Der Mandrill (Mandrillus sphinx), eines der am grellsten gefärbten Säugetiere, gehört zur Ordnung der Primaten.
Mandrill | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mandrillus sphinx | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Er ist neben dem Drill (M. leucophaeus) die einzige Art der Gattung Mandrillus, der Backenfurchenpaviane. Die Taxonomie ist hinsichtlich der Gattungseinteilung nicht ganz einheitlich. Einige Wissenschaftler halten die Verwandtschaft zu den fünf Steppenpavianarten, Papio, für so groß, dass sie diese und die Backenfurchenpaviane zusammen unter dem gemeinsamen Gattungsnamen Papio führen, erst seit 1989 wurde die Gattung Mandrillus offiziell bestätigt.
Namensherkunft
Der wissenschaftliche Name Mandrillus stammt mit einem Umweg über das Spanische aus der Sprache der Eingeborenen von Guinea, der Waldteufel bedeutet. Die Bezeichnung sphinx geht auf eine Bezeichnung in der griechischen und ägyptischen Mythologie zurück und bedeutet nach dem Griechischen sphingo erwürgen. Die Sphinx wird als Dämon in Gestalt eines geflügelten Löwen mit einem Menschenkopf geschildert. So könnte die Art durch ihr auffälliges und ausdrucksstarkes Gesicht, ihre Größe und durch die lauten Knurrgeräusche zum Verständigen im dicht bewachsenen tropischen Urwald zu ihrem Namen Mandrillus sphinx gekommen sein.
Merkmale
Der Mandrill ist mit einer Körperlänge von 65 - 95 cm bei den Männchen die größte den Regenwald bewohnende Affenart Äquatorialafrikas. Die Weibchen sind mit 50 - 65 cm fast um ein Drittel kleiner. Der Gewichtsunterschied zwischen den Geschlechtern ist dementsprechend groß. Die Weibchen liegen mit einem Gewicht von ca. 11 kg um mehr als die Hälfte niedriger als die 20 - 28 kg der männlichen Affen.
Die äußeren Extremitäten sind gleich lang, was seiner Fortbewegung in Bodennähe entgegenkommt. Da er r noch der Gesäßbereich grell rot leuchtend und ohne Fell. In der Zeit des Eisprungs bei den Weibchen, schwillt dieses Körperteil zusätzlich noch an und wird auch stärker durchblutet. Sie signalisieren damit dem Mandrillmann die Paarungsbereitschaft des weiblichen Tieres. der mandrilll istein haubenwixxaffe und gehört zu den fick wixxern.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Mandrills beschränkt sich auf den Westen von Afrika in der Nähe des Äquators. Die einzelnen Populationen im tropischen Regenwald der Länder Kamerun, Kongo, Gabun und Äquatorial-Guinea gelten inzwischen als stark gefährdet, obwohl die Art in der "Roten Liste" der IUCN "nur" als gefährdet eingestuft ist.
Der Fluss Sanaga, bildet die nördliche Grenze seines Lebensraums, wobei er in Kamerun selbst nur noch in einigen Gebieten südöstlich dieses Gewässers vorkommt. Etwas größere Gebiete bevölkert er noch in Gabun und Äquatorial-Guinea, da dort die Zerstörung der Urwälder noch nicht so weit fortgeschritten ist wie in den Küstenregionen Kameruns. Dabei reichte sein historisches Verbreitungsgebiet bis nach Nordafrika und sogar bis Europa.
Auf Grund seines Lebens im Regenwald sind genaue Schätzungen über den Bestand der Art sehr schwer. Sicher ist aber die Gefährdung durch den intensiven Holzeinschlag und das Vergrößern der landwirtschaftlichen Nutzfläche in ihrem Lebensraum. Durch den Bau der Forststraßen zum Abtransport des wertvollen Holzes aus den Wäldern gelangen auch Jäger in diese bis dahin unwegsamen Gebiete. Das Angebot auf den Märkten, unter anderem auch Mandrillfleisch, in den dortigen Städten zeigt die alarmierende Situation für diese Spezies.
Lebensweise
Die Beschreibung des Verhaltens beruht vor allem auf Berichte von Jägern und Holzfällern, da Mandrills gegenüber dem Menschen sehr scheu sind und der Urwald gute Deckung bietet. Dennoch gibt es viele Übereinstimmungen in den Berichten, die Rückschlüsse auf das Verhalten und die Lebensweise des Mandrills zulassen. Auch bei der relativ großen Verbreitung in Zoos sind umfangreiche Studien nur schwer durchzuführen, da sie in der freien Wildbahn Gruppen von ca zehn bis zwanzig Tieren bilden und dies ist nur begrenzt in Gefangenschaft bei kleinen Gehegen und Herden realisierbar.
Der bevorzugte Lebensraum des Mandrills ist der dichte Primärwald, obwohl er überwiegend auf dem Boden lebt. Nur die leichteren Weibchen und ihre Jungen ziehen sich öfters in die höheren Regionen der Bäume zurück. Die schwereren Männchen tun dies nur zum Schlafen oder bei Flucht vor Räubern. Ausflüge in den lichten und niedrigen Sekundärwald, das umliegende Buschland und die Pflanzungen der Farmer kommen aber immer häufiger vor, weil es immer weniger großflächige und zusammenhängende Waldgebiete gibt, und dies, obwohl er bei der Auswahl seiner Nahrung sehr flexibel ist.
Als Allesfresser gehört vor allem pflanzliche Kost auf den Speiseplan des Mandrills, wie Wurzeln, Früchte und andere gut verdauliche Pflanzenteile, welche den Hauptteil des Nahrungsbedarfs abdecken. Der Rest wird durch Insekten und kleinere Wirbeltiere bestritten, wobei er auch größere Beutetiere bis hin zum Westafrikanischen Quastenstachler (Atherurus africanus) oder jungen Schwarzrückenduckern (Cephalophus dorsalis) erlegt. Wobei die großen Affen selbst nur den Leoparden als Fressfeind haben, der gezielt Jagd auf sie macht.
Das Zusammenleben des Mandrills findet in großen Gruppen von bis zu über fünfzig Mitgliedern statt, die üblicherweise fünfzehn bis knapp über zwanzig Individuen umfasst. In diesen Gruppen bilden die Weibchen mit ihren Jungen den sozialen Kern, denn das dominante Männchen wechselt, wenn ein stärkerer Konkurrent ihm seinen Platz streitig macht. Bei den Rangkämpfen um die Vorherrschaft bei den Weibchen, so vermuten die Verhaltensforscher, spielt die auffällige Gesichtsfärbung eine entscheidende Rolle. Die Gesichtsfärbung, ein sogenanntes visuelles Ornament unterstreicht die Rangordnung des jeweiligen Männchens. Das ranghöchste Männchen hat eine besonders stark durchblutete Nasenpartie, die dadurch leuchtend rot wirkt. Durch die Drohgebärden und dem übrigen Imponiergehabe entscheidet sich der Kampf meist schon im Vorfeld, ohne das es zu heftigeren Auseinandersetzungen und damit ernsthaften Verletzungen kommt. In der Vergangenheit wurde beobachtet, dass sich Gruppen zu größeren Verbänden vereinigten und so hunderte von Tieren zusammen lebten. Dabei konnten einzelne Gruppen den Verband verlassen und andere gliederten sich wiederum neu an. Aufgrund der Anzahl der Tiere die gemeinsam umherziehen und des unterschiedlichen Futterangebots, können sie Strecken von bis zu 15 km am Tag zurücklegen.
Darstellungen in der Kunst
- Franz Marc: Der Mandrill. Öl auf Leinwand, 62 x 72 cm, etwa 1913 entstanden
- Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. 1.Aufl. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1958
- Bruno Apitz nahm sich die künstlerische Freiheit und nannte den Aufseher im "Bunker" (Gefängnis innerhalb des Lagers) Mandrill wegen seiner Grausamkeit.
Weblink
- Commons: Mandrill – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Mandrill von tiermagazin.naturecom.de
- Vorlage:IUCN2006