Schlucht
Schlucht ist die allgemeine geomorphologische Bezeichnung für einen engen, steilwandigen Einschnitt in einem Gebirge und damit für eine Talform.
Schluchten entstehen durch Einschneiden selbst durch kleinerer Wasserläufe in den Untergrund. Hierbei überwiegt die Tiefenerosion stark gegenüber der Verbreiterung, so daß sich keine breite Talsohle ausbilden kann. Voraussetzung für das Entstehen einer Schlucht mit steilen Wänden ist entsprechend standfestes Gestein. Werden die Seitenwände der Schlucht zu hoch, kommt es zu Rutschungen oder Felsstürzen. Aus Schluchten können sich Kerbtäler entwickeln.
Schluchten können ideal für den Bau eines Staudammes sein. In vielen touristisch erschlossenen Gegenden, wie z.B. Kreta oder Österreich, werden Rafting oder Trekking-Ausflüge angeboten, die aufgrund der latenten Bedrohung bei Gewittern und den daraus resultierenden Wassermassen nur in Begleitung von anerkannten Führern gemacht werden sollten.
Schluchten können sehr groß und auch wasserfrei sein; besonders enge und steile, zumeist wasserdurchströmte Schluchten werden im Oberdeutschen als Klamm bezeichnet. Im Alpenraum, insbesondere in der Ostschweiz, werden unzugängliche Schluchten als Tobel bezeichnet, welche meist eine V-förmigen Einschnitt haben.
Siehe auch: Cañon
Beispiele
- Marienschlucht (Allensbach am Bodensee)
- Schnittlinger Loch (bei Spalt, Mittelfranken)
- Wolfsschlucht (am Hockstein, Elbsandsteingebirge)
- Wutachschlucht (Wutach, Schwarzwald)
- Verdonschlucht (Departements Var und Alpes-de-Haute-Provence)
- Imbrosschlucht (Kreta)
- Samariá-Schlucht (im Süden Kretas)
- Rappenlochschlucht (Dornbirn)
- Raggaschlucht (Flattach/Mölltal, Kärnten)
- Tscheppaschlucht (Ferlach, Kärnten)
- Eisernes Tor oder Djerdap-Schlucht an der Donau