Die Blaubeere (Vaccinium myrtillus), auch Heidelbeere, Schwarzbeere, Wildbeere, Waldbeere oder Bickbeere genannt, ist eine Vorlage:Species aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) in der Vorlage:Familia der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
Blaubeere | ||||||||||||
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![]() (links: Preiselbeere) | ||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vaccinium myrtillus | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
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Blaubeere, Frucht mit etwa 10 mm Durchmesser
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Blaubeere (V. myrtillus), Blüten
Der 20 bis 50 cm hohe, stark verzweigte Halbstrauch mit seinen um 2 cm langen, fein gesägten, hellgrünen Blättern bildet erst nach mehreren Jahren zwischen April und Mai weiße, rot-grün überlaufene Blüten und trägt von Juli bis in den September dunkelblaue, bis zu 1 cm große, abgeplattet runde, einzelnstehende Früchte, die als reife Beeren blaugrau überpudert sind. Ab dem Spätsommer beginnt die Herbstfärbung des Strauchs, das Laub verfärbt sich dabei tiefrot. Der Strauch erreicht ein Alter von bis zu 30 Jahren. Durch vegetative Vermehrung kann eine Pflanze jedoch um ein vielfaches älter werden.
Die echte Blaubeere (Vaccinium myrtillus) unterscheidet sich von ihrer "großen Schwester", der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) neben ihrem wesentlich intensiveren Geschmack dadurch, dass sich das farbgebende Anthocyan sowohl in Schale als auch im Fruchtfleisch befindet und sie so durch und durch blau gefärbt ist. Bei der seit etwa 1900 aus der Amerikanischen Heidelbeere gezüchteten Kulturheidelbeere befindet sich der Farbstoff nur in der Schale, weshalb diese ein helles Fruchtfleisch aufweist und keine "blauen Zähne" verursacht. Außerdem ist die Kulturheidelbeere doppelt bis mehrfach so groß wie die echte Blaubeere und hat nur noch einen Bruchteil des intensiven Aromas der Wildfrucht.
Die Blätter enthalten Arbutin und Hydrochinon (bis 1,5 %) und sind daher schwach giftig.
Verbreitungsgebiet
Die Blaubeere kommt in allen gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre vor und bevorzugt halbschattige, feucht-saure Standorte in Heide, Moor und Nadelwald. Die Blaubeersträucher sind zwar winterhart, können aber bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke teilweise oder auch vollständig erfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im darauffolgenden Frühling wieder aus.
Vermehrung
Blaubeeren können sich vegetativ durch Ausläufer so weit verbreiten, dass eine einzelne Pflanze bis zu mehreren 1000 m² bedeckt. Obwohl die Heidelbeere sehr häufig in unmittelbarer Nachbarschaft zur Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) wächst, kommt es nur selten zu Hybriden zwischen den beiden Arten.
Verwertung
Blaubeeren sind eine der beliebtesten Beerensorten. Sie lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Die Früchte enthalten sehr viel Karotin, Vitamin B6, Magnesium sowie Vitamin C. Sie färben aufgrund des enthaltenen Anthocyans beim Verzehr den Mund und die Zähne rot bis blau.
Blaubeeren halten sich nicht allzu lange. Sie sollten im Kühlschrank aufbewahrt und bald verwertet werden.
Beeren wie Blätter lassen sich heilkundlich gegen Durchfall verwenden und wirken fiebersenkend.
Ein Werkzeug zur Ernte von Heidelbeeren ist die sogenannte Raffel. Es stellt einen Kasten dar, der einen Kamm als Aufsatz besitzt. Mit dieser Raffel wird dann über die Heidelbeerbüsche gestrichen und dabei fallen die Beeren in den Kasten. Durch diese Methode werden jedoch sowohl reife und unreife Früchte als auch Blätter mit abgerissen und die Pflanze kann verletzt werden.
Sonstiges
Die Pflanze ist empfindlich gegenüber industriellen Immissionen, besonders Schwefeldioxid, wahrscheinlich durch Schädigung des Wurzelpilzes.
Vor dem Verzehr selbstgepflückter, ungewaschener Blaubeeren wird aufgrund der möglichen Anhaftung von Eiern des Fuchsbandwurms gewarnt. Es ist ratsam die Beeren zu kochen und daraus beispielsweise Marmelade herzustellen.
Eggesin, eine kleine Stadt an der Randow und ca. 50 Kilometer vor Stettin gelegen, trägt den Beinamen "Blaubeerstadt" und huldigt seit 2002 der kleinen Wunderbeere auf verschiedene Weise: Steinmetz-Meister Jörg Stampa schuf das Blaubeerdenkmal im Zentrum der Stadt. Gestickte Blaubeerdeckchen, -bilder und -kissen, Blaubeerkeramik aus der Theerofen-Manufaktur, gedrechselte Blaubeermaskottchen, florale Kunstwerke, leckere Marmeladen spielen ebenfalls eine große Rolle beim traditionellen Blaubeerfest, das immer Mitte Juli in Eggesin gefeiert wird. Die Blaubeerscheune wird vom "Blaubeer-Verein" ProEggesin bewirtschaftet. Erste Blaubeerkönigin war Silke Rohde. Nun residiert Luise Bernhard in der Blaubeerstadt.
Medizinische Heilwirkung
Die Blaubeere wirkt bei Verwendung von 10 bis 12 Monaten Plaque und Entkalkend in den Adern das hat die aktuelle Studie der Taft Universität wissenschaftliche bewiesen.