Edvard Munch

norwegischer Maler und Grafiker (1863–1944)
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Edvard Munch (IPA: [ɛdvɒ:rt munk], * 12. Dezember 1863 in Løten, Hedmark, Norwegen; † 23. Januar 1944 auf Ekely bei Oslo) war ein norwegischer Maler und Graphiker.

Edvard Munch im Jahr 1902

Munch gilt als Bahnbrecher für die expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. In Deutschland und Mitteleuropa genoss er früh den Ruf eines Epoche machenden Neuschöpfers, und heute sind seine Eigenart und sein Status schon längst im übrigen Europa und in der Welt anerkannt. Am bekanntesten sind die Werke Munchs aus den 1890er Jahren. Seine spätere Produktion aber erregt zunehmend Aufmerksamkeit und scheint die Künstler unserer Gegenwart in besonderem Maße zu inspirieren.

Biographie

Edvard Munch wuchs in der norwegischen Hauptstadt auf, die zu seiner Zeit Kristiania hieß (bis 1877 hiess die Stadt Christiania, dann änderte sich die offizielle Schreibweise in Kristiania; 1925 wurde der Stadt der ursprüngliche Name Oslo wiedergegeben). Der Vater, Christian Munch – Bruder des Historikers P.A. Munch – war ein tief religiöser Militärarzt mit bescheidenem Einkommen. Seine zwanzig Jahre jüngere Ehefrau starb an Tuberkulose, als Edvard erst fünf Jahre alt war. Edvard selbst war von schwacher Gesundheit, aber nicht er, sondern seine ältere Schwester Sophie war das nächste Opfer der Schwindsucht. Seine jüngere Schwester Laura war wegen „Melancholie“ (heute Depression) in ärztlicher Behandlung. Edvard Munch selbst hatte eine bipolare Störung (manisch-depressive Erkrankung), bei der auch Depressionen vorkommen.[1] Von den fünf Geschwistern heiratete nur sein Bruder Andreas, der wenige Monate nach der Hochzeit verstarb.

Das Elternhaus war kulturell anregend – es sind jedoch die Eindrücke von Krankheit, Tod und Trauer, zu denen Munch in seiner Kunst hauptsächlich zurückkehrt.

  • 1885 Selbst-Portrait mit brennender Zigarette (Nasjonalgalleriet, Oslo)
  • 1884 Bildnis Schwester Inger
  • 1892 Bildnis Inger Munch
  • 1892 Abend auf der Karl Johans Gate (Munch-museet, Oslo)
  • 1894 Madonna (Munch-museet, Oslo; es existieren insgesamt 5 Versionen) am 22. August 2004 zusammen mit Der Schrei geraubt; am 31. August 2006 von der norwegischen Polizei sichergestellt
  • 1885/86 Das kranke Kind (Nasjonalgalleriet Oslo)
  • 1893 Der Schrei (Nasjonalgalleriet, Oslo, Kunsthalle Bergen und Munch-Museum Oslo), geraubt am 22. August 2004 zusammen mit Munchs Madonna aus dem Munch Museum in Oslo; am 31. August 2006 von der norwegischen Polizei sichergestellt
  • 1893 Der Sturm (Museum of Modern Art, New York)
  • 1893 Sterbezimmer (Nasjonalgalleriet, Oslo)
  • 1895 Pubertät (Nasjonalgalleriet, Oslo)
  • 1895 Selbstportrait mit Knochenarm (Munch-museet, Oslo)
  • 1898 Der Kuss (Holzschnitt, 41x46cm) (Nasjonalgalleriet, Oslo)
  • 1898/1899 Mädchen und drei Männerköpfe (entdeckt 2005 auf einer Unterleinwand unter dem Bild "Die tote Mutter")
  • 1899/1900 Die tote Mutter Kunsthalle Bremen
  • 1901 Mädchen auf dem Pier (Munch-museet, Oslo)
  • 1903 Die Familie Book (Thielska Galleriet, Stockholm)
  • 1904 Die vier Söhne des Dr. Max Linde (Museum Behnhaus, Lübeck)
  • 1907 Amor und Psyche (Munch-museet, Oslo)
  • 1907 Lübecker Hafen mit Holstentor
  • 1917 Vampir (Sammlung Würth)
  • 1942 Selbstportrait: Zwischen Uhr und Bett (Munch-museet, Oslo)

Zitate

" Für einen Künstler ist es vor allem gefährlich, gelobt zu werden. "



Commons: Edvard Munch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Rothenberg A.: Bipolar illness, creativity, and treatment. Psychiatric Quarterly, 2001. (Hinweis auf Bipolare Störung Edvard Munchs)