Germanen

sprachlich bestimmte historische Gruppe von Völkern in Mittel- und Nordeuropa
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Als Germanen werden eine Anzahl von Völkern bezeichnet, die um die Zeitenwende in Nord- und Mitteleuropa lebten. Woher der Name kommt ist unbekannt, er wurde aber durch die Römer publik gemacht. Die germanischen Völker selbst bezeichneten sich nicht als Germanen und hatten auch kein Zusammengehörigkeitsgefühl.

Ursprünge

Die Germanen entstanden etwa um 1000 v. Chr. in Dänemark aus bronzezeitlichen Volksgruppen, die ihre Wurzeln in den Ackerbau betreibenden Trägern der Megalithkultur und den indogermanischen Reitervölkern aus dem Osten hatten.

Um 500 v. Chr. bildete sich aus einem indogermanischen Ur-Dialekt durch die germanische Lautverschiebung die germanische Ursprache, aus der später die germanischen Sprachen, wie deutsch, englisch, norwegisch, etc. entstanden.

Geschichte

Älteste historische Berichte über die Germanen stammen von Begegnungen mit dem Römischen Reich. Der Zug der Kimbern, Teutonen und Ambronen besiegte im Jahre 113 v. Chr. in der Nähe von Noreia ein römisches Heer, als dieses den vorbeiziehenden Tross in eine Falle locken wollten. Offenbar bewahrte nur ein einsetzendes Gewitter, das die Gemanen offenbar fürchteten, die Truppen der Römer vor völliger Vernichtung.


Die weiteren, vom römischen Geschichtsschreiber Plutarch im Leben des Marius aufgezeichneten weiteren Siege der Germanen bis zur Vernichtung des Trosses, sind im Artikel über die Kimbern zusammengefasst. Auch Tacitus erwähnt diese im 640. Jahr nach der Gründung Roms geschehenen Ereignisse in seiner aus dem Jahr 98 n. Chr. stammenden Germania (Tacitus: De origine et situ Germanorum: [Tac. Germ. 37]). Hier findet sich auch die einzige detaillierte Beschreibung des Germaniens jener Zeit, wo die einzelnen Stämme und Völker zwischen Rhein und Weichsel sowie Donau und Nord- bzw. Ostsee, aufgeführt sind.

Im 1. vorchristlichen Jahrhundert macht die römische Eroberung Galliens durch Cäsar die Germanen zu direkten Nachbarn des Römischen Reiches. Dieser Kontakt führte in der darauffolgenden Zeit zu ständigen Konflikten. Eine unsichere Situation am Rhein versuchten die Römer im Jahre 12 v. Chr. durch die teilweise Eroberung Germaniens (des Landes zwischen Rhein und Elbe) zu bereinigen. Der Eroberungsversuch scheiterte im Jahre 9 n. Chr. mit dem Verlust dreier Legionen in der Varusschlacht (auch "Schlacht im Teutoburger Wald" genannt). Germanien blieb danach bis zur Völkerwanderung von der römischen Kultur wenig beeinflusst.

Versuche, die Germanenstämme, die zu dieser Zeit in Norddeutschland und Südskandinavien lebten, zu klassifizieren, führten zu Einteilungen in Nord-, West- und Ostgermanen oder auch Elb-, Wesergermanen.

Nord-Germanen:

Zu den Nord-Germanen zählen die skandinavischen Stämme. Aus ihnen gingen später die Dänen, die Schweden, die Norweger und die Isländer hervor.

West-Germanen:

Zu den West-Germanen zählen die:

Ost-Germanen:

Zu den Ost-Germanen südlich der Ostsee zählen ursprünglich die Goten, Wandalen, Burgunden, Rugier, Gepiden und andere. Von der Ostsee wurden viele weiter westlich und südlich gedrängt.

Reichsgründungen

In der Zeit der Völkerwanderung gründeten unterschiedliche Germanenstämme Reiche in Frankreich, Italien und Spanien, und wanderten auch nach Britannien. Auf dem europäischen Festland ging aus diesen Reichen später das Frankenreich hervor. Hieraus entstand dann das Heilige Römische Reich, dessen ostwärtige Expansion die Westbewegung der Völkerwanderungszeit umkehrte, und den Grundstein für das entstehende Deutsche Reich legen sollte.

(TODO: tatsächliche Zeit erster Dokumentation von Germanen durch Römer prüfen)

siehe auch:


weiterführende Links:

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg