Schuluniform

vorgeschriebene, einheitliche Kleidung für Schüler
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2006 um 17:48 Uhr durch Nockel12 (Diskussion | Beiträge) (rev.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Schuluniform (auch Schul(be-)kleidung) ist eine vorgeschriebene, einheitliche Kleidung für alle Schüler eines Staates oder einer Schule.

auch in Mexiko sind Schuluniformen Pflicht. Hier Schülerinnen eines Gymnasiums (Preparatoria) in Caracuaro, Mexiko
Datei:Koll tanjaklein.jpg
Basler Schulkleidung

Verbreitung

So trugen beispielsweise in Frankreich die Schüler früher schwarze Kittel. In manchen Staaten ist das Tragen einer Schuluniform auch heutzutage Pflicht.

Das größte Land in Europa, in dem Schuluniformen getragen werden, ist Großbritannien. In vielen seiner ehemaligen Kolonien wie etwa Indien, Australien, Singapur, Hong Kong, Neuseeland, Zypern oder Südafrika wurden sie auch nach der Unabhängigkeit nicht abgeschafft. Schuluniformen gibt es ebenfalls in Japan, Vietnam und Korea. Auch in Südamerika werden Schuluniformen von den meisten Schülern getragen. Russland schaffte die Uniformen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ab.

In den USA und Kanada gibt es keine Uniformen in staatlichen Schulen, aber in vielen privaten Schulen. An vielen staatlichen Schulen in den USA gilt jedoch seit dem Ende der 1990er Jahre ein teilweise stark umstrittener „Dress-Code“. Danach dürfen keine Kleidungsstücke mit Aufschriften, oft nur in bestimmten Farben, keine Turnschuhe usw. getragen werden. Als Ergänzung gibt es strikte Regeln zu Haartracht und Schmuck in der Schule.

In Deutschland wird das Thema immer wieder diskutiert und getestet. Einige wenige staatliche Schulen haben einheitliche Schulkleidung eingeführt. Seit 2000 die Haupt- und Realschule in Hamburg-Sinstorf, seit Frühjahr 2005 die Haupt- und Realschule Friesenheim (Baden) [1] und seit September 2005 die staatliche Realschule Haag in Haag in Oberbayern[2]. Seit dem 18. Mai 2006 ist an der Staatlichen Regelschule Worbis die Schuloberbekleidung in einigen Klassen Pflicht. Schulkleidung ist nicht Schuluniform, denn die Schüler dürfen ihre Kleidung mitbestimmen und aus einer Kollektion aussuchen, was sie tragen wollen.

Berühmt für das Tragen einer Schuluniform auf der Bühne wurde der australische AC/DC-Musiker Angus Young.

Ein neue Generation von Uniformierungen ist in Basel (Schweiz) an der Sekundarstufe (WBS Leonhard) anzutreffen. Diese Uniformen entsprechen formell dem Gedanken der Uniformierung, doch sind optisch sehr stark an die Bedürfnisse von jungen Menschen angepasst. Bei der Kreation von Tanja Klein waren die beiden Versuchsklassen stark einbezogen und das Projekt wird auf Anstoss von der Budgetberatungsstelle angegangen.

Argumente

Pro Schuluniform

Der Hauptgrund für eine Schuluniform, ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Schüler untereinander. Weiterhin wird erwähnt dass das Bestreben, die Mitschüler durch teure (Marken)"Klamotten" zu übertrumpfen, unterbunden werden könne. Befürworter der Schuluniform argumentieren weiter, Uniformen förderten den Ausdruck charakterlicher Individualität, die sich eben nicht auf äußerliche Repräsentationsformen wie teure Markenkleidung beschränke, wie durch das ständige „Wettrüsten“ jedoch suggeriert werde. Auch die finanzielle Situation der einzelnen Schüler wäre nicht gleich ablesbar und falle damit als gruppenkommunikative Dimension unter den Tisch (Stichwort „Hackordnung“).

Contra Schuluniform

Dagegen wird angeführt, dass eine Schuluniformpflicht einen Eingriff in die Selbstbestimmungsrechte der Kinder und ihrer Eltern darstellt. Weiterhin zu nennen sind Schwierigkeiten mit individuellem Geschmack - beispielsweise bevorzugen auch Erwachsene einen anderen Stil als Kinder oder Jugendliche. Dies habe zur Folge, dass die betroffenen Schüler meist Angst haben, noch in die Schule zu kommen, da sie am meisten Angst vor den Schülern haben, die das Mobbing ausüben. Oder aber das Ausweichen auf Statussymbole wie tragbare Spielcomputer. Auch wird der Konkurrenzkampf im Bereich Kleidung durch Schuluniformen nicht endgültig ausgelöscht. Denn die Schüler versuchten sich immer wieder von den Andern abzugrenzen, z.B mit einem auffälligem Haarschnitt. Man dürfe auch nicht übersehen, dass auch außerhalb der Schule eine Mehrklassengesellschaft gefördert - etwa wenn sich Kinder von verschiedenen Schulen uniformiert in öffentlichen Verkehrsmitteln begegnen. Allerdings blieben diese Begegnungen nicht immer bei einem freundlichem "Hallo".

Allgemeines

Abhängig von der jeweiligen Ausführung können die meist unterschiedlichen Uniformen für Jungen und Mädchen bestimmte Geschlechterrollen bereits im frühen Alter festlegen. Grundsätzlich kann dieses Argument je nach persönlicher Einstellung und individuellem Wertegefüge als Pro- oder als Contraargument angesehen werden.

Siehe auch

Literatur

Commons: Schuluniformen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Schulkleidung an der Haupt- und Realschule Friesenheim
  2. Schulbekleidung an der RS Haag