STS-116

US-amerikanische Raumfahrtmission (2006)
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STS-116 (engl. Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für einen geplanten Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Discovery (OV-103) der NASA. Höhepunkt der Mission ist die Installation der P5-Gitterstruktur an der Internationalen Raumstation.

Space Shuttle
Missionsemblem
Datei:STS-116 patch.png
Missionsdaten
Mission: STS-116
Shuttle-Name: Discovery (OV-103)
Startplatz: Kennedy Space Center, Pad 39B
Start am: 8. Dezember 2006
2:36 UTC
(geplant)
Landung am: 19. Dezember 2006
21:37 UTC
(geplant)
Landeplatz: Kennedy Space Center
(geplant)
Dauer: 11d 19h 01m
(geplant)
Bahnhöhe: 350 km
(geplant)
Bahnneigung: 51,6 Grad
(geplant)
Erdumkreisungen: --
zurückgelegte Strecke: -- km
Nutzlast: P5-Gitterstruktur, SPACEHAB-Frachtmodul
Foto

Besatzung von STS-116: Vorne v.l.n.r. die Astronauten William Oefelein, Joan Higginbotham und Mark Polansky. In der hinteren Reihe v.l.n.r. Robert Curbeam, Nicholas Patrick, Sunita Williams und Christer Fuglesang

vorherige Mission:

STS-115

folgende Mission:

STS-117

Der Start, der momentan für den 8. Dezember 2006 vorgesehen ist, wird der erste Nachtstart seit der Columbia-Katastrophe (STS-107) sein.

Mannschaft (vorgesehen)

ISS-Crew Hinflug

ISS-Expedition 14

ISS-Crew Rückflug

ISS-Expedition 13

Missionshöhepunkte

 
Konfiguration der ISS nach der Mission STS-116

STS-116 wird die Gitterstruktur P5 zur Internationalen Raumstation bringen und dort installieren. Zudem werden die Energiesysteme der Raumstation neu verkabelt, um unter anderem die Solarzellen an der P3/P4-Struktur in die stationseigene Energieversorgung einzuspeisen. Außerdem werden einige Wartungsarbeiten an der Gitterstruktur der Station unternommen. Dazu sind drei Weltraumausstiege geplant. Weiterhin wird der deutsche Raumfahrer Thomas Reiter nach seinem Langzeitaufenthalt auf der ISS wieder zur Erde gebracht. Er wird von der Amerikanerin Sunita Williams abgelöst, die für ein halbes Jahr auf der ISS bleiben soll.

Vorbereitungen

 
Der Außentank und die Booster kurz nach dem Zusammenbau

Kurz nach Ende der letzten Discovery-Mission, STS-121, wurde der Orbiter nach Schäden untersucht. Dabei wurden 93 Beschädigungen im Hitzeschild ausfindig gemacht, wovon elf größer als 2,5 Zentimeter waren.[1] Nachdem die Frachtraumtüren geöffnet und das Logistikmodul Leonardo entfernt wurde, nahm man weitere Inspektionen an der Raumfähre vor, die von der Spitze bis zu den Haupttriebwerken reichten. Diese wurden zur besseren Untersuchung abmontiert. Außerdem wurden im August eine Brennstoffzelle, ein Heizelement und die Hilfskraftanlage Nr.3 ausgetauscht.

Zudem führte man einige Nutzlastverladungstests mit dem Spacehab-Frachtmodul durch, das am 3. November 2006 in den Nutzlastcontainer verladen und vier Tage später zur Startrampe gefahren wurde. In der Montagehalle (VAB) wurde nach einigen Tests am 13. Oktober der Außentank, der zuvor am 21. September mit einem Schiff im Kennedy Space Center eintraf, zwischen die beiden Feststoffraketen montiert.[2]

Am 1. November wurde der Orbiter in das VAB überführt[3], in dem er mit dem Außentank sowie den zwei Boostern verbunden wurde. Die Discovery wurde schließlich am 9. November zur Startrampe 39B gerollt. Die 6,8 Kilometer lange Strecke wurde in achteinhalb Stunden zurückgelegt.

Missionsverlauf (geplant)

Nach aktueller Planung der NASA soll der Flug STS-116 am 8. Dezember 2006 beginnen und bis zum 19. Dezember dauern. Für den ersten Tag ist der Start sowie das Überprüfen sämtlicher Systeme, vor allem der Kommunikation und des Roboterarms, vorgesehen. Am zweiten Tag wird wie bereits auf den vorhergehenden Flügen, der Hitzeschild der Raumfähre auf mögliche Schäden untersucht. Für den dritten Tag ist dann das Andocken an die Internationale Raumstation geplant. Nach der Begrüßung der Besatzungen folgt eine kurze Einweisung durch die amtierende ISS-Besatzung und die Vorbereitung der Aktivitäten der nächsten Tage.

 
Unterwasser-Simulation eines Weltraumausstiegs für STS-116

Für den vierten Flugtag ist ein erster Weltraumausstieg geplant, bei dem Bob Curbeam und Christer Fuglesang die P5-Struktur installieren werden. Zudem sollen weitere Modifikationen an der Stations-Außenhülle vorgenommen werden. Am folgenden Tag wird die Hälfte des Solarmoduls P6 eingefahren, Material vom Shuttle in die Station transportiert sowie der zweite Ausstieg vorbereitet. Dieser findet am sechsten Flugtag statt und wird erneut von Fuglesang und Curbeam vorgenommen. Sie müssen einen Teil der ISS-Stromleitungen neu verbinden, damit das Energienetz den neuen Anforderungen entspricht. Bislang bestanden die Leitungen nur provisorisch und waren für die Versorgung mit nur einem Solarmodul ausgelegt.

Am siebten Flugtag hat die Shuttle-Besatzung neben etwas Materialtransfer frei, sie muss lediglich für einige Interviews zur Verfügung stehen. Der dritte Ausstieg wird von Bob Curbeam und Sunita Williams, der neuen ISS-Bordingenieurin, am achten Flugtag durchgeführt. Sie werden die restlichen Stromleitungen rekonfigurieren. Nach einem weiteren Tag, der dem Materialtransport gewidmet ist, erfolgt am zehnten Flugtag das Abdocken von der Station.

Außerdem werden bei dieser Mission erstmals seit dem Columbia-Absturz im Februar 2003 Satelliten ausgesetzt. Dabei handelt es sich um drei Minitrabanten, die zusammen in einem zylindrischen Behälter auf einer Struktur im Frachtraum der Raumfähre untergebracht sind: MEPSI (MicroElectromechanical system-based PicoSat Inspector) soll unter Beweis stellen, dass mit ihm eine billige Wartung und Überwachung von anderen Raumfahrzeugen möglich ist; ANDE (Atmospheric Neutral Density Experiment) besteht aus zwei Kleinstsatelliten, die die Molekülverteilung in ihrer Umlaufbahn ermitteln sollen; RAFT (RAdar Fence Transponder) ist ein experimenteller Kommunikationssatellit. Das Aussetzen erfolgt nach der Trennung von der ISS.

Am zwölften Flugtag wird die Landung vorbereitet, die dann am dreizehnten Missionstag – voraussichtlich im Kennedy Space Center – stattfinden soll.

Rettungsmission (STS-317)

Eine Space-Shuttle-Rettungsmission für STS-116 würde die Atlantis durchführen. Die Mission hätte die Bezeichnung STS-317. Die vierköpfige Besatzung würde aus der Besatzung der Mission STS-117 zusammengesetzt werden.

Siehe auch

Commons: STS-116 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Video

Video von der Pressekonferenz der Nasa aus der Fernsehsendung All-Tag

Quellen

  1. NASA: Space Shuttle Processing Status Report, 17. Juli 2006 (englisch)
  2. NASA: Space Shuttle Processing Status Report, 13. Oktober 2006 (englisch)
  3. NASA: NASA's Space Shuttle Discovery Rolls to Vehicle Assembly Building, 1. November 2006 (englisch)