Megalithik in Mecklenburg-Vorpommern

archäologische Stätte in Deutschland
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Theoriefindung --yak 14:08, 11. Okt. 2006 (CEST)


Die Typologie der nordischen Megalithgräber wurde von E. Schuldt von E. Sprockhoff übernommen. Nach Schuldt[1] richtete sich die gebietsbezogene Variantenbildungen bei Megalithanlagen im Nordkreis bzw. die Gestaltung einer Anlage nach der zur jeweiligen Bauzeit verfügbaren Spezistengruppe, die die von ihr beherrschte Bauart - einen bestimmten Typ - wo immer möglich zur Ausführung brachte, während die Bewohner der den Bau beauftragenden Siedlung nur Hilfsdienste leisteten.

E. Schuldt wies für Mecklenburg-Vorpommern sechs Typen aus. Jenseits der Oder findet sich ein siebter Typ.

In diesen sieben Regionen kommt, von den im Norkreis verbreiteten Typen, nur der Polygonaldolmen nicht vor. Er ist eine dänisch-schleswigisch-schwedische Erscheinung. Während der (ganglose) Urdolmen nahezu überall vertreten ist. Daraus schloss man, dass die Erbauer der einfachen Dolmen oder Urdolmen, sich mit dem Fortschreiten ihrer Kenntnisse zu Bauschulen formierten, die einen Typ, den sie als Urdolmennachfolger entwickelten, schwerpunktmäßig verbreiten. So entstanden die unterschiedlichen Nachfolger des Urdolmen relativ gleichzeitig. Jedes der von Schudlt ermittelten Typengebiete wurde aber nicht starr versorgt, sondern die Typen der benachbarten Regionen sind zu einem gewissen Anteil ebenfalls vertreten. Eine grobe Übersicht (Bilder) liefern die Zahlen der drei heute nicht mehr so bestehende Kreise in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Gebiet einer Bauschule in Mecklenburg war etwa 4.000-6.000 km² groß. Bauschulen oder deren Personal wechselte den Einsatzort offenbar sogar über die Ostsee hinweg, so dass Gestaltungsmuster (z.B. Quartiere bzw. Sektionen) ggf. aus Mecklenburg oder Pommern stammend, die südlichen dänischen Inseln und Schweden erreichten. Natürlich ist auch der umgekehrte Weg möglich. Das die geschlossenen Gebiete mit Ganggräbern (z.B. in den Niederlanden und dem westlichen Niedersachsen) mitunter wesentlich größer sind hat damit zu tun, dass mehrere benachbarte Bauschulen die laterale Art des Zugangs bevorzugten. Im Übrigen lassen sich selbst die Ganggräber in regionale Untertypen einteilen. Von den über 2000 dänischen Megalithanlagen sind etwa 600 Ganggräber.

Kategorie:Archäologischer Fachbegriff Kategorie:Megalith

Quellen

  1. Schuldt 1972, S. 106

Literatur

  • Ewald Schuld: Die mecklenburgischen Megalithgräber 1972
  • Strömberg M.: Die Megalithgräber von Hagestad 1971
  • Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3