Sedan, wobei auch der französische Kaiser Napoleon III. in Gefangenschaft geriet. Nachdem in Paris bereits die III. Republik ausgerufen war, brach das Kaiserreich nun endgültig zusammen.
Literatur
- H. Helmert, H. Usczeck: Preußischdeutsche Kriege 1864-1871, Militärverlag der DDR, Berlin 1988
- Artikel “Deutsche Einheitskämpfe” in Dennert's Konversations-Lexikon, Berlin o. J.