Altes Ägypten

Ägypten im Altertum
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. August 2004 um 11:26 Uhr durch Matthäus Wander (Diskussion | Beiträge) (Politik und Verwaltung: korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Altes Ägypten bezeichnet man umgangssprachlich die Zeit, während der in Ägypten die Pharaonen geherrscht haben.

Geschichte

Die Periode umfaßt die ägyptische Geschichte von der Frühzeit bis zur Eroberung durch das Römische Reich. Sie wird in zahlreiche Epochen unterteilt:

Die ägyptische Hochkultur begann in der Prädynastischen Zeit, als in Oberägypten ein erstes Reich entstand. Militärische Expansionen Richtung Nildelta vergrößerten dieses Reich. Dort wurde das heutige Unterägypten erobert – damit vollzog sich der erste Schritt der Reichseinigung.

Weiteres siehe: Geschichte des Alten Ägypten

Zur Datierung der einzelnen Epochen siehe: Ägyptische Chronologie, Liste der Pharaonen

Politik und Verwaltung

Hauptartikel: Verwaltung im alten Ägypten

Kultur

Gesellschaft

Übersicht

Die meisten Ägypter waren Bauern und führten ein ziemlich einfaches Leben. Sie besaßen kleine Felder, die sich entlang des Nils befanden. Dort bauten sie 8-9 Monate im Jahr Weizen, Früchte und Gemüse an. Da sie sich selbst versorgen mussten, züchteten sie Ziegen, Schafe und Rinder und legten Vorräte für die Zeit der jährlichen Überschwemmungen an.

Da die Ägypter an ein Leben nach dem Tod glaubten, war es ihnen sehr wichtig, eine große Familie zu gründen, die für viele Nachkommen sorgte. Frau und Mann hatten gleiche Rechte und genossen gleiches Ansehen, auch wenn es eine klare geschlechtliche Arbeitsteilung gab. Während die Frau die Herrin des Hauses war, d. h. alles, was mit dem Haus zu tun hatte, erledigte, ging der Mann außer Haus seinem Beruf nach. Im alten Reich waren Frauen ebenfalls in verschiedenen Berufen (auch z.B. als Ärztinnen, Chirurginnen oder Wissenschaftlerinnen) tätig.

Die Mädchen, kaum dem Kindesalter entwachsen, wurden von den Eltern verheiratet. Dabei waren auch Ehen zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten möglich, d. h., dass sowohl Männer als auch Frauen einen Partner aus einer niedrigeren Klasse heiraten durften. Auch eine Scheidung durfte von beiden Geschlechtern eingereicht werden. Typische Gründe dafür waren z. B. Impotenz und Ehebruch durch den Partner.

Die Eheleute lebten in der Regel monogam. Die Frauen hatte durch die vielen Schwangerschaften eine geringe Lebenserwartung und wurde oftmals nicht älter als 30 Jahre. Sobald die Frau gestorben war, ging der Mann eine neue Ehe ein. Auch die Kindersterblichkeit war hoch. So waren die Frauen ununterbrochen schwanger und glücklich darüber, wenn 3-4 Kinder überlebten bzw. erwachsen wurden. Bei behinderten oder missgebildeten Neugeborenen hieß es oft, sie seien von den Göttern verdammt und, sie wurden daher ausgesetzt. Die Bindung zwischen Mutter und Kind war besonders stark, da sie diejenige war, die die Erziehung übernahm. Etwa ab dem 6. Lebensjahr halfen die Kinder bei der Arbeit auf dem Feld, im Garten oder im Haus. Bei reicheren Familien besuchten die Kinder stattdessen den Palast oder Tempel, wo sie der schulischen Aubildung unterzogen wurden.

Die Ägypter waren stets der Meinung die guten Götter auf ihrer Seite zu haben. Man war auf der Hut vor Betrügern und Spukgeistern. Spukgeister waren unglückliche Seelen, deren Gräber verwüstet oder zerstört wurden. Es heißt, ein Pharao ließ einmal eine Grabstätte reparieren, nachdem ihm im Traum ein Spukgeist von seinem Leid erzählte, damit der Geist ins Totenreich zurückkehren konnte.

Siehe auch: Die Stellung der Frau im Alten Ägypten


Prä- und Frühdynastische Periode

Um 6000 v. Chr. begannen die Menschen im bis dahin schwach besiedelten Ägypten Viehzucht zu betreiben. Dadurch und durch den ca. 5000 v. Chr. anfangenden Ackerbau im Niltal wurde es möglich, mehr Menschen zu ernähren und die Population wuchs. Doch durch den Ackerbau ergaben sich neue Probleme: Da der Nil einmal im Jahr das Land überflutete und sonst Trockenheit herrschte, musste dafür ein Ausgleich in Form von Kanalsystemen geschaffen werden, das asser ableitete bzw. speicherte. Da die einzelnen Bauern dazu nicht im Stande waren, schlossen sie sich zusammen und bildeten sog. Gaue, die von Gaufürsten verwaltet wurden. Daher bedeutet das altägyptische Wort für Gaufürst "Der, der die Kanäle baut". Es wurden Getreidesilos gebaut, um die Menschen das ganze Jahr über versorgen zu können. Diese wurden ebenfalls von den Fürsten verwaltet. Jedoch fingen die einzelnen Gaufürsten an, sich zu bekriegen. Um 3000 v. Chr. setzte sich Menes durch und vereinigte Ober- und Unterägypten, die sich vorher gebildet hatten. Menes war der erste Herrscher Ägyptens mit dem Titel Pharao, was "großes Haus" bedeutet. Dadurch, dass der Pharao einen Großteil der Ernte bekam sammelte er Reichtum an und es entstand Kultur, indem er Architektur, Bildhauerei usw. förderte. Auslöser für viele kulturelle Entwicklungen war der Totenkult, der bei den Ägyptern so stark ausgebildet war, dass sich die Menschen ihr ganzes Leben mit der Ausgestaltung ihres Grabes (bei den Pharaonen die Pyramiden) beschäftigten.

Altes und Mittleres Reich

Im Alten und Mittleren Reich war Ägypten eine absolute Monarchie, Der Pharao erließ alle Gesetze und wurde als Gott oder Sohn eines Gottes angesehen. Er wurde z.B. auch für die (Un)Fruchtbarkeit des Landes verantwortlich gemacht. Aus den früheren Gaufürsten wurden die Schreiber und Verwalter, d.h. die damaligen Beamten. Sie verwalteten zwar immer noch die Gaue, waren aber dem Pharao unterstellt. In der damals streng hierarchischen Kultur standen unter ihnen die einfachen Handwerker und Bauern. Durch diese klare Trennung der Stände wurde es nötig, den Menschen auf Reliefs und Bildern auszugestalten und ihn nicht nur durch die Hieroglyphe für "Mensch" anzudeuten.

Die Bauern mussten nur ihr Getreide der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, andere Erzeugnisse wie Fleisch oder Gemüse durften sie selbst behalten. Zur Zeit der Überschwemmung und der größten Trockenheit, wenn kein Ackerbau möglich war, mussten die Bauern beim Militär oder dem Pyramidenbau arbeiten.

Beim Bau der Pyramiden waren viele tausend Menschen beteiligt: Ein Baumeister, der den Bau überwachte, einige Ingenieure, tausende Vorarbeiter, viele Schreiber (Beamte), die z.B. die Materialbeschaffung regelten. Alle Beschäftigten mussten außerdem vor Ort mit Essen und Getränken versorgt werden. Da der Bau sehr lange dauerte, starb der Baumeister manchmal bevor die Pyramide fertiggestellt war und musste ersetzt werden. Wenn der Pharao vor der Fertigstellung starb wurde der Bau trotzdem weitergeführt.

Religionsausübung

Im Reich der Ägypter hatte jeder Gott seinen eigenen Tempel. In diesem Tempel standen die Statuen der jeweiligen Götter. Man glaubte der Gott wohne in der Statue. Weil der Pharao auch ein Gott sein sollte, gab es selbst für ihn eine Statue, die angebetet wurde. Die Götter (Statuen) sollten den gleichen Tagesablauf haben wie der des Pharaos.

Jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang durchquerte ein Priester mit einer Kerze den Tempel. Er ging zu dem Schrein in dem die Statue lag und klopfte. Der Gott erwachte und nahm irdische Gestalt an. Dann wusch der Priester die Statue und rieb ihr mit dem rechten kleinen Finger die Stirn mit Zedern-und Myrrheöl ein. Die Statue wurde angezogen und ihr wurden Speisen und Getränke gegeben. Es wurden ihnen auch Blumen dargeboten, man gaubte im Duft dieser sei der Gott selbst. Die Opfergaben wurden den Göttern dargebracht, damit die Welt im Einklang bleiben sollte. Die Götter sollten nicht erzürnen.

Zu den Opfergaben gehörten außer Speisen, Getränken und Blumen auch Wein, Parfüm und Weihrauch. Der Weihrauch sollte die bösen Geister vertreiben und wurde eigens von den Priestern in geheimen Räumen hergestellt, in denen eine Liste der Zutaten an den Wänden angebracht war.

Bei Prozessionen wurde die Statue aus dem Tempel geholt und durch die Straßen getragen. Aber auch dann konnte das Volk sie nicht sehen, den sie war verhüllt.

Der Tempel war das Zentrum der Stadt. Er beherbergte auch das Rathaus, die Schule, die Bibliothek und das Krankenhaus. Der Pharao war der oberste Vertreter des Tempels. Das Volk konnte seine Opfer nur vor dem Tempel darbringen, weil es ihm nicht erlaubt war ihn zu betreten.

Im Tempel wurden junge Priester ausgebildet. Später wohnten sie zusammen nahe dem Tempel an einem See, der künstlich angelegt war. Zwei mal am Tag und zwei mal in der Nacht mussten sie darin baden um rein zu bleiben. Aus diesem Grund mussten sie auch jeden zweiten Tag ihren Körper rasieren.

Auf dem Dach des Tempels befand sich häufig ein Observatorium von dem aus die Sterne beobachtet wurden. Die Sterne unmittelbar um den Polarstern nannten sie die Unvergänglichen, weil sie das ganze Jahr über zu sehen waren. Die Planeten waren Götter, die mit Booten über den Himmel fuhren.

Während der Herrschaft Amenophis IV. (Echnaton) wurde Aton zur Hauptgottheit erhoben und verehrt.

Siehe auch: Ägyptische Mythologie

Kunst

Wissenschaft

Es waren nur Brüche mit ganzzahligem Nenner und Zähler bekannt, wobei der Zähler kleiner als der Nenner ist. Da es außer für 2/3 nur Hieroglyphen für Stammbrüche gab, mussten alle Brüche als Summen von Stammbrüchen dargestellt werden.

Architektur

Wohnbauten

Die alten Ägypter hatten in ihren Siedlungsgebieten am Nil eine reiche Wohnkultur entwickelt. Jeder strebe nach dem Besitz eines Hauses mit Garten, prächtigen Pflanzen und einem Fischteich. Die Arbeiterschicht musste sich meist mit Kleinsthäusern von 25 Quadratmetern Wohnfläche zufrieden geben. Im Gegensatz dazu errichtete die Oberschicht Traumhäuser von 400 und mehr Quadratmetern. Die vornehmen Häuser besaßen innerhalb großzügige Höfe und waren mit ihren schlichten Fassaden sowie Türen und Lichtschlitzen unscheinbar. Im Innern waen sie dafür umso prächtiger ausgestatet. Die Zimmer waen mit Pflanzen, Reliefs, Fresken, Mosaiken und farbigen Kacheln geschmückt. Die Fußböden und Decken waren häufig mit Motiven aus der Natur bemalt.

Die Häuser von Facharbeitern im alten Ägypten wurden fast alle nach dem gleichen Schema errichtet.

Sakralbauten

Siehe:

Politik

Siehe:


Siehe auch