Preuschen (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht
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Preuschen ist der Name eines hessischen Adelsgeschlechts, dessen Ursprung in Wallernhausen bei Nidda liegt. Die Familie brachte bedeutende Juristen, Politiker und Beamte hervor.

Stammwappen derer von Preuschen
Stammwappen derer von Preuschen

Geschichte

Das alteingesessene hessische Bauerngeschlecht Pruße (Prus) erscheint in Wallernhausen erstmals 1466 mit Henz Pruße und urkundlich 1511 mit seinem vermutlichen Enkel Johannes Prus.[1] Die sichere Stammreihe der Familie beginnt mit dessen vermutlichen Sohn Peter Preusch (Preuß oder Breusch), der von 1537 bis 1583 urkundlich nachgewiesen ist.[2]

Der Reichsadelsstand aus Wien ging am 8. März 1782 mit Wappenbestätigung an die Brüder Ernst, fürstlich nassau-oranienscher Geheimrat und Regierungspräsident in Dillenburg, vormals außerordentlicher Professor der Rechte an der Universität Gießen, Markgräflich badischer Wirklicher Geheimrat in Karlsruhe und Reichskammergerichts-Assessor in Wetzlar und Ludwig Preuschen, Kaiserlicher Rat an der Reichsburg Friedberg in der Wetterau. Der unbeschränkte Reichsfreiherrenstand mit „von und zu Liebenstein“ (für die männlichen Familienmitglieder) und „Wohlgeboren“ sowie Wappenvereinigung mit dem der ausgestorbenen von Liebenstein Wien am 28. Juli 1791. Die Aufnahme in die Rheinische Reichsitterschaft des Kantons Mittelrhein erfolgte am 17. Oktober 1792 (alles für denselben). Die Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse bekam sein Enkel Ernst Freiherr von Preuschen von und zu Liebenstein, Mitherr auf Dürrenried und Wasmuthhausen in Unterfranken, Herzoglich nassauischer Ober-Appellations-Gerichtspräsident am 17. August 1832 in Wiesbaden.

Die ältere Linie der Familie bekam am 11. Juli 1783 die Nassau-saarbrückische Belehnung mit der Burg Liebenstein und dem Dorf Osterspai am Rhein (für den vorgenannten Ernst von Preuschen). Die jüngere Linie erhielt die Großherzoglich-hessische Genehmigung zur Führung des Freiherrentitels durch A.K.O. vom 20. August 1864 für des 1856 gestorbenen Großherzoglich-hessischen Hofgerichts-Präsidenten Karl von Preuschen Deszedenz.

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Silber drei geschrägte schwarze Passionskreuze, das linke unten widergekreuzt. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken das Schildbild zwischen einem offenen silbernen Flug.
  • Wappen (1782): Gespalten, rechts in Schwarz einwärts-gekehrt ein gekrönter rot-bezungter goldener Greif († luxemburgische Preisch), links das Stammwappen. Auf dem Helm mit rechts schwarz-goldenen, links schwarz-silbernen Decken die drei Passionskreuze zwischen einem offenen, rechts von Gold und Schwarz, links von Schwarz und Silber geteilten Flug.
  • Wappen (1791): Innerhalb im Wellenschnitt geteilten Schildrandes, der rechts außen schwarz, innen golden, links außen golden, innen schwarz ist, gespalten wie 1782. Drei Helme mit rechts schwarz-goldenen, links schwarz-silbernen Decken, auf dem rechten der Greif wachsend († luxemburgische Preisch), mitten wie 1782, auf dem linken ein geschlossener, mit zwei von Rot und Silber in zwei Reihen geschachten Sparren belegter goldener Flug († von Liebenstein); Schildhalter: Zwei goldene Greife.[3]
Wappenentwicklung in Siebmachers Wappenbuch

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Einzelnachweise

  1. Landgräflich hessisches Einnahme-Rechnungsbuch 1466 bzw. Rechnungsbuch von Nidda 1511–1553
  2. Staatsarchiv Darmstadt, Landgräflich hessisches Salbuch des Amtes Nidda 1537–1591, Rechnungsbuch von Nidda 1553.
  3. Genealogisches Handbuch des Adels - Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe 2000, S. 15.
  4. GHdA Band 16 der Gesamtreihe, 1957