Panzer

Typ von Gefechtsfahrzeugen
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Deutscher Leopard 2A5.

Der Panzer, kurz für der Panzerkampfwagen, ist ein motorisiertes, meistens auf Gleisketten rollendes und oft mit einem Geschütz bestücktes Militärfahrzeug, welches durch Panzerung gegen Beschuss geschützt ist. Es gibt Panzer in sehr unterschiedlichen Ausführungen.

Heute besteht der typische Kampfpanzer aus einem "Wanne" genannten Fahrwerk, sowie einem drehbaren Aufbau (Turm). Meistens ist im Turm als Hauptwaffe eine Kanone montiert. Als Sekundärwaffen sind Panzer oft mit Maschinengewehren (MGs) und Nebel-/Granatwerfern ausgestattet. Sind diese parallel zur Kanone angeordnet, so spricht man von einer koaxialen Anordnung (obwohl die Waffen nicht koaxial im geometrischen Sinne sind). Die Panzerung besteht aus Stahllegierungen zum Teil in Kombination mit Keramik- und Kunststoffschichten. Angetrieben werden Panzer heute ganz überwiegend mit leistungsfähigen Dieselmotoren (teilweise auch mit Gasturbinen), die in Kombination mit dem Kettenlaufwerk eine hervorragende Geländegängigkeit ermöglichen.

Die Besatzung besteht üblicherweise aus 3 – 4 Mann. Davon sitzt oder liegt im allgemeinen der Fahrer in der Wanne und im Turm befinden sich der Kommandant, der Richtschütze und – falls der Panzer keinen automatischen Lader für die Kanone hat – ein Ladeschütze. Die herausragenden Eigenschaften des Panzers sind hohe Beweglichkeit im Gelände, große Feuerkraft, der Panzerschutz und eine umfangreiche Sensorik zur Aufklärung.

Typen

Im engeren Sinne ist mit dem Begriff Panzer der Kampfpanzer als mit einem drehbaren Turm ausgestattetes Kettenfahrzeug gemeint, darüber hinaus gibt es eine Vielzahl konstruktiver Varianten und Spezialfahrzeuge. Panzer können nach verschiedenen Gesichtspunkten kategorisiert werden, wobei einige Kategorien nicht fortbestanden haben, wie z. B. Sturmgeschütze, schwere Panzer oder Infanteriepanzer. Außerdem ist eine Zuordnung manchmal schwierig, weil Panzer wiederholt modifiziert wurden oder in ursprünglich nicht vorgesehen Funktionen erfolgreich waren. So könnte man das Sturmgeschütz III der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich auch als Jagdpanzer kategorisieren, obwohl er als Artilleriepanzer konzipiert wurde.

Bautypen

Einsatzzweck

Gepanzerte Fahrzeuge wurden für fast jeden Zweck modifiziert, so dass eine vollständige Liste kaum möglich ist. Häufige Verwendungen sind bzw. waren:

  • Artilleriepanzer: Träger von Artilleriegeschützen wie Mörser oder Haubitzen.
  • Bergepanzer: Meistens unbewaffnete Fahrzeuge mit Kränen und starken Winden zur Bergung beschädigter Panzer aus Bereichen in denen mit Feindbeschuss gerechnet werden muss (z. B. Bergepanzer Büffel).
  • Brückenlegepanzer (z. B. Biber).
  • Flugabwehrpanzer: Mit Flugabwehrgeschützen (Flakpanzer z. B. Gepard) oder -flugkörpern (Flarakpanzer z. B. Roland) gegen tief fliegende Objekte ausgestattet.
  • Führungspanzer: Mit Sensor und Kommunikationstechnik bestückte Fahrzeuge, meistens auf Basis eines Transportpanzers.
  • Infanteriepanzer: langsame Panzer mit einer auf den Erdkampf ausgelegten Bewaffnung (z. B. Mark I)
  • Jagdpanzer: Auf die Bekämpfung anderer Panzer optimierte Panzer, meistens mit niedriger Silhouette (ohne Turm) und starker Kanone oder Flugkörperbewaffnung.
  • Kampfpanzer: Optimiert für ein breites Einsatzspektrum zur Unterstützung der Infanterie sowie die Bekämpfung anderer Panzer.
  • Luftlande"panzer"/Luftlandewaffenträger: Sehr leichte und kleine Fahrzeuge, mit entsprechend schwachem Schutz und Bewaffnung (z. B. Wiesel)
  • Minenräumpanzer: Oft Umrüstungen veralteter Kampfpanzer
  • Panzerjäger: Selbstfahrlafetten mit Panzerabwehrkanonen, oft Umrüstungen veralteter Kampfpanzer (z. Bsp. Nashorn).
  • Schützenpanzer: Gut geschützter Panzer zum Transport einer Infanteriegruppe unmittelbar auf das Gefechtsfeld. Meistens nur mit leichter Kanone bewaffnet (z. B. Marder)
  • Spähpanzer: Schnelle, kleine nur leicht bewaffnete Fahrzeuge, heute meistens als Radpanzer ausgeführt (z. B. Luchs)
  • Transportpanzer: höchstens leicht bewaffnete Fahrzeuge mit Platz z. B. für Infanteristen, Verletzte, oder Munition und einer Panzerung nur gegen Infanteriewaffen. Heute meistens als Radpanzer ausgeführt.

Im Zivilen Bereich kommen Panzer zum Einsatz, z. B. als

  • Gepanzerte Fahrzeuge zum Werttransport oder Personenschutz
  • Transportpanzer zum Mannschaftstransport bei der Polizei
  • Löschpanzer

Geschichte

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1903

In diesem Jahr erschien H. G. Wells Erzählung The Land Ironclads (etwa "Die landgängigen Panzerschiffe") im Strand Magazine. In der Geschichte, die in keinem bestimmten Land spielt, geht es um einen Stellungskrieg, in dem keine Bewegung mehr möglich scheint – bis der Gegner Fahrradkavallerie und landgängige gepanzerte Kriegsmaschinen einsetzt, die die gegnerische Infanterie vernichten und sogar in der Lage sind, breite Schützengräben zu überwinden. Wells entwickelte somit, Jahre bevor der Panzer erfunden wurde, bereits das Konzept dieser modernen Kriegsmaschine. Seine Kriegsmaschinen sind allerdings erheblich größer als es die Panzer dann waren und erinnern eher an kleine, landgängige Panzerkreuzer. Bemerkenswert ist, dass die Schützen in Wells Panzern bereits mit einer Art von Joystick arbeiten und über Sichtgeräte mit Zielautomatik verfügen.

1911

Bereits 1911 entwickelte der österreichische Oberleutnant Günther Burstyn den Plan für ein Motorgeschütz, das die Eigenschaften eines modernen Kampfpanzers, eine Panzerung, den Kettenantrieb und einen drehbaren Geschützturm, hatte. Er legte seinen Plan dem Kriegsministerium von Österreich-Ungarn vor, doch dieses stufte das Motorgeschütz als völlig wertloses Phantasieprodukt ein, nicht zuletzt, weil die Pferde des Kaisers und seiner Begleitung während der Vorführung scheuten. Im Deutschen Reich reagierte man ähnlich arrogant auf Burstyns Entwurf.

1914

Im Herbst 1914, als der Erste Weltkrieg sich an der französischen Front zu einem in festgefahrenen Fronten erstarrten Stellungskrieg entwickelte, wurden auf Seiten der Alliierten erstmals Überlegungen angestellt, wie man mit Hilfe einer machtvollen motorisierten Waffe die erstarrten Fronten wieder in Bewegung setzen könnte. Maurice Hankey, der Sekretär des britischen Nationalen Verteidigungsrates, legte in diesem Zusammenhang führenden Staatsmännern und Militärs die Idee eines geschützstarken Panzerfahrzeuges vor, welches in der Lage sein sollte, feindliche Schützengräben zu durchbrechen und einen erneuten Übergang zum Bewegungskrieg zu ermöglichen. Er stieß mit diesem Vorschlag jedoch bei allen Entscheidungsträgern – mit Ausnahme des damaligen britischen Marineministers Winston Churchill, der diese neue Waffe provisorisch (analog zu H. G. Wells Land Ironclads, s. o.) als Landschlachtschiff titulierte – auf Ablehnung. Churchill nutzte seinen Einfluss, um den Bau solcher gepanzerten Kampfwagen und deren Fronteinsatz zu fördern.

1916

Die ersten Panzer wurden ab September 1916 im Ersten Weltkrieg von den britischen Streitkräften eingesetzt. Sie waren einfach gepanzerte Fahrzeuge, die an jeder Seite 2 MGs besaßen. Das Rüstungsprojekt trug die bewusst irreführende Codebezeichnung Tank. Tank bezeichnete ursprünglich selbstbewegliche Wasserbehälter, die von englischen Truppen vor allem in den Gebieten Palästina und Mesopotamien im Kampf gegen das Osmanische Reich verwendet wurden. Diese Tarnbezeichnung hat sich im englischen Sprachraum bis heute erhalten.

Den ersten Panzer-Angriff führte die britische 4. Armee am 15. September 1916 in der Somme-Schlacht durch. Ursprünglich war der Einsatz von 49 Panzern vom Typ Mark I geplant. Die Fahrzeuge waren jedoch noch sehr unzuverlässig, so dass bereits auf dem Weg zur Front 17 Stück ausfielen. Beim Angriff der verbliebenen Panzer flohen die Deutschen teilweise in Panik aus ihren Gräben, der Rest zog sich in Erdlöcher zurück und nahm den Kampf mittels Stielhandgranaten auf, sodass nur 5 "Tanks" diesen Angriff überstanden.

1917

 
Rekonstruktion eines deutschen A7v Panzers

Am 20. November 1917 griff die britische Armee mit der für damalige Verhältnisse gewaltigen Anzahl von 375 Tanks die deutschen Stellungen bei Cambrai an, doch nach dem ersten Tag der Offensive war fast die Hälfte der Tanks zerstört oder nicht mehr einsatzbereit. Die Panzer des Ersten Weltkrieges erreichten im Feld Höchstgeschwindigkeiten von meistens nur 8 km/h (Renault FT-17), höchstens 12 km/h (Saint Chamond, Whippet) und waren gegen Flammenwerfer und Geschütze äußerst anfällig. Ihr Nutzen bestand vor allem darin, dass sie der Infanterie einen Weg durch ausgedehnte Stacheldrahtverhaue bahnen konnten. Tiefe Granattrichter und breite Gräben konnten aber bereits ein unüberwindbares Hindernis für die Panzer darstellen.

Zwischen den Weltkriegen

Zwischen den Weltkriegen experimentierten die Ingenieure in allen Ländern mit den unterschiedlichsten Konzepten an der Weiterentwicklung des Panzers. Häufig orientierten sich die Entwicklungen an den bisher bekannten Truppenarten: Langsame Infanteriepanzer, schnelle Kavalleriepanzer, Schwere Artilleriepanzer und Übergroße "fahrende Festungen" waren das Ergebnis dieser Überlegungen. Dabei wurden jedoch häufig die speziellen Stärken eines Panzerfahrzeuges unzureichend berücksichtigt. Insbesondere Experimente mit Multiturmpanzern bewährten sich im im Einsatz nicht, da die meist verschiedenartige Bewaffung keinen Vorteil im Kampf verschaffte.

Schließlich setzte sich die noch heute übliche Form des Panzers mit einem Waffenturm durch. Zunehmend wurde die eigenständige Bedeutung der Waffe erkannt und zum Maßstab der Entwicklung. Richtungsweisend war dabei der französische FT-17, bei dem erstmals dieses Konstruktionsmerkmal umgesetzt wurde. Er wurde in viele Länder exportiert oder nachgebaut. Die meisten Panzerkonstruktionen zwischen den Weltkriegen blieben bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Dienst und mussten dort erstmals ihre Funktionalität unter Beweis stellen. Die Folge war eine dann einsetzende rasante Fortentwicklung der Waffentechnik in diesem Bereich.

 
Zerstörter britischer Panzer

Zweiter Weltkrieg

Entwicklung in Deutschland

Bei der Wiederbewaffnung in der Zeit des Nationalsozialismus setzte die deutsche Wehrmacht konsequent auf den Panzer und konnte so in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges Erfolge im sogenannten Blitzkrieg erringen, da die Gegner die taktischen und operativen Fähigkeiten des Panzers falsch eingeschätzt hatten. Vor allem der General der Panzertruppe Heinz Wilhelm Guderian (später Generaloberst, mit Spitznamen "Panzeradmiral" genannt) hatte als erster deutscher Offizier die Schlagkraft dieser Waffe richtig erkannt und die Voraussetzungen für die Erfolge der Panzertruppe geschaffen. Er hatte im Ersten Weltkrieg bei der neuen Funktruppe gedient und war während der Weimarer Republik bei der Reichswehr mit dem neuen Zweig des motorisierten Transportwesens beschäftigt. Nebenbei lehrte er Militärgeschichte. Hier "sezierte" er den Panzereinsatz der Westmächte im Ersten Weltkrieg genauestens und zog aus den Einsätzen, Erfolgen und Fehlern Schlüsse, die er in seinem Standardwerk der Panzertaktik Achtung Panzer! darlegte. Im Gegensatz zu seinem französischen Kollegen de Gaulle, der ähnliche Vorstellungen hatte, gelang es Guderian, seinen Oberkommandierenden Adolf Hitler vom Wert dieser Waffe und vom Einsatzkonzept in eigenen, geschlossenen Panzerdivisionen zu überzeugen.

Während die Alliierten zu Beginn des Krieges den Panzer vor allem als Infanterie-Begleitung nutzten, setzte die Wehrmacht mit Panzerdivisionen kombinierte Großverbände aus mobiler Artillerie, mobiler Infanterie und Panzern auf Regiments- und Divisionsebene ein, deren Ziel es war, in die feindlichen Linien erst ein- und dann durchzubrechen und den Kampf in die Tiefe zu führen. Hauptziel war hierbei, den Gegner so von dessen Versorgung und Führung im Hinterland abzuschneiden (Einkesselung). Wesentliche Innovation auf deutscher Seite war dabei die flexible Führung über Funk bis herunter auf Einzelfahrzeugebene (Sender und Empfänger) und die enge Koordination mit der Luftwaffe und der neuen, motorisierten Infanterie. Die anfänglichen Erfolge wurden mit eher schwachen Panzern erreicht (Panzer I, II, III). Mit dem Erscheinen überlegener gegnerischer Panzer wie dem sowjetischen T34 ab 1941, und der sich wandelnden Taktik der Gegner, die aus ihren Fehlern gelernt hatten, ging die operative Überlegenheit, besonders auch durch die zunehmende zahlenmäßige Unterlegenheit der Wehrmacht, mehr und mehr verloren und konnte auch durch später klar überlegene deutsche Panzermodelle nicht mehr ausgeglichen werden. Das Ergebnis wird in der bedingungslosen Kapitulation vom 8. Mai 1945 deutlich.

Bedeutung heute

 
Österreichischer Transportpanzer Pandur

Bis heute bildet der Kampfpanzer das offensive Rückgrat jeder modernen Landstreitmacht, wenngleich deren taktischer Wert durch moderne Panzerabwehrwaffen zunehmend in Frage gestellt wird. Klassische Gegner eines Panzers sind Kampfflugzeuge, Panzer und Infanteristen mit kleinen, panzerbrechenden Waffen wie der Panzerfaust oder Panzerminen. Auf dem modernen Gefechtsfeld kommen Hubschrauber, Artillerie mit zielsuchender Munition, bewaffnete Drohnen und kleine, von Infanteristen verwendete Panzerabwehrraketen (MILAN, TOW) hinzu.

Insbesondere die Verbreitung dieser Raketen führte zu einem radikalen Umbruch im Panzerbau in den 70er Jahren, der in vielen neuen Panzermodellen mündete. So wurden die Typen Leopard 2, M1 Abrams, T-72 und andere in Hinblick auf diese neue Bedrohungssituation konstruiert. Die wichtigsten neueren Entwicklungen beim Kampfpanzerbau sind:

  • Schutz
    • Verbesserter Rundumschutz gegen Lenkraketen, die nicht mehr frontal, sondern beispielsweise auf der Turmoberseite auftreffen. Zudem bedürfen die Guerilla-ähnlichen Kriege in Ländern der Dritten Welt (Irak, Tschetschenien, Afghanistan) immer weniger schwerer panzerbrechender Waffen, sondern vielmehr der Abwehr einfacher Waffen. Darauf zielen ein verbesserter Minenschutz und ein verbesserter Rundumschutz statt starker Frontpanzerung, um auch im städtischen Gebiet und in Gebieten mit Partisanentätigkeit bestehen zu können.
    • Als Aktive Panzerung bezeichnet man alle aktiven Systeme gegen angreifende Projektile, die nicht nur aus passiven Panzerungsmaterialien bestehen. Dazu zählen z. B. Systeme, die automatisch die Besatzung vor feindlichen Kräften warnen, insbesondere vor anfliegenden Projektilen. Zum Teil werden durch sie auch selbständig Gegenmaßnahmen ergriffen, wie etwa den Turm mit seiner stark gepanzerten Front und der Rohrwaffe automatisch dem Angreifer entgegenzudrehen, die Nebelwurfanlage zu betätigen, um so anfliegenden Raketen mit Suchkopf die Sicht zu nehmen und elektronische Gegenmaßnahmen gegen radargeführte Raketen und gegen lasergestützte Systeme zu ergreifen. Daneben können anfliegende Projektile auch direkt angegriffen werden. Dies geschieht etwa mit ungerichteten Schrotladungen aus Nebelwurfbechern oder mit gerichteten Schrotladungen aus drehbaren Abschussvorrichtungen.
    • Reaktivpanzerung gegen Hohlladungs-Geschosse. Da normale passive Panzerungen (Panzerstahl) durch moderne Hohlladungen leicht zu durchschlagen sind, werden zusätzlich auf der Panzeroberfläche kleine Sprengladungen angebracht (Reaktivpanzerungselemente). Diese verhindern im Falle des Aufschlages einer Hohlladung durch ihre Detonation die Entwicklung des panzerbrechenden Metallstrahls der Hohlladung.
  • Bewaffnung
    • Verminderung der Besatzungszahl und Erhöhung der Kadenz durch Ladeautomatik (etwa beim französischen Leclerc). Dabei ist es möglich, die Besatzung eines Kampfpanzers, die klassischerweise vier Personen beträgt (Kommandant, Fahrer, Ladeschütze, Richtschütze), auf drei (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) zu reduzieren.
    • Steigerung des Standard-Kalibers von 105 mm auf 120/125 mm.
  • Sensorik
    • Zunehmender Einsatz elektronischer Sensor- und Feuerleittechnik wie hochauflösender Wärmebildgeräte, Radargeräte und Laserdetektoren. Dabei besteht allerdings die Gefahr, anfällig gegen Kampfmaßnahmen der elektronischen Kriegsführung zu sein, weswegen bisweilen eine Parallelauslegung für manuellen und elektronischen Betrieb vorgenommen wird.
    • Maßnahmen gegen elektronische Sensoren wie IR-reflektierende Tarnanstriche zur Störung feindlicher Nachtsichtgeräte (beim T-90).
  • C3I (Command, Control, Communication and Intelligence) und C4I (Command, Control, Communication, Computer and Intelligence)
    • Command und Control: Verbesserte Führungsfähigkeit, wobei das Fahrzeug selbst neben Position und Zustand (z. B. Anzahl der vorhandenen Patronen, Füllstand des Tanks usw) seine Feindlage melden kann und umgekehrt die übergeordnet aufgeklärte Feindlage übermittelt bekommt – zusammen mit Informationen über die Brauchbarkeit von Straßen und Brücken.
    • Communication:Schwer aufzuklärender, verschlüsselter Funkverkehr mit übergeordneten Einsatzinstanzen
    • Computer: der Einsatz leistungsfähiger Computertechnik in den Fahrzeugen. Dieses ermöglicht beispielsweise eine Kartendarstellung mit eingezeichneten eigenen und fremden Kräften, Minenfeldern, usw.
    • Intelligence: Moderne Software erlaubt es der Besatzung, vollautomatisch und deshalb sehr schnell umfangreiche Berechnungen anzustellen, um die Gegner zu detektieren und zu identifizieren, und um – bei Fahrzeugen im Verbund – die geeigneten Fahrzeuge und Waffensysteme zur Bekämpfung des Gegners auszuwählen. Darüber hinaus kann durch Berechnung des günstigsten Schusszeitpunktes die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht werden.

Rüstungsunternehmen im Panzerbau heute

Das größte Panzerbauwerk gehört zum russischen Unternehmen Uralwagonsawod (UWS) und produziert den Kampfpanzer T-72 und T-90C sowie mehrere Modifikationen. In Europa ist Krauss-Maffei der führende Panzerfahrzeughersteller (u. a. Leopard 1, Leopard 2, Panzerhaubitze 2000).

Aber auch kleinere Länder wie Österreich mit Steyr-Daimler-Puch und die Schweiz verfügen über eigene Panzerhersteller.

Modelle

Panzermodelle des Ersten Weltkrieges

Hauptartikel: Panzermodelle des Ersten Weltkrieges

 
französischer Renault FT-17

Panzermodelle zwischen den Kriegen

Hauptartikel: Panzermodelle zwischen den Kriegen

Panzermodelle des Zweiten Weltkrieges

Hauptartikel: Panzermodelle des Zweiten Weltkrieges

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deutscher Tiger I Kampfpanzer
 
deutscher Kampfpanzer V Panther

Panzermodelle nach 1945

Hauptartikel: Panzermodelle nach 1945

 
russischer T-72

Antrieb

Anfangs wurden Benzin- oder Petroleummotoren als Reihen-, V- oder Kreiskolbenmotor verwendet. Diese Antriebsart hatte den Nachteil einer hohen Brand- und Explosionsgefahr bei Beschuss. Heute sind Benzinmotoren ungebräuchlich.

Seit dem Zweiten Weltkriegen finden sich Dieselmotoren in Kampfpanzern. Sie stellen den heute vorherrschenden und am weitesten entwickelten Antriebstyp dar, so auch für den Leopard-Panzers der Bundeswehr. Hochleistungsdieselmotoren als V-Motor, in Boxeranordnung oder als Gegenkolbenmotor sind eine komplexe, allerdings auch sehr leistungsfähige Antriebsvariante, die in einigen Fällen als Vielstoffmotor ausgebildet ist. Panzerdieselmotoren können zum Teil in wenigen Minuten gewechselt werden, wie bei militärischen Demonstrationen gezeigt wurde.

 
amerikanischer M1A2 Abrams

Gasturbinen kommen als Antriebe in den Panzermodellen M1 Abrams der US-Streitkräfte, im schwedischen S-Tank (Hybridantrieb) sowie teilweise im sowjetisch-russischen T-80 zum Einsatz.

Der Vorteil des Gasturbinenantriebs gegenüber Hubkolbenmotoren liegt theoretisch im geringeren Leistungsgewicht, d. h. im Vergleich zu einem Hubkolbenmotor ist die Gasturbine bei gleicher Leistung deutlich leichter. Dabei entsteht allerdings ein wesentlich höhere Luft- und Kraftstoffverbrauch, vor allem im Teillastbetrieb, was die Reichweite des Fahrzeugs einschränkt und logistische Probleme in der Treibstoffnachführung verursacht. Ein weiterer Nachteil besteht in der höheren Abgastemperatur und dadurch stärkeren Infrarotsignatur, anhand derer der Panzer leichter zu orten ist.

Die Probleme des hohen Treibstoffverbrauchs und der nicht vorhandenen Stromversorgung ohne laufenden Motor versuchte man mit zusätzlichen Stromaggregaten und hybriden Mischantrieb (Diesel und zusätzliche Gasturbine) beim S-Tank zu beheben. Das bessere Leistungsgewicht bzw. Triebwerksgesamtgewicht spielt bei rund 50 – 60 Tonnen Gesamtmasse (heutiger Kampfpanzer) eine untergeordnete Rolle, das Problem des Treibstoffverbrauchs bleibt bestehen.

Elektromotoren als Panzerkettenantrieb oder Radantrieb befinden sich in der Entwicklung. Welche Rolle sie bei künftigen Panzerkonstruktionen spielen werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Sie ersetzen im wesentlichen Getriebe und Kardanwellen, die Frage des Energieproduzenten bleibt bestehen.

Modellbau und Spielzeug

Panzermodelle sind im Handel erhältlich. Zum einen gibt es sie als einfaches Spielzeug mit wenig Details, zum anderen als detaillierte Modelbausätze für originalgetreue Standmodelle, die zum Spielen ungeeignet sind. Darüber hinaus gibt es auch funkferngesteuerte Panzermodelle mit Antrieb durch Elektro- oder Verbrennungsmotor, die wie ihre großen Vorbilder auch geländegängig sind.

Literatur

  • Werner Oswald: Kraftfahrtzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-850-1
  • Kenneth Macksey & John Batchelor: Die Geschichte der Panzerkampfwagen, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-52081-5
  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Panzer 1935 – 1945, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-555-0
  • Christopher F. Foss: Die Panzer des Zweiten Weltkrieges, Das Nachschlagewerk, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-345-0
  • David Miller & Christopher F. Foss: Moderne Gefechtswaffen. Technik, Taktik und Einsatz., Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-61301-925-6
  • Roger Ford: Panzer – Von 1916 bis Heute, Karl Müller Verlag, ISBN 3-86070-676-4
  • C. F. Foss, J. F. Milsom, J. S. Weeks, G. Tillotson, R. M. Ogorkiewicz: Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute, Buch und Zeit Verlagsges. Köln, Sonderausgabe
  • Eric Grove: II. Weltkrieg – Panzer, Verlag Wehr & Wissen, Bonn 1976, ISBN 3-80330-250-1
  • F.M. von Senger und Etterlin: Die deutschen Panzer 1926 – 45, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3
  • Franz Kurowski: Panzertechnik 1939 – 1945, Tosa Verlag, ISBN 3-85001-462-2
  • Walther K. Nehring: Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916 – 1945, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-320-8
  • Armin Halle, Carlo Demand: Panzer – Illustrierte Geschichte der Kampfwagen, Scherz Verlag
  • Heinz Guderian: Achtung – Panzer!, Cassell PLC , England

Siehe auch

Commons: Panzer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Panzer – Zitate
Wiktionary: Panzer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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