Grim Fandango | |||
Entwickler | LucasArts | ||
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Publisher | LucasArts | ||
Veröffentlichung | 1998 | ||
Plattform | PC (MS-Windows) | ||
Genre | Adventure | ||
Spielmodus | Einzelspieler | ||
Steuerung | Tastatur | ||
Medium | 2 CD | ||
Sprache | Deutsch | ||
Altersfreigabe |
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Grim Fandango ist ein 1998 von LucasArts veröffentlichtes Grafik Adventure. Es ist seit 1986 das erste Adventure der Firma, das sich nicht mehr der klassischen SCUMM-Engine als Programmiersprache bedient und eine neue, tastatur-basierte Steuerung und 3D-Grafiken bietet.
Inhalt und Handlung
Der Spieler übernimmt die Rolle des Manuel „Manny“ Calavera, eines Verstorbenen, der im Land der Toten für das Department of Death (DoD) arbeitet, um seinen eigenen Weg von dort in die nächste Ebene der Unterwelt zu finanzieren. Das DoD ist dafür zuständig, anderen Seelen eben diesen Weg zu organisieren, so dass Manny als Sensenmann die Funktion eines Reiseberaters für seine Klienten einnimmt. Aufgrund von Ungereimtheiten bei den Aufträgen wird Manny auf eine Verschwörung aufmerksam, deren Aufklärung ihn zwar den Job kostet, aber das ist es ihm wert. Während Manny den Verschwörern nachspürt, lernt er die Wesen des Totenreiches kennen, wird Untergrundkämpfer, Kasinobesitzer und Kapitän. Und überall scheint ihm Mercedes „Meche“ Colomar zu begegnen, die unschuldige Schönheit, durch deren Versterben er erst von der Verschwörung im Totenreich erfahren hat.
Das Spiel verbindet geschickt die Mythen des aztekischen Totenkultes mit einer Atmosphäre der Filme der 1930er Jahre, dem düsteren Plot des Film noir und einem latein-amerikanisch gefärbten Soundtrack.
Systeme und Versionen
Das Spiel erschien 1998 für MS-Windows. Es ist ausschließlich auf CD-ROM erhältlich und verfügt über eine vollständige Sprachausgabe. Im Gegensatz zum LucasArts Adventure Indiana Jones and the Fate of Atlantis, das zwar ebenfalls auf CD-ROM mit vollständiger Sprachausgabe, jedoch nur in englischer Sprache erschienen ist, wurde Grim Fandango für den deutschsprachigen Markt synchronisiert und mit vollständiger deutscher Sprachausgabe versehen.
Technik und Steuerung
Bei diesem Spiel verwendet LucasArts erstmals seit dem Titel Labyrinth von 1986 nicht mehr das SCUMM-System für die Programmierung, sondern die Neuentwicklung GrimE mit der Scriptsprache LUA. Durch diesen Wechsel ergibt sich eine radikale Neuerung der bisher von den Spielen bekannten Steuerung und des Grafikstils. Während die Aktionen der Spielfigur bisher durchgehend mit der Maus in einem 2D-Umfeld gesteuert wurden, wird bei Grim Fandango ausschließlich die Tastatur zur Steuerung in einer 3D-Spielwelt verwendet.
Entwickler
- Entwurf: Tim Schafer
- Programmierung:
- Grafik/Animation:
- Musik: Peter McConnel
Pressespiegel
Bewertungen in Spielezeitschriften
- GameStar 01/99 88%
- PC Games 01/99 91%
- PC Player 01/99 89%
- PC Action 01/99 90%
- Power Play 01/99 89%
Auszeichnungen von Spielezeitschriften
- PC Action Gold, PC Action 01/99
- PC Games Award, PC Games 01/99
- Gold Player, PC Player 01/99
- Power Play Volltreffer, Power Play 01/99
Trivia
Grim Fandango ist das letzte eigenständige Adventure von LucasArts, da der folgende Adventuretitel ein Teil der Monkey Island-Reihe ist. Obwohl das Spiel sowohl von der Fachpresse, als auch von den Fans sehr gut aufgenommen wurde, war es für LucasArts ein kommerzieller Fehlschlag. Dies wird einerseits auf Marketingfehler von LucasArts zurückgeführt, da die Firma es nicht schaffte, den Käufern das neue Bedien- und Grafikkonzept und den ungewöhnlichen Plot nahe zu bringen, andererseits hatte das Adventuregenre generell in der zweiten Hälfte der 1990er seinen Zenit überschritten und wurde zunehmend von den mit dem technischen Fortschritt immer realistischer werdenden Egoshootern, Actionadventures und Echtzeitstrategiespielen verdrängt. Grim Fandango wird deshalb häufig als der Spieletitel genannt, der bei LucasArts zu einer Abkehr vom angestammten Adventuregenre hin zur ausschließlichen Vermarktung von Star Wars-Titeln geführt hat.
Die Übersetzung des Spielenamens bedeutet „düsterer Fandango“, wobei Grim an „Grim Reaper“, zu Deutsch Sensenmann, erinnert.
Die Figur des Manny Calavera wurde für die deutsche Version von Tommi Piper synchronisiert. An entsprechender Stelle finden sich im Spiel auch Anspielungen auf die ebenfalls von Piper synchronisierte Figur Alf, als dessen Stimme er bekannt wurde.
In Der Fluch von Monkey Island ist eine Referenz auf Grim Fandango enthalten. Im Hühnerladen dort findet sich eine Schärpe mit der Aufschrift „Frag mich nach Grim Fandango“. Dabei handelt es sich um eine Form von Werbung, wie sie vergleichbar auch schon in The Secret of Monkey Island zum Einsatz kommt: dort sitzt in der SCUMM-Bar Cobb, der Diener des bösen Bischofs Mandible aus Loom, als Pirat, der einen Anstecker mit der Aufschrift "Ask me about LOOM" trägt.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Grim Fandango bei MobyGames (englisch)
- Grim Fandango auf Tentakelvilla