Pick-Krankheit

neurodegenerative Erkrankung
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Morbus Pick oder Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine hereditäre degenerative Hirnerkrankung. (?? Genetisch, familiäre Häufung, Mutation am Chromosom 17 (selten) ??)

Erkannt wurde sie vom Arzt Pick schon um die Jahrhundertwende 1900, der bei der Obduktion früh verstorbenen Altersschwachsinnigen eine Zersetzung der Stirn- und Schläfengehirnlappen feststellte und dies als besondere Krankheit einstufte. Frontotemporal bezeichnet dabei den Ort im Gehirn, der von dieser Krankheit betroffen ist: fronto=vorne und temporal=seitlich. Der Anteil an Morbus Dick Erkrankten liegt bei etwas 2% aller Demenzfälle.

Histologisch finden man eine frontotemporale Gliose und so genannte „Picksche“ Körper – intraneuronale Komplemente aus Antikörpern und Neurotubuli.

Da die Gehirnrückbildung an Stirn- und Schläfenlappen beginnt, sind auch diejenigen Fähigkeiten und Leistungen des Gehirns am meisten beeinträchtigt, die dort beheimatet sind: Sprachzentrum und viele anerzogenenen Verhaltensregeln.

Morbus Pick-Patienten erkranken relativ früh, schon ab 40 kann das Leiden ausbrechen. Es führt innerhalb von 6–10 Jahren zum Tod. Heilung ist keine möglich; es ist auch keine spezifische medikamentöse Therapie bekannt. Gegen Verhaltensstörungen werden häufig Neuroleptika erforderlich.

Morbus Pick-Patienten leiden unter vielfältigen Verhaltensauffälligkeiten wie Antriebsmangel, Verflachung und Apathie (Stirnhirnamassenschwund). Durch den Verlust der anerzogenen Verhaltensregeln sind sie enthemmt: Mit Esssucht, Witzelsucht, extremem Sexualverhalten belasten sie ihre Mitmenschen. Später treten noch Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit hinzu. Im Gegensatz zu Alzheimer-Patienten erkennen sie aber Verwandte.