Unionsheer im Sezessionskrieg

Heeresverbände der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2006 um 01:13 Uhr durch Florian.Keßler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Armee der Union (engl. Union Army) war die militärische Streitkraft der Nordstaaten während des Sezessionskrieges, die sich zu den Vereinigten Staaten von Amerika bekannten.

Sie bestand vor dem Bürgerkrieg aus etwa 16.000 Berufssoldaten, von denen viele in die neue Armee der Südstaaten wechselten. Abraham Lincoln rief am 15. April 1861, nur wenige Tage nach der ersten militärischen Auseinandersetzung bei Fort Sumter, die einzelnen Nordstaaten auf Freiwilligenarmeen von 75.000 Soldaten für drei Monate aufzustellen. Am 22. Juli 1861 ermächtigte dann der Kongress eine Freiwilligenarmeen von 500.000 Soldaten. Ergänzt wurden sie von Milizregimenter der einzelnen Staaten. Die Rekrutierung und Bewaffnung der Freiwilligen und Milizen war Aufgabe der Einzelstaaten.

Oberbefehlshaber der Armee

Die Oberbefehlshaber (Commanding General of the United States Army) waren:

Während der zeitlichen Lücke vom 11. März 1862 bis zum 23. Juli 1862 leiteten Lincoln und Kriegsminister Edwin McMasters Stanton die Armee mit Hilfe eines am 17. März gegründeten inoffiziellen Beratergremiums. Das Gremium bestand aus Ethan A. Hitchcock, dem Vorsitzenden, Lorenzo Thomas, Montgomery C. Meigs, Joseph G. Totten, James W. Ripley und Joseph P. Taylor.

Das Offizierkorps

Die Soldaten der Freiwilligen- und Milizregimenter wählten ihre Zugführer und Kompaniechefs, und, soweit in der Gliederung vorgesehen, den Bataillonskommandeur und dessen Stellvertreter direkt. Die Gewählten erhielten nach der Wahl die entsprechenden Dienstgrade - Leutnant und Hauptmann, Major und Oberstleutnant. Diese Offiziere wählten die Offiziere des Regimentsstabes, den für die Planung zuständigen zweiten Stellvertreter (Major) und den stellvertretenden Regimentskommandeur (Oberstleutnant). Den Regimentskommandeur im Rang eines Obersten bestimmte der jeweilige Gouverneur. Den Kommandeur eines Milizgroßverbandes wählte der Präsident aus, nicht selten nach politischen Abwägungen. Ein Kommandeur einer Brigade hatte den Dienstgrad eines Brigadegenerals. Führte er eine Division, ein Corps oder eine Armee, dann hatte er den Dienstgrad eines Generalmajors.

Für die Wahl eines Kommandeurs nach politischen Abwägungen steht beispielsweise die Entscheidung Nathaniel Prentiss Banks, der 1856 republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses und 1857 Gouverneur von Massachusetts war, zum Generalmajor zu ernennen. In der Regel respektierte die Armeeführung die Besetzung der Offiziere, tauschte sie aber bei erwiesener Unfähigkeit aus. Auf diese Weise gelangten im Laufe des Krieges einige sehr fähige Offiziere in führende Positionen, die allerdings keine oder nur eine geringe militärische Ausbildung zuvor erworben hatten. Dieses System wurde allerdings von manchen Offizieren auch als der größte Fehler in der militärischen Organisation der Union angesehen.[1]

Die Offiziere der Berufsarmee waren ebenfalls nicht nur Militärs, sondern konnten auch aus politischen Gründen ernannt worden sein.

Verluste

Insgesamt dienten etwa 2.5 Millionen Soldaten in der Armee der Nordstaaten, wovon etwa 390.000 durch Kampfhandlungen, in Folge von Kampfhandlungen, Krankheit oder aus anderen Gründen starben. Etwa 280.000 Soldaten wurden verwundet.

Bewaffnung

In der Armee setzte sich während des Krieges der Hinterlader durch, während zuvor noch der Vorderlader verwendet wurde. Ebenfalls der glatte Lauf und die vorgefertigte Papierpatrone oder Metallpatrone.

Die häufigste Waffe war das Springfield Model 1861 (s.a.: en:Springfield Model 1861), mit dem noch auf eine Entfernung von 450 m zielgenau geschossen werden konnte.

Zu Anfang des Krieges wurden große Bestände in Europa eingekauft.

Als Geschütz wurde häufig eine 12-Pfünder-Kanonenhaubitze M1857 „Napoleon“ eingesetzt. (s. a.: en:Field Artillery in the American Civil War)

Kampfweise

Die Infanterie kämpfte in Zweierreihe, wobei sowohl aus der knieenden und der stehenden Position gefeuert wurde. Daneben gab es noch Scharfschützen, die einzeln gezielt schossen, häufig auf die gegnerischen Offiziere. Zum Schluss kam es zum Kampf mit dem Bajonett oder eine Seite floh.

Quellen

  1. The Administration of the Union Army Part I [General Uptons Meinung]