Die Pirmasenser Zeitung (vormals Pirmasenser Wochen-Blatt) ist eine deutsche lokale Tageszeitung für Pirmasens und Umgebung mit Sitz in Pirmasens und erscheint in der Adolf Deil GmbH & Co.KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung.[1] Die verkaufte Auflage beträgt 6779 Exemplare, ein Minus von 53,7 Prozent seit 1998.[2]
Pirmasenser Zeitung
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Beschreibung | deutsche Lokalzeitung |
Verlag | Adolf Deil GmbH & Co.KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung (Deutschland) |
Hauptsitz | Pirmasens |
Erstausgabe | 1831 (als Pirmasenser Wochen-Blatt) |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | 6779 Exemplare |
(IVW 1/2025, Mo–Sa) | |
Chefredakteur | Franz-Josef Majer |
Herausgeber | Adolf Deil GmbH & Co.KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung |
Geschäftsführer | Jens Vollmer |
Weblink | www.pirmasenser-zeitung.de |
Geschichte
1830 übernahm der 26-jährige Buchdrucker Friedrich Philipp Deil[3] (1804–1853)[4] in Pirmasens die Druckerei Rost.[5] 1831 brachte er das Pirmasenser Wochen-Blatt heraus.[6]
1832 druckte Deil die 4-seitige Broschüre Der deutsche Mai. Der Liberale im Westrich[7] und unterstützte das Hambacher Fest mit dem Druck der Schrift Das Fest zu Hambach und die Bayrische Regierung. Aufruf an Rheinbayern und Deutschland zum Schutze der bedrängten Presse.[8]
Nach seinem Tod von Friedrich Philipp Deil im Jahr 1853 verwaltete seine Frau Luise Deil das Erbe, bis es sein Sohn Adolf Deil antreten konnte.
1884 wurde das Pirmasenser Wochen-Blatt in Pirmasenser Zeitung umbenannt.[9]
Am 2. März 1904 wurde die „Adolf Deil KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung“ im Handelsregister eingetragen.[1]
1936 übernahm Werner Baisch die Pirmasenser Zeitung.
In der Zeit des Nationalsozialismus erschien[10] die Pirmasenser Zeitung bis zum Bombenangriff am 15. März 1945[9] auf die Stadt Pirmasens durch die Alliierten.[11] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbot die französische Besatzungsmacht die Pirmasenser Zeitung, die erstmals wieder am 1. November 1949[9] nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland erschien.[11] Ab 1950 war der Journalist Julius Ganser (1904–1994)[12] Redakteur der Pirmasenser Zeitung, der zuvor von 1934 bis 1937 Kreiswirtschaftsberater der NSDAP in Landau in der Pfalz, dann 1937/38 Pressereferent des Reichskommissars Josef Bürckel[13] für das Saarland sowie von 1937 bis 1945 Hauptschriftleiter der Nationalsozialistischen Zeitung „NSZ-Westmark“[13] als Parteiorgan[14] der NSDAP in Saarbrücken und Ludwigshafen gewesen war.[12]
1952 starb Werner Baisch und seine Frau Hilde Baisch übernahm die Unternehmensleitung, bis ihre Söhne Hans Frieder und Volker 1964 beziehungsweise 1966 in das Unternehmen einstiegen.
1995 verkauften die Besitzer ihre Zeitung an die Tukan-Verlagsgesellschaft. Deren Anteile übernahm 2003 Peter Schaub und wurde damit Eigentümer der PZ. 2005 wurde Peter Schaubs Vater Dieter Schaub, Hauptanteilseigner der Medien Union GmbH, zum Verleger der PZ.
Im Sommer 2006 wurde die Vollredaktion aufgelöst, seitdem werden die überregionalen Seiten der Pirmasenser Zeitung von dem Dienstleistungsunternehmen Medien Service Südwest (MSSW) – einer Tochter der Medien Union GmbH – erstellt.
Die Pirmasenser Zeitung unterhält eine eigene Anzeigenabteilung.
Besonderheiten
Da die Wochen- und spätere Tageszeitung vor allem von Mitarbeitern aus der Schuhindustrie gelesen wurde, erschien das Blatt zunächst im Gegensatz zu anderen Zeitungen traditionell am späten Vormittag als Mittagszeitung.[15] Erst weit nach dem Niedergang der Schuhbranche in Pirmasens wurde das Erscheinen im Jahr 1989 auf den frühen Morgen umgestellt.[16]
Auflage
Die Pirmasenser Zeitung hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 4,1 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 7,4 % abgenommen.[17] Sie beträgt gegenwärtig 6779 Exemplare.[18] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 94,2 Prozent.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Registerportal der Länder - Auskunft aus dem Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- und Vereinsregister. Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ laut IVW (Details auf ivw.de)
- ↑ Rheinland-Pfälzische Bibliographie. In: Landesbibliothekszentrum Rheinische Landesbibliothek. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Friedrich Philipp Deil (1804-1853). In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023 (Herausgeber der Zeitschrift "Pirmasenser Wochenblatt" und Unterstützer des Hambacher Festes.).
- ↑ Pfalzlexikon: Pirmasenser Zeitung. 26. Juli 2004, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ ZDB-Katalog - Detailnachweis: Pirmasenser Wochen-Blatt. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Broschüre: "Der Deutschen Mai" Nro. 1. In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023: „Broschüre: "Der Deutschen Mai" Der Liberale im Westrich Nro. 1. Freitag, den 25. Mai 1832 4 Seiten; Pirmasens; Dr. E. Große, 25. Mai 183 Stempel Altertumsverein Dürkheim a.d.h.“
- ↑ Blatt, Aufruf: "Das Fest zu Hambach und die Bayrische Regierung". In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ a b c ZDB-Katalog - Detailnachweis: Pirmasenser Zeitung : Zeitung für Pirmasens und die Südwestpfalz. Abgerufen am 27. Juli 2023: „Pirmasens : Deil Nachgewiesen 1884 - 115.1945,15.März; 119.1949,1.Nov. -“
- ↑ Historische Zeitungen – Bezirksverband Pfalz. Abgerufen am 27. Juli 2023 (deutsch): „Pirmasenser Zeitung: 1831-1945“
- ↑ a b Vera Ulrich: Chronik von Pirmasens. In: Historischer Verein Pirmasens e. V. Abgerufen am 27. Juli 2023: „1945 - 15.03.: Weiterer Großangriff mit 350 Toten und fast völliger Zerstörung der Stadt. - 22.03.: Pirmasens wird von den Amerikanern besetzt. - 10.07.: Pirmasens wird von den Franzosen besetzt [...] 1949 - Verleger Werner Baisch druckt zum ersten Mal nach dem Krieg die „Pirmasenser Zeitung“.“
- ↑ a b Bundesarchiv: Ganser, Julius (1904-1994). Abgerufen am 27. Juli 2023: „Journalist, 1934-1937 Kreiswirtschaftsberater der NSDAP in Landau/Pfalz, auch Schriftleiter des Landauer Anzeiger, 1937/38 Pressereferent des Reichskommissars für das Saarland, 1937-1945 (Haupt-) Schriftleiter der NSZ-Westmark in Saarbrücken und Ludwigshafen, ab 1950 Redakteur der Pirmasenser Zeitung“
- ↑ a b Stephan Pieroth: NSZ Rheinfront. In: Historisches Lexikon Bayerns. Bayerische Staatsbibliothek, 3. August 2021, abgerufen am 27. Juli 2023: „Die Nationalsozialistische Zeitung Rheinfront (NSZ) wurde 1930 von Gauleiter Josef Bürckel (NSDAP, 1895-1944) als NSDAP-Organ für die bayerische Pfalz gegründet. Mit der Herausgabe eigener Ausgaben für das benachbarte Saargebiet (ab Juli 1932) und das besetzte Lothringen (ab August 1940) entwickelte sich die NSZ Westmark (so der Titel ab Dezember 1940) zu einem bis dahin beispiellosen publizistischen Schwergewicht. [...] Bürckel konnte jederzeit ausführlich in der NSZ zu Wort kommen, wenn er das wünschte. Sein Pressechef in den Jahren 1937/38, der NSZ-Redakteur Julius Ganser (NSDAP, 1900-1994)“
- ↑ NSZ Rheinfront/NSZ Westmark. In: neustadt-und-nationalsozialismus.uni-mainz.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV): 50 Jahre "Pirmasenser Zeitung", 12. November 1999
- ↑ Helmuth Schäfer: Geschichte der Stadt Pirmasens, 2000, Wartberg Verlag
- ↑ laut IVW (online)
- ↑ laut IVW, erstes Quartal 2025, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)