Mehrheitswahlrecht (Gegenteil: Verhältniswahlrecht) heißt, dass aus jedem Wahlkreis nur derjenige Kandidat in das Parlament einzieht, der die relative Mehrheit an Stimmen auf sich vereinigen konnte. Alle anderen Stimmen verfallen. ("The winner takes it all")
Angewandt wird dieses System vor allem im anglophonen Raum, unter anderem zur Wahl des Unterhauses in Großbritannien und zur Präsidentschaftswahl in den USA, wo es zu einem Eklat kam, als George W. Bush die Wahlen 2000 gewann, obwohl sein Gegner Al Gore mehr Stimmen erzielt hatte, weil die Wahlmänner jedes Bundesstaats nach dem M. ausgewählt wurden.
In Deutschland gilt ein personalisiertes Verhältniswahlrecht: Zwar werden in den Wahlkreisen auch Direktkandidaten gewählt (die Hälfte der Bundestagssitze), aber damit jede Partei genau die Anzahl Sitze im Bundestag bekommt, die ihr zusteht, werden die restlichen Sitze mit Listenkandidaten besetzt. Siehe auch: Bundestagswahl, Überhangmandate.