Wolfgang Ischinger

deutscher Diplomat
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Wolfgang Ischinger (* 6. April 1946 in Nürtingen am Neckar, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Diplomat.

Wolfgang Ischinger ist seit März 2006 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Großbritannien und Nordirland. Davor war er von 2001 bis 2006 deutscher Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sein dortiger Nachfolger ist Klaus Scharioth.

1998 bis 2001 amtierte er als Staatssekretär im Auswärtigen Amt.

Von 1993 bis 1998 Chef des Planungsstabs und dann als Leiter der Politischen Abteilung (Politischer Direktor) im Auswärtigen Amt, verdankte er seine Karriere einem besonderen Vertrauensverhältnis zu den Außenministern Klaus Kinkel und Joschka Fischer. Ischingers Schwiegervater war bereits Diplomat und fungierte als Deutschlands Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York, als Ischinger noch im Kabinett des UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim ein Praktikum absolvierte. Auf Empfehlung der Familie seiner späteren Gattin Barbara Ischinger, geb. Horstmann, gelangte Wolfgang Ischinger in den deutschen Auswärtigen Dienst. Sein Amt als Staatssekretär mußte Ischinger jedoch räumen, als Ischinger seinerseits zu viele alte Bekannte aus seinem persönlichen Umfeld - unter anderen seinen eigenen Schwager Hans-Henning Horstmann - in Spitzenpositionen des Auswärtigen Amtes empfohlen hatte [1].

Er hat in mehreren Schlüsselpositionen des Auswärtigen Diensts mitgewirkt an der Formulierung und Gestaltung der deutschen Balkan-Politik, insb. in Bosnien und im Kosovo, bei der Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen NATO und Russland, ebenso wie bei den Erweiterungsprozessen der Europäischen Union und der NATO. Er war Mitglied der von Bundeskanzler Schröder und Präsident Putin eingesetzten hochrangigen Deutsch-Russischen Strategischen Arbeitsgruppe mit dem Ziel einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit.

Die Arbeit im Planungsstab des Auswärtigen Amts (1977 – 1979 und 1993 – 1995) ermöglichte Ischinger konzeptionelles außenpolitisches Arbeiten, das sich u.a. in Veröffentlichungen in deutschen, englischen und französischen Fachzeitschriften niederschlug (s. dazu Liste der Veröffentlichungen). Besondere Aufmerksamkeit widmete er Grundfragen deutscher Außenpolitik, wie z.B. der Frage nach der Definition deutscher Interessen, der deutschen Sicherheits- und Abrüstungspolitik, der Fortentwicklung der Europapolitik und des Verhältnisses zu Russland, der Schritte zu einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik, ebenso wie Fragen regionaler Krisenpräventionspolitik, insbesondere auf dem Balkan.

Botschafter Ischinger ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Atlantik-Brücke e.V.. Er ist Mitglied der Kuratorien des EastWest Institute in New York, von AFS Deutschland, des Council on Public Policy, des Youth-for-Understanding-Stiftungsrats, der Alfred-Herrhausen-Stiftung, Frankfurt und von „Humanity in Action“, New York. Er ist außerdem Vorsitzender des Kuratoriums des Executive Council on Diplomacy (Washington, D.C.).

Wolfgang Ischinger ist in zweiter Ehe mit der Journalistin Jutta Falke verheiratet, und hat 3 Kinder.

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