Wappen | Karte |
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Lage der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Region: | Rhein-Neckar |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 117,10 km² |
Einwohner: | 53.695 (31. Oktober 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 459 Einwohner je km² |
Höhe: | 136 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 67433, 67434, 67435 |
Vorwahl: | 06321, 06327 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | NW |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 16 000 |
Stadtgliederung: | Kernstadt + 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 67433 Neustadt/Weinstr. |
Website: | www.neustadt-weinstrasse.de |
Oberbürgermeister: | Hans Georg Löffler (CDU) |
Neustadt an der Weinstraße ist eine kreisfreie Stadt und liegt an der mittleren Haardt in Rheinland-Pfalz.
Geografie
Lage
Die Kernstadt von Neustadt liegt zwischen dem Haardtgebirge, dem östlichen Rand des Pfälzer Waldes, und dem Westrand der Oberrheinischen Tiefebene inmitten der Haardt, des um 10 km breiten und 85 km langen größten Weinbaugebietes der Pfalz. Die Stadt wird von West nach Ost vom Speyerbach durchflossen sowie vom Rehbach, der sich innerhalb der Stadt am Winzinger Wassergescheid nach links vom Speyerbach trennt, um - nach Durchquerung der Ebene - einige Kilometer weiter nördlich als dieser in den Rhein zu münden.
Ausdehnung des Stadtgebiets und Höhenlage
Die West-Ost-Ausdehnung des Stadtgebiets mitsamt den eingemeindeten Ortsteilen beträgt 22,5 km, die Nord-Süd-Ausdehnung 9,5 km. Der höchste Punkt liegt bei 619 m ü. NN am Hohe-Loog-Haus und der tiefste bei 108 m ü. NN in Geinsheim.
Nachbargemeinden
(im Uhrzeigersinn)
Klima
Geschichte
Überblick
774 | Erste urkundliche Erwähnung der Dörfer Winzingen, Lachen und Speyerdorf | |
um 1200 | Bau der Wolfsburg durch Pfalzgraf Ludwig I. | |
13. Jh. | Gründung der „Neuen Stadt“ durch die Pfalzgrafen Ludwig I. und seinen Sohn Otto II. unterhalb ihrer Burg Winzingen | |
1254 | Mitglied des Großen Rheinischen Städtebunds | |
1275 | Verleihung der Stadtrechte | |
1797 - 1815 | Neustadt französisch (Département Mont Tonnerre) | |
1816 - 1945 | Neustadt bayerisch (Rheinkreis, später Rheinpfalz) | |
1832 | Hambacher Fest: Demonstration von 30.000 Menschen auf dem Hambacher Schloss für Demokratie und staatliche Einheit | |
1847 | Eröffnung der Bahnstrecke Ludwigshafen am Rhein - Neustadt | |
1892 | Eingemeindung des Dorfes Winzingen | |
1969/1974 | Eingemeindung von neun umliegenden Winzerdörfern |
Entwicklung des Namens
Die Stadt Neustadt war in ihrer Geschichte unter verschiedenen Namen, die sämtlich „Neue Stadt“ bedeuten, und Beinamen bekannt:
1253 | Nova Civitas | |
1339 | Nuwenstadt | |
1414 | Neunstat an der Hart | |
1452 | Nuwenstadt ann der Hart | |
1716 | Neustatt ahn der Haardt | |
19. Jh. | Neustadt an der Haardt | |
1935/1937-1945 | Neustadt an der Weinstraße | |
1945-1950 | Neustadt an der Haardt | |
seit 1950 | Neustadt an der Weinstraße |
Frühe Geschichte
Die Gegend von Neustadt war sicherlich zur Zeit der Römer besiedelt. Funde weisen auch darauf hin, dass vor den Römern Kelten auf dem Gebiet der heutigen Stadt lebten. Von ihnen gibt es Ringwälle, Tongefäße, Münzen und Waffen, die auf die Zeit um 150 v. Chr. datiert werden. Vermutlich um das Jahr 20 n. Chr. nahmen die Römer die Gegend in Besitz. Um 400 erfolgte die Landnahme durch die Alemannen, gegen 500 wurden diese durch die gleichfalls germanischen Franken abgelöst.
Über die Jahrhunderte nach dem Ende der Römerherrschaft gibt es keine genauen Erkenntnisse. So viel ist aber gewiss, dass es vor der eigentlichen „Neustadt“ schon Dörfer gab: Winzingen, das 1892 nach Neustadt eingemeindet wurde, wurde schon 774 urkundlich erwähnt. Auch Mußbach, Lachen-Speyerdorf, Geinsheim, Duttweiler und Hambach sind erheblich älter als die Stadt Neustadt.
Verleihung des Stadtprivilegs
Am 6. April 1275 erhielt Neustadt durch Rudolf von Habsburg die Stadtrechte:
- »Wir, Rudolf von Gottes Gnaden Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, entbieten all des Römischen Reiches Getreuen, die diesen Brief ansehen, Unsere Huld und alles Gute.
- Dieweil Wir Uns als zu diesem Behufe vom höchsten Richter dem König der Könige berufen und auf dem Gipfel der Königlichen Würde gestellt betrachten, daß Wir alles, was nur immer dem Nutzen des gemeinen Wohls und dem aller des Reichs Getreuen dient, wo es auch immer sei, freigebig fördern und mit Eifer und Wirksamkeit vollführen sollen, so haben Wir in Anbetracht dessen Uns allerhöchst bewogen gefunden, die Bitten Unserer lieben Getreuen, der Bürger von Neustadt, Untertanen Unseres geliebten Sohnes Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein, Herzogen in Bayern, die sie um ihr Recht und ihre Freiheit Uns demütig unterbreitet haben, gnädiglich aufzunehmen; dergestalt, daß Wir die vorbesagte Stadt aus Allerhöchster Königlicher Machtvollkommenheit laut des gegenwärtigen Briefs gefreiet haben, indem Wir den Bürgern der selbigen Stadt alle Rechte und Freiheiten, deren die Stadt Speyer sich erfreuet, frei einräumen...«
Stadtviertel im Mittelalter
Im Spätmittelalter war Neustadt in vier Stadtviertel eingeteilt, deren Namen über Stand und Berufe der maßgeblichen Bewohner Auskunft geben:
- Lauerviertel – Dicht am Speyerbach arbeiteten die Gerber.
- Kesselringviertel – Das Viertel ist nach einer einflussreichen Familie des 14. Jahrhunderts benannt.
- Frauenviertel – Hier lagen kirchliche Besitztümer, die unter dem Patrozinium der Gottesmutter standen.
- Judenviertel – In diesem Viertel lebte die jüdische Gemeinde.
Ende des 15. Jahrhunderts kamen außerhalb der Befestigungsanlagen weitere Viertel dazu:
- Stadtgasserviertel
- Kirschgartenviertel
- »Ägyptenvorstadt«
Reformation
- Calvinisten und Lutheraner
Während der Reformation regierte in der Pfalz bis 1544 der um Ausgleich bemühte Calvinist Ludwig V., der Friedfertige. Sein Religionsedikt vom Jahr 1538 erlaubte den Lutheranern die Predigt und die Kelchkommunion. Ebenso ausgleichend regierte sein Bruder und Nachfolger Friedrich II., der Weise. Erst ihre Nachfolger wurden strenge Lutheraner. Als Friedrich III. im Jahr 1576 starb, verfügte er in einer Testamentsklausel, dass nicht sein lutherischer Sohn Ludwig VI. die Ämter Kaiserslautern und Neustadt erben sollte, sondern dessen calvinistischer Bruder Johann Casimir.
- Universität unter Johann Casimir
Pfalzgraf Johann Casimir gründete im Jahr 1578 die Neustadter Hochschule, das nach ihm benannte Casimirianum, weil sein lutherischer Bruder Ludwig in Heidelberg die Universität von Calvinisten säuberte; Johann Casimir engagierte sich als Anwalt des reformierten Glaubens und bot den vertriebenen Professoren und Studenten Asyl. Als er im Jahr 1583 nach Heidelberg übersiedelte, um dort nach dem Tod des Bruders die Regentschaft für dessen noch unmündigen Sohn zu übernehmen, war Neustadts kurze Zeit als Universitätssitz wieder beendet.
Dreißigjähriger Krieg
Die Auseinandersetzungen um den rechten Glauben wurden im folgenden Jahrhundert nicht mehr mit Argumenten ausgetragen, sondern mit Waffen, und die Pfalz wurde von einem Feldzug nach dem anderen heimgesucht. Sechsmal wurde Neustadt im Dreißigjährigen Krieg erobert:
- 1622 von den Spaniern
- 1631 von den Schweden
- 1635 von den kaiserlichen Truppen
- 1638 durch Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar
- 1639 von den Franzosen unter Feldmarschall Herzog de Longueville
- 1644 wieder von den Franzosen
Bei jedem Wechsel der Besatzer wechselten auch die Konfessionen.
Dafür gab es - im Gegensatz zu anderen pfälzischen Städten - kaum Beschädigungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689 - 1697).
18. Jahrhundert
1744 waren von den 2.496 Einwohnern der Stadt 1.676 Reformierte, 620 Katholiken und 200 Lutheraner. Juden wurden in dieser Statistik nicht aufgeführt.
Im 18. Jahrhundert verlor die Stadt ihr mittelalterliches Aussehen, da die kriegstechnisch überflüssigen Stadtmauern abgerissen wurden. Nachdem im Jahre 1722 die Staatsstraße nach Mannheim gebaut worden war (heute B 38), wurde 1723 die nördliche Stadtmauer durchbrochen.
Französische Revolution
Nach dem Übergreifen der Französischen Revolution auf die linksrheinische Kurpfalz war Neustadt als Kantonshauptstadt im Département Donnersberg nur ein unbedeutendes Verwaltungszentrum. Napoleon passierte die Stadt auf dem Rückweg von Erfurt nach Paris und wurde von den Offiziellen feierlich empfangen. Als fünf Jahre später Teile der bei Leipzig geschlagenen Armee des Kaisers durch die Stadt zogen, war die Stimmung allerdings ins Gegenteil verkehrt.
Stadtgliederung
(Kernstadt rot hervorgehoben)
Die außerhalb der Kernstadt (30.166 Einwohner) gelegenen neun Ortsteile waren bis zur Eingemeindung eigenständige Dörfer. Seither ist der Bürgermeister durch einen Ortsvorsteher ersetzt, die Befugnisse des früheren Gemeinderats sind hauptsächlich auf den Stadtrat, in geringerem Maße auch auf den neuen Ortsbeirat übergegangen. Dieser Status gilt allerdings nicht für Stadtviertel wie Winzingen (s. u.).
- Diedesfeld
Diedesfeld (2.005 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es liegt 4 km südlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.
- Duttweiler
Das einstige Dorf Duttweiler (986 Einwohner) liegt 7 km südöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1974 eingemeindet.
- Geinsheim
Das einstige Dorf Geinsheim (1.970 Einwohner) ist am weitesten vom Stadtkern entfernt. Es liegt 10 km südöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.
- Gimmeldingen
Gimmeldingen (2.636 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es liegt 3 km nördlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Bekannt ist der Ort durch die Weinlage Meerspinne sowie das Mandelblütenfest.
- Haardt
Haardt (2.807 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es liegt 1 km nordwestlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.
- Hambach
Hambach (5.503 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es schließt sich direkt südwestlich an die Kernstadt an und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Bekannt ist der Ort durch das Hambacher Schloss und das Hambacher Fest, das dort 1832 stattfand.
- Königsbach
Königsbach (1.280 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es liegt 5 km nördlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.
- Lachen-Speyerdorf
Die einstigen Bauern- und Winzerdörfer Lachen und Speyerdorf (5.183 Einwohner) wurden 774 erstmals urkundlich erwähnt. Sie liegen 5 km südöstlich der Kernstadt und wurden, früher bereits zu einer Doppelgemeinde zusammengelegt, im Jahr 1969 eingemeindet.
- Mußbach
Mußbach (4.197 Einwohner) war einst ein Winzerdorf. Es liegt 3 km nordöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Das mittelalterliche Hofgut Herrenhof wurde ab den 1980er Jahren zu einem Kulturzentrum ausgebaut. Von der bekanntesten Weinlage Eselshaut rührt der Esel als Mußbacher Maskottchen her.
- Winzingen
Winzingen ist viel älter als die im frühen 13. Jahrhundert gegründete „Neue Stadt“. Es war ein Winzerdorf, das am Speyerbach unterhalb, also östlich der Neugründung lag. Im Jahre 1892 wurde es in das damalige Neustadt an der Haardt eingemeindet. Mittlerweile ist die Stadt weiter nach Osten über Winzingen hinaus gewachsen. Dieses gilt nur noch als Stadtviertel der Kernstadt, zählt also rechtlich nicht mehr als eingemeindeter Ortsteil. Die Winzinger Kerwe ist das zweitgrößte Neustadter Volksfest.
Politik
Wappen
Das Wappen zeigt auf schwarzem Grund einen rechtsgewendeten goldenen Löwen, der rot bewehrt und bezungt ist und eine rote Krone trägt, an der sich drei rote Kreuze befinden. Es handelt sich um den Löwen der Kurpfalz, zu deren Regierungssitzen Neustadt bzw. die Burg Winzingen zählte.
Stadtrat
Ergebnis der Stadtratswahlen vom 13. Juni 2004:
- CDU 47,1% (-2,9) - 21 Sitze (-2)
- SPD 22,3% (-9,2) - 10 Sitze (-4)
- FWG 15,8% (+6,7) - 7 Sitze (+3)
- GRÜ 9,3 (+3,6) - 4 Sitze (+2)
- FDP 5,5% (+2,3) - 2 Sitze (+1)
Staatliche Einrichtungen
Neustadt an der Weinstraße ist Sitz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd). Sie wurde im Jahre 2000 gegründet und löste die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz ab. Im Gegensatz zu dieser besitzt die SGD Süd als mittlere Verwaltungsbehörde nicht mehr regionale, sondern funktionelle Zuständigkeiten, die sich teilweise auf das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz erstrecken.
In Neustadt hat das für ganz Rheinland-Pfalz zuständige Finanzgericht seinen Sitz. Im Gerichtskomplex befinden sich auch das Verwaltungs- und das Amtsgericht. Daneben sind zahlreiche weitere Behörden in Neustadt an der Weinstraße ansässig, so beispielsweise die Oberfinanzdirektion. Von der Innenstadt an den Ostrand des Ortsteils Mußbach zog 1974 das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) um, das bis 2004 unter den Namen "Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau" und dann "Agrarinformation Rheinland-Pfalz" bekannt war.
Vorreiterrolle bei Verwaltungsreform
Neustadt an der Weinstraße war bis 2004 die einzige kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, die seit 1993 in Folge ihren Haushalt ausgleichen und gleichzeitig den kommunalen Schuldenberg zwischen 1989 und 1999 um über 1/3 (etwa 37 Millionen Euro) reduzieren konnte.
Dabei hatte die Verschuldung der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße bereits Mitte der 1980er Jahre ihren Höhepunkt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 2.297 Euro (zu damaligen Preisen) bei einer Einwohnerzahl von etwa 50.000 erreicht. Mitte 1999 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei etwa 1.173 Euro.
Neustadt an der Weinstraße erhielt für diese Leistung 1997 den "Verwaltungsmanagement Award 97" für intelligente Sparkonzepte vom "Institute for International Research" und der Zeitschrift "Die innovative Verwaltung".
Wirtschaft
Weinbau und Tourismus zählen zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. Neustadt an der Weinstraße ist mit 2.012 Hektar bestockter Rebfläche nach Landau in der Pfalz (2.039 Hektar) die größte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Der Tourismus profitiert von der Lage der Stadt am Rand des Haardtgebirges. In Neustadt beginnen viele Wanderwege in den Pfälzer Wald. Radfreunde haben die Wahl, ob sie gemütliche Fahrten durch die oberrheinische Tiefebene oder bergige Touren mit vielen Höhenmetern unternehmen wollen.
Ortsansässige Unternehmen
- Zentrale der HORNBACH Gruppe
- Zentrale der SIGMA Elektro GmbH
- Keke Rosberg
- Großniederlassung der Deutsche Telekom AG
Verkehr
Straßenverkehr
Dank der Nähe der 1990 fertiggestellten A 65 besitzt Neustadt eine sehr gute Verkehrsanbindung. In ca. 20 Minuten erreicht man Ludwigshafen am Rhein und Mannheim, Karlsruhe in 30 und Stuttgart in 80 Minuten. Zum Frankfurter Flughafen benötigt man ca. 70 Minuten, den Flughafen Hahn erreicht man in 80 Minuten.
Bahnverkehr
Der Neustadter Hauptbahnhof ist der größte Bahnknotenpunkt im Süden von Rheinland-Pfalz. Er liegt in der Mitte der Strecke Kaiserslautern-Mannheim und besitzt Startpunkte Richtung Landau/Karlsruhe und Bad Dürkheim/Grünstadt. Seit 1996 halten in Neustadt Hbf zweimal täglich ICE-Züge auf dem Weg von Frankfurt am Main und Mannheim über Kaiserslautern nach Saarbrücken, ebenso die drei EuroCity-Verbindungen von Frankfurt nach Paris. Im Bereich des Bahnhofs befindet sich das Eisenbahnmuseum Neustadt / Weinstraße.
Durch die Einführung der S-Bahn RheinNeckar (2002) wurde die Einbindung Neustadts ins deutsche Eisenbahnnetz und den Rheinland-Pfalz-Takt weiter verbessert.
In einem gemeinsamen Halbstundentakt fahren die Linien S 1/2 ab Hauptbahnhof und Neustadt-Böbig nach Kaiserslautern und in Richtung Mannheim. In Schifferstadt besteht Anschluss an die Linien S 3/4 nach Speyer.
Städtepartnerschaften
Neustadt an der Weinstraße unterhält folgende Städtepartnerschaften:
- Mâcon, Frankreich
- Lincoln, Großbritannien
- Musange, Ruanda
- Wernigerode, Sachsen-Anhalt
- Quanzhou, Volksrepublik China
- Mersin-Yenisehir, Türkei
- Manchester (New Hampshire), USA
Außerdem ist Neustadt Mitglied der internationalen "Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa" mit 34 Mitgliedern aus fünf Staaten (Stand: 2005).
Neustadt war Pate des U-Boots U 26 der Bundesmarine.
Seit 1978 bzw. 2000 ist Neustadt Pate eines Lufthansa-Airbus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
- Freilichtbühne im Park der Villa Böhm
- Saalbau, Theater & Konzerthaus
- Herrenhof Mußbach, Gebäude- und Hofensemble
- reblaus Kleinkunstbühne im Theater Katakombe
Bauwerke
- Hambacher Schloss
- Ruine der Wolfsburg
- Burg Winzingen mit Haardter Schloss
- Stiftskirche (durch eine Mauer zwischen Schiff und Chorraum in einen protestantischen und einen katholischen Teil getrennt)
- Ehemalige Universität Casimirianum
- Historische Altstadt
- Elwedritsche-Brunnen in der Altstadt
- siehe auch: Wandmalereien des Künstlers Werner Holz in Neustadt
Museen
Vereine
Das Vereinsverzeichnis ist auf der Neustadter Website (s. u.) einsehbar.
Feste
In Neustadt wird im Rahmen des Deutschen Weinlesefestes seit 1949 die Deutsche Weinkönigin gewählt und gekrönt. Höhepunkt des Festes, das traditionell Anfang Oktober stattfindet, ist der größte Winzerfestzug Deutschlands.
Weinfeste gibt es in Neustadt an der Weinstraße von der Mandelblüte im April bis in den Oktober an fast jedem Wochenende. Besonders bekannt sind das Andergasser Fest in Hambach, das Mandelblütenfest in Gimmeldingen und natürlich das bereits erwähnte Deutsche Weinlesefest mit den Haiselscher am Bahnhof. Eine Übersicht über die zahlreichen Weinfeste in Neustadt und seinen Weindörfern gibt es auf der Website des Fremdenverkehrsamtes (s. u.).
Ende August findet (u. a. auch in Neustadt) der Erlebnistag Deutsche Weinstraße statt, bei dem die gesamte Deutsche Weinstraße für den Verkehr gesperrt ist; nur Fahrradfahrer und Fußgänger dürfen auf ihr unterwegs sein. Überall finden dann Feste und Ausstellungen statt, und die gesamte Pfalz feiert.
Bildung
An allgemeinbildenden Schulen besitzt Neustadt vier Hauptschulen, nämlich die Hauptschule Ost im Schulzentrum Böbig und die Schöntalschule in der Kernstadt, die Dr.-Albert-Finck-Schule in Neustadt-Hambach und die August-Becker-Schule in Neustadt-Lachen-Speyerdorf. Weiterführende Schulen sind die Georg-von-Neumayer-Realschule sowie vier Gymnasien, das Käthe-Kollwitz-Gymnasium, das Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, das Leibniz-Gymnasium und das Berufliche Gymnasium der Berufsbildenden Schule Neustadt.
Mit der Internationalen Schule Neustadt gibt es in Neustadt auch eine Privatschule.
In der Berufsbildung verfügt die Stadt über eine Berufsbildende Schule.
Der Bereich der Erwachsenenbildung wird durch die Volkshochschule abgedeckt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Philipp Abresch, namhafter Teilnehmer des Hambacher Festes von 1832
- Mario Basler, Fußballnationalspieler
- Gregor Braun, Rad-Olympiasieger
- Walter Bruch, Erfinder des PAL-Farbfernsehsystems
- Edgar Dacqué, Paläontologe
- Klaus Dill, Maler
- Otto Dill, Maler
- Malu Dreyer, rheinland-pfälzische Ministerin
- Hans Geiger, Erfinder des Geigerzählers
- Emil Helfferich, international tätiger Kaufmann
- Dr. Karl Helfferich, Bankier und Politiker
- Bernhard Hoëcker, Comedian
- Judith Kauffmann, Journalistin und TV-Moderatorin
- Albert H. Keil, Pfälzer Mundartpreisträger
- Holger Kratz, Kunstmaler
- Moritz Oeler, Wasserball-Nationalspieler (WF Spandau 04)
- Udo Röbel, Journalist (Kießling-Affäre, Gladbecker Geiseldrama)
- Mario Scheuermann, Weinautor
- Rudi Scheuermann, Bildhauer
- Sin With Sebastian, Sänger
- Wilhelm Simpfendörfer, baden-württembergischer Kultusminister
- Fritz Wiedemann, Maler und Bildhauer
Ehrenbürger
- Josef Bürckel, Gauleiter (1947 aberkannt)
- Alban Haas, Theologe und Heimatforscher
- Friedrich Hetzel, Bankier und Mäzen
- Georg von Neumayer, Polarforscher
Sonstige mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten
- Christel Abresch, Malerin, lebt seit 1961 in Neustadt
- Ulf Hoelscher, Geiger und Dozent, machte in Neustadt Abitur
- Erika Köth, Sopranistin, lebte in Neustadt
- Christiane Maether, Malerin, lebt seit 1977 in Hambach
- Gernot Rumpf, Bildhauer und Dozent, machte in Neustadt Abitur und lebt dort
- Feri Varga, ungarischer Maler, lebte und arbeitete von 1961 bis zu seinem Tod 1989 in Neustadt
Quellen
- ↑ Geoklima 2.1
Weblinks
- Stadt Neustadt an der Weinstraße (Startseite mit WebCams)
- Die aktuelle Jugendszene der Stadt
- Fremdenverkehrsamt
- Fotogalerie
- Otto-Dill-Museum
- Stadtmuseum Villa Böhm
- Dokumentation der Haushaltssanierung und Verwaltungsreform in Neustadt an der Weinstraße 1989 - 1999