Steglitzer Kreisel

Hochhaus in Berlin
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Der Steglitzer Kreisel ist ein Gebäudekomplex mit Bürohochhaus im Berliner Ortsteil Steglitz gegenüber dem Rathaus Steglitz gelegen.

Der Steglitzer Kreisel

Den Hauptteil des Gebäudes bildet ein 30 Stockwerke (119 Meter) hohes Verwaltungsgebäude, in dem das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf untergebracht ist. Der Kreisel beherbergt zudem noch ein Hotel, zahlreiche Ladenlokale, einen Busbahnhof der Berliner Verkehrsbetriebe, einen U-Bahnhof und ein Parkhaus.

Planung und Bau

Mit dem Bau des Kreisels wurde im Jahr 1968 nach Plänen der Architektin Sigrid Kressmann-Zschach begonnen. Die veranschlagten Kosten von 180 Millionen DM wurden teilweise vom Berliner Senat, teilweise von der Bauträgergesellschaft der Architektin getragen. Das Projekt geriet schon bald durch steigende Baukosten in die Schlagzeilen, die dazu führten, dass die Bauträgergesellschaft 1974 Insolvenz anmelden musste, wodurch die Bauarbeiten eingestellt werden mussten und der Senat eine Bürgschaft in Höhe von 42 Millionen DM verlor.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte in diesem Zusammenhang wegen des Verdachts des Betruges gegen die Architektin, musste die Ermittlungen aber im Jahr 1975 ergebnislos einstellen. Ebenfalls ohne Ergebnis musste der parlamentarische Untersuchungsausschuss seine Arbeit einstellen, der gegen den damaligen Finanzsenator Heinz Striek und den Bausenator Rolf Schwedler ermittelte.

Nachdem bereits über eine Sprengung der Bauruine nachgedacht wurde, wurde das Gebäude im Jahr 1977 von Becker & Kries ersteigert, die den Kreisel für 95 Millionen DM fertigstellten. Nach Fertigstellung im September 1980 beliefen sich die Baukosten für den Kreisel auf 323 Millionen DM. Seitdem befindet sich der Steglitzer Kreisel im Eigentum der Gemeinschaft Becker & Kries und des Landes Berlin.

Asbestbelastung

Im Mai 1990 geriet der Kreisel erneut in die Schlagzeilen, da Asbestfunde im Bürohochhaus bekannt wurden. Diese wurden allerdings nur bei auftretenden Schäden und somit auch nur partiell beseitigt. Dieses Verfahren hatte zur Folge, dass bis zum Oktober 2004 ein Gutachten erstellt werden musste, aus dem hervorgeht, dass

  • spätestens 2007 Teile des Hochhauses gesperrt werden müssten,
  • auf Grund der Anordnung der Technikzentrale und der Rettungswege eine Teilnutzung während der Sanierung ausgeschlossen ist,
  • die Kosten für eine Sanierung bei 82 bis 84 Millionen € liegen würden und
  • ein Neubau an anderer Stelle für lediglich 41,5 Millionen € möglich wäre.

Bis zum Juni 2005 wurden zwei weitere Gutachten erstellt. Aus ihnen geht hervor, dass

  • der Büroturm Ende 2007 geschlossen werden muss, falls bis dahin keine vollständige Asbestsanierung erfolgt ist und
  • die Sanierungskosten sich auf 75 Millionen Euro belaufen werden.

Die Gemeinschaft Becker & Kries hat angeboten, die Kosten zu übernehmen und die Sanierung sukzessive durchzuführen, wenn der Kreisel weiterhin durch das Bezirksamt genutzt wird.[1]

Am 27 Juni 2006 hat der Berliner Senat beschlossen, das Bürohochhaus aufzugeben und die dort beschäftigten Mitarbeiter/innen des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf in anderen landeseigenen Immobilien unterzubringen.[2]

Aussichtspunkt

Im 24. Stock des Kreisels befindet sich eine Kantine, von der man den freien Blick nach Norden auf die Berliner Innenstadt hat; von der Cafetaria blickt man Richtung Südwesten.

Der Blick reicht von der Kantine über viele Sehenswürdigkeiten bis an die nördliche Stadtgrenze, von der Cafeteria bis zum Hohen Fläming, klare Sicht vorausgesetzt.

Referenzen

  1. "Der Steglitzer Kreisel muß bleiben", Katrin Lange, Die Welt, 2. März 2005
  2. "Asbestsanierung des Bürohochhauses 'Steglitzer Kreisel'", Pressemitteilung Nr. 06-048, Senatsverwaltung für Finanzen, Berlin, 27. Juni 2006

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