Naturtonreihe

Tonreihe in der höhere Töne ein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz des Grundtons sind
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2006 um 17:46 Uhr durch Berndt Meyer (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Begriff bezeichnet bei einem Blechblasinstrument die Tonfolge, die beim Blasen erklingt, wenn (ohne Veränderung der Instrumentenrohrlänge durch Teleskopzug oder Ventil) die Lippenspannung gleichmäßig erhöht bzw. verringert wird.

Der Obertongehalt und somit der Klangcharakter verschiedener Blechblasinstrumente mit gleicher Grundstimmung wird vorrangig beeinflusst durch die Kontur des Mundstücks, der Mensur und dem Öffnungswinkel des Schallstücks - weiteres dazu hier. Dadurch klingt zum Beispiel die Trompete anders als das Flügelhorn.

Naturtonreihe

 
Die spielbare Tonreihe einer Naturtrompete in C (ca.240 cm lang): Die Zahlen in der oberen Zeile sind die Nummerierung der Naturtöne. Die Zahlen in der unteren Reihe geben die theoretische Abweichung des jeweiligen Naturtones von der „gleichstufig temperierten Stimmung“ in Cent an. Zum Anhören (MIDI)

Frequenzbeziehungen

Der Frequenzabstand der im Hohlleiter (Resonator) erzeugbaren stehenden Welle ist jeweils ein ganzzahlig steigendes Vielfaches des Grundtons, der somit gleichzeitig der 1.Naturtons ist.

Das musikalische Intervall einer Oktave entspricht einer Verdopplung der Frequenz. Somit liegen folgende Harmonische jeweils im Oktav-Abstand zueinander: 1., 2., 4., 8., 16., usw. bezw: 3., 6., 12., usw.

Beispiel: Grundton von 65 Hz (ca. entsprechend dem nebenstehenden Notenbeispiel)

Frequenz
65 Hz Grundton, 1. Naturton
130 Hz 2. Naturton
195 Hz 3. Naturton
260 Hz 4. Naturton
325 Hz 5. Naturton
390 Hz 6. Naturton
455 Hz 7. Naturton
520 Hz 8. Naturton
585 Hz 9. Naturton
650 Hz 10. Naturton
715 Hz 11. Naturton
780 Hz 12. Naturton
845 Hz 13. Naturton
910 Hz 14. Naturton
975 Hz 15. Naturton
1040 Hz 16. Naturton
usw.

Die Frequenzverhältnisse der Teiltöne lassen sich in musikalischen Intervallen ausdrücken:

1 Prime
2 Oktave darüber (2. Oktavraum beginnt)
3 Quinte darüber
4 Quarte darüber (3. Oktavraum beginnt)
5 Große Terz darüber
6 Kleine Terz darüber
7 Kleine Terz darüber
8 Große Sekunde darüber

Musizierpraxis

Die in obenstehendem Notenbeispiel angegebenen Tonhöhendifferenzen bezogen auf die Gleichstufige Stimmung haben in der Musizierpraxis der Blechblasinstrumente

  • mit Ventilen nur relativ geringe Bedeutung, da durch die Verwendung der Ventile und anderer mechanischer Vorrichtungen wie Intonationsdrücker oder -trigger eine Korrektur möglich ist.
  • ohne Ventile, wie Naturhorn, Naturtrompete bezw. Barocktrompete zum Teil entscheidende Bedeutung, jedoch ist oft durch verschiedene Anblastechniken auch eine Korrektur möglich.

Siehe auch

Quellen

Dieser Artikel verwendet viele Teile aus dem Lemma Obertöne.